Können Echominderung und Vergröberung der SD verschwinden?

  • Hallo,


    war bis jetzt stiller Mitleser und muss Euch jetzt doch auch mal um Rat fragen. Ich komme gerade vom Endo und bin verwirrt. Letztes Jahr kam der NUK bei der ersten Sono zu folgender Beurteilung:
    "Nicht zu große Schilddrüse mit leicht echogeminderter vergröberter Binnenstruktur. Das Bild würde zu einer abgelaufenen Thyreoditis, zumal zu einer postpartalen Thyreoditis passen. Eine L- Thyroxin Substitution ist schon angeblaufen, hierunter sollten die Laborwerte insbesondere das TSH kontrolliert werden. Zur Zeit keine angehobene TPO- Antikörper, sodass eine entzündliche Aktivität z. Zt. eher auszuschließen ist. Eine postpartale Thyreoditis kann manchmal auch folgenlos abheilen, manchmal aber auch zu einer persistierenden Unterfunktion führen.“ SD-Größe je 7-8ml.


    Der Endo von heut kommt zu dem Ergebnis, dass jetzt wieder alles i. O. ist, die postpartale Entzündung abgeheilt ist. Größe jetzt je 5,5ml (Endo meint, bei letzter Sono war sie angeschwollen), keine Echominderung mehr. L- Thyroxin, zurzeit nehme ich 75, soll ich absetzen, oder zumindest halbieren, damit die SD ihre Arbeit wieder aufnimmt.


    Eigentlich eine wunderbare Diagnose, nur habe ich erstens Angst, das Thyroxin einfach abzusetzen oder zu halbieren und dass die UF-Symptome wieder schlimmer werden. Zweitens haben einige Aussagen des Endos mein Vertrauen in ihn nicht gerade gestärkt.


    Was haltet Ihr von der Diagnose? Ist es möglich, dass Echominderung und Vergröberung verschwinden?

  • Hallo Devela,


    meines Wissens kann eine postpartale Thyreoiditis tatsächlich ausheilen.
    Aber zur Sicherheit würde ich an deiner Stelle nochmal zu dem NUK gehen, bei dem du vor einem Jahr warst. Schilddrüsensonografien richtig zu beurteilen ist nicht die leichteste Aufgabe. Daher kann man manchmal die unterschiedlichsten Sonoergebnisse eines Patienten in Foren lesen.


    LG
    Bellis

  • Huhu Develo,


    die Echominderung kann verschwinden, denn sie zeigt einen erhöhten Flüssigkeitsgehalt/akute Entzündungsaktivität des Gewebes an. Bei der Vergröberung (manchmal heißt das auch aufgelockerte Struktur o.ä.) ist das etwas anderes, da ist das SD-Gewebe etwas "löchrig" - das kann sich vllt(!) wieder etwas "zusammenpacken", aber evtl. auf Kosten der SD-Größe.


    Und apropos Größe: 7-8mL (+/- 30% Messungenauigkeit in etwa) ist schon recht klein, das ist bei nicht-totalen SD-Operationen schon fast in der Restvolumen-Größenordnung, wo LT-Substitution empfohlen wird, 11mL (wiederum +/- 30%) wären hingegen so an der Grenze des "Normalen".


    Eine Zweitmeinung bzgl. des Absetzens bzw. der Diagnose insgesamt wäre also nicht schlecht.


    Postpartale Thyreoditis kann komplett ausheilen mit wieder voll leistungsfähiger SD, kann aber auch dauerhafte LT-Substitution erfordern - oder in eine chronische SD-Entzündung (Hashimoto) übergehen.

  • Zitat von bellis

    Hallo Devela,


    meines Wissens kann eine postpartale Thyreoiditis tatsächlich ausheilen.
    Aber zur Sicherheit würde ich an deiner Stelle nochmal zu dem NUK gehen, bei dem du vor einem Jahr warst. Schilddrüsensonografien richtig zu beurteilen ist nicht die leichteste Aufgabe. Daher kann man manchmal die unterschiedlichsten Sonoergebnisse eines Patienten in Foren lesen.


    LG
    Bellis


    Danke für Deinen Rat, das habe ich auch beschlossen und gleich einen Termin für die Zweitmeinung gemacht :-)

  • Zitat von testbild

    Huhu Develo,


    die Echominderung kann verschwinden, denn sie zeigt einen erhöhten Flüssigkeitsgehalt/akute Entzündungsaktivität des Gewebes an. Bei der Vergröberung (manchmal heißt das auch aufgelockerte Struktur o.ä.) ist das etwas anderes, da ist das SD-Gewebe etwas "löchrig" - das kann sich vllt(!) wieder etwas "zusammenpacken", aber evtl. auf Kosten der SD-Größe.


    Und apropos Größe: 7-8mL (+/- 30% Messungenauigkeit in etwa) ist schon recht klein, das ist bei nicht-totalen SD-Operationen schon fast in der Restvolumen-Größenordnung, wo LT-Substitution empfohlen wird, 11mL (wiederum +/- 30%) wären hingegen so an der Grenze des "Normalen".


    7-8ml war je Lappen, als die SD, wie der Endo sagte, angeschwollen war. Muss ich mir das dann so vorstellen, dass die SD durch die Entzündung anschwillt, dadurch "löchrig" wird, und jetzt, da die Entzündung abgeheilt ist, sich alles wieder zusammengezogen hat? Zweitmeinung hole ich mir auf jeden Fall und hoffe auf das gleiche Ergebnis :)

  • Ah so, das war auch pro Lappen, das wär ja dann ne normale Größe.


    Ja so kann man sich das zumindest teilweise vorstellen, mit dem Löchrigen. Bei chronischer, autoimmuner Entzündung "frisst" es da aber auch dauerhaft was weg. Kann sich dann auch wieder mal mehr zusammenlagern, aber dann wird das Drüschen halt auch kleiner (als vorher).


    Dann toi-toi-toi, dass du mehr Klarheit kriegst!


    PS: SD- und Antikörperwerte wären auch interessant (von jetzt und von früher) :)


    Und wurde mal ein Szintigramm gemacht? Damit kann man anders als mit dem Sono - da sieht man Struktur und Durchblutung - auch die Funktionstüchtigkeit der SD messen, naja abschätzen ;)

  • Normale Größe aber angeschwollen, abgeschwollen dann eher unterer Normbereich :Durcheinander: Naja, mal sehen, was der NUK dann sagt.


    Hier mal meine Werte bei der ersten Bestimmung am 26.07.2012:
    TSH basal: 18++mE/l (0.3-4.0)
    fT3: 2.6ng/l (2.2-4.5) - 17.39%%
    fT4: 0.5ng/dl (0.7-1.6) - -22.22%


    Seit ich L-Thyroxin 75 nehme sind sie relativ konstant,
    06.11.2012
    TSH basal 1.6mE/l (0.3-4.0)


    06.06.2013
    TSH basal 1.5mE/l (0.3-4.0)
    fT3 3.2ng/l (2.2-4.5) - 43.48%
    fT4 1.3ng/dl (0.7-1.6) - 66.67%


    17.09.13:
    TSH basal: 1,2mE/l (0.3-4.0)
    fT3: 3,2ng/l (2.2-4.5) – 43,48%
    fT4: 1,2ng/dl (0.7-1.6) - -55.56%


    AKs:
    27.06.12: TPO- AK < 28U/ml (<60)
    17.09.13: TPO-AK 34U/ml (<60)
    05.11.13: TAK 34 (kein Ref., nur Aussage des Arztes: Das ist nichts.)


    2007 hatte ich mal einen TSH v. 1,66, 2008 war er bei 2,89 (0,3-2,5). 2007 hatte ich aber auch schon ähnliche Symptome, v. a. extreme Müdigkeit und Gewicht stagnierte trotz wenig Essen. Und Herzklopfen hatte ich einige Wochen so schlimm, dass ich richtig Angst bekomme habe. Aber das hatte ich seitdem nie wieder. Erst seit einigen Wochen, seit ich abgestillt habe, kann ich essen, was ich will, ich nehme nicht zu. Das kenne ich so gar nicht. Und das ist auch ein Grund, warum ich die Tabletten ungern absetze.


    Szinti wurde noch nie gemacht, weil ich damals, als ich beim NUK war, noch gestillt habe. Und er meinte auch, das sei nicht unbedingt nötig.

  • Also, war jetzt bei der Kollegin des NUK, bei dem ich letztes Jahr war. Sie kommt vom Ultraschall her zum gleichen Ergebnis wie der Endo, Größe je ca. 4-5ml, alles i. O., keine Echoarmut oder Inhomogenität, von daher wohl Post Partum und ausgeheilt. Sie meint aber, weil mein TSH bei 1.2 ist, bedeutet es, dass meine SD das L-Thyroxin braucht, und ich es nicht absetzen soll.


    Man könnte stattdesssen ein Kombipräparat mit Jod nehmen, wegen der UF. Ich dachte immer, bei Jodmangel ist die SD vergrößert? Und warum soll ich weiter das LT nehmen, wenn meine Schilddrüse i. O. ist? Kann man einfach eine UF haben? Ich dachte immer, UF ist ein Symptom, nicht die Ursache... Kann mir jemand weiterhelfen?


    @riechtier: Meine SD Werte hab ich, weil Du meintest, sie könnten auch von Interesse sein, hier angegeben. Und nu?

  • Zitat von Develo

    Also, war jetzt bei der Kollegin des NUK, bei dem ich letztes Jahr war. Sie kommt vom Ultraschall her zum gleichen Ergebnis wie der Endo, Größe je ca. 4-5ml, alles i. O., keine Echoarmut oder Inhomogenität, von daher wohl Post Partum und ausgeheilt. Sie meint aber, weil mein TSH bei 1.2 ist, bedeutet es, dass meine SD das L-Thyroxin braucht, und ich es nicht absetzen soll.


    Also 4 - 5 ml ist schon sehr klein, von ausgeheilter SD würde ich da jedenfalls nicht ausgehen.


    Zitat

    Man könnte stattdesssen ein Kombipräparat mit Jod nehmen, wegen der UF. Ich dachte immer, bei Jodmangel ist die SD vergrößert?


    Ja, sehe ich genauso. Bei Jodmangelkropf hat man eine vergrößerte SD. Ich würde jedenfalls in deiner Situation Jod weiterhin meiden.


    Zitat

    Und warum soll ich weiter das LT nehmen, wenn meine Schilddrüse i. O. ist? Kann man einfach eine UF haben? Ich dachte immer, UF ist ein Symptom, nicht die Ursache...


    Eben!.... und Ursachen für eine UF gibt es halt nicht so sehr viele außer Hashimoto ...
    Auch nicht jeder Hashi hat Antikörper.


    Wenn es dir mit diesen Werten gut geht, würde ich gar nichts verändern.


    LG
    Bellis

  • Danke für Deine schnelle Antwort!!


    Zitat von bellis

    Also 4 - 5 ml ist schon sehr klein, von ausgeheilter SD würde ich da jedenfalls nicht ausgehen.


    Oh, ich hab mich schon wieder unklar ausgedrückt, sorry! Insgesamt hat meine SD eine Größe von 8-10ml, das ist okay, glaube ich, oder?


    Zitat von bellis

    Eben!.... und Ursachen für eine UF gibt es halt nicht so sehr viele außer Hashimoto ...
    Auch nicht jeder Hashi hat Antikörper.


    Aber dann würde man es doch in der Sono sehen, oder? Von daher tendiere ich eher zum Endo, der sagte, da ist nichts mehr, und ich brauche LT nicht mehr.


    Zitat von bellis

    Wenn es dir mit diesen Werten gut geht, würde ich gar nichts verändern.


    Das Dumme ist, mir gehts gar nicht gut, obwohl die Werte gut sind. Hoffe, dass, wenn ich Vit.-D und Eisenmangel "beseitigt" habe, es mir besser geht. Ich bin sowas von müde, hab muskelkaterartige Gliederschmerzen, mir ist immer kalt, Verspannungen, ... Meine Werte sind ok, seit ich LT nehme, aber die Beschwerden habe ich phasenweise immer wieder, jetzt mal wieder extremst.

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