Gelenk-/Muskelschmerzen durch Hashimoto?

  • Hallo zusammen,


    ich (m, 26) leide seit 2 Jahren unter chronischen Gelenkschmerzen in beiden Knien, später auch in Hüften. Die erste Vermutung von Orthopäden war Arthrose, doch zeigten die MRT-Bilder völlig unauffällige Gelenke. Mein Orthopäde meinte ich könne damit gerne auch einen Marathon laufen. Leider passt dies so gar nicht zu meinem Befinden. Die Schmerzen werden immer schlimmer, treten von einem auf den anderen Moment auf, sind dann wieder weg. Manchmal bin ich einige Tage komplett schmerzfrei, dann fühle ich mich wieder tagelang wie ein 80-jähriger, alles schmerzt - wie kurz vor einer starken Erkältung. Nach dem Sport ist es besonders schlimm. Zwar mache ich nicht mehr allzu viel Sport, aber nach 30 min Fahrradfahren tut mir mehrere Tage lang alles weh. Vor einigen Monaten habe ich etwas interessantes festgestellt: Es sind nicht die Gelenke, die schmerzen, sondern die Muskeln. Meine Oberschenkelmskulatur ist chronisch verhärtet, spannt ständig an, schmerzt bei kleinsten Bewegungen. Ich war beim Rheumatologen - kein Rheuma, habe mich auch mehrfach auf Borreliose testen lassen - nichts! Interessant ist auch, dass meine Gelenke sich völlig reibungs- und scherzfrei bewegen lassen und vor allem nicht entzündet sind. Und dennoch kann ich manchmal kaum stehen.


    Schließlich las ich von Hashimoto und möglichen Gelenk-/Muskelschmerzen und ließ meine Schilddrüsenwerte und Antikörper testen. Ich kam auch darauf, da ich bereits seit Jahren unter sehr trockenen Augen leide (kann keine Kontaktlinsen mehr tragen), chronische Verdauungsprobleme habe, ständig kalte Füße und häufig depressive Verstimmungen.


    Bei dem Test kam folgendes heraus (in Klammern die Laborrichtwerte):


    TSH: 3,70 (0,27 - 4,0)
    fT4: 1,16 (0,90 - 2,00)
    fT3: nicht gemessen
    TPO-AK: 68, positiv (bis 34)


    Aufgrund des TPO-Wertes schreibt das Labor "Hinweis auf Hashimoto-Thyreoiditis".


    Nun bin ich mir unsicher. Mein Hausarzt meinte, es könnte zwar Hashimoto vorliegen, meine Schilddrüsenwerte sind aber noch im Rahmen und zudem glaube er nicht, dass meine Muskelbescherden hierdurch verursacht werden könnten. Bislang wollte er mir leider auch kein Thyroxin aufschreiben. Andererseits habe ich die Hoffnung, dass meine Bescherden trotz der guten Werte vielleicht dennoch durch Hashimoto verursacht werden.


    Wie sieht es aus: Macht eine Behandlung bei diesen Werten Sinn? Könnten die geschilderten Sympthome überhaupt von Hashimoto kommen, vor allem über zwei Jahre hinweg?


    Besten Dank


    Pitar

  • Hallo,


    natürlich können deine Probleme von Hashi kommen, es sind teilweise die Klassiker. Da bist du auf dem richtigen Weg.


    Außerdem hat das Labor auch schon den Hinweis gegeben.


    So, jetzt mal zu deinen Werten. TSH ist zu hoch, dazu ist fT 4 an der Unterkante. Also ist die Versorgung schon grenzwertig. FT 3 nicht gemacht :Haue: .


    HÄ haben selten Ahnung von der SD und den möglichen Symptomen bei Hashi. Du brauchst einen FA, also. Endo oder NUK.
    http://www.top-docs.de
    Melde dich an, damit du auch negative Bewertungen lesen kannst.
    Du brauchst ALLE relevanten BW. Es fehlen fT 3, Tg-AK, TRAK, außerdem wichtig sind Vitamin B 12 und D, evtl Ferritin- ist bei Männern nicht so oft im Mangel.


    Zur weiteren Diagnostik brauchst du eine Sono der SD, um die Gewebeschädigung, mögliche Knoten und die Größe festzustellen.


    Und mein Tipp für die Muskulatur: Magnesiumcitrat!


    VG Holsteinerin

  • Hallo,


    Quelle unbekannt:
    Aus bisher noch weitgehend ungeklärten Gründen kommt es bei den autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen Morbus Basedow und Hashimoto-Thyreoiditis darüber hinaus in bis zu 20% der Fälle zu teilweise sehr stark ausgeprägten Schmerzen in Muskeln, Sehnen und Gelenken. Typisch für die Hashimoto-Thyreoiditis (eher seltener beim Morbus Basedow) ist auch ein allgemeines Zerschlagenheitsgefühl mit Gliederschmerzen ähnlich wie bei einer schweren Grippe. Diese autoimmun verursachten Muskel- und Gelenkschmerzen können unabhängig von der Behandlung mit Schilddrüsenhormonen weiter bestehen bleiben und verstärken sich oft deutlich während der Krankheitsschübe und verschwinden manchmal vollständig wenn die Schilddrüsenentzündung „ausgebrannt“ ist. Einige Schilddrüsenexperten vermuten als Ursache für hartnäckige Muskelschmerzen und -verhärtungen ein Einwandern von Entzündungszellen in die Muskulatur. So konnten bei Hashimoto-Erkrankten bereits Antikörper gegen bestimmte Bindegewebsfasern in den Muskeln nachgewiesen werden.

  • Zitat von Chiaro

    Hallo,


    Quelle unbekannt:
    Aus bisher noch weitgehend ungeklärten Gründen kommt es bei den autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen Morbus Basedow und Hashimoto-Thyreoiditis darüber hinaus in bis zu 20% der Fälle zu teilweise sehr stark ausgeprägten Schmerzen in Muskeln, Sehnen und Gelenken. Typisch für die Hashimoto-Thyreoiditis (eher seltener beim Morbus Basedow) ist auch ein allgemeines Zerschlagenheitsgefühl mit Gliederschmerzen ähnlich wie bei einer schweren Grippe. Diese autoimmun verursachten Muskel- und Gelenkschmerzen können unabhängig von der Behandlung mit Schilddrüsenhormonen weiter bestehen bleiben und verstärken sich oft deutlich während der Krankheitsschübe und verschwinden manchmal vollständig wenn die Schilddrüsenentzündung „ausgebrannt“ ist. Einige Schilddrüsenexperten vermuten als Ursache für hartnäckige Muskelschmerzen und -verhärtungen ein Einwandern von Entzündungszellen in die Muskulatur. So konnten bei Hashimoto-Erkrankten bereits Antikörper gegen bestimmte Bindegewebsfasern in den Muskeln nachgewiesen werden.


    Jetzt habe ich die Quelle wieder gefunden:


    http://schilddruesenguide.de/t…nkungen-der-schilddruese/

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