Panikattacken - angeblich Hashi

  • Hallo, ich habe beschlossen mich hier anzumelden, da ich einfach ein paar andere Meinungen brauche und auch nach Gleichgesinnten suche.


    Zunächst mal: Ich bin 22 Jahre jung und leide seit Oktober 2013 an starken Angstzuständen und Panikattacken mit Todesangst, Zittern, Übelkeit und Erbrechen und einfach dem Gefühl, dass ich nicht weiß "wohin" mit mir, diese Unruhe und das komische Gefühl ist so schrecklich.. ich muss dann total viel weinen und denke ich werde verrückt oder habe Angst davor verrückt zu werden und das mir keiner helfen kann..


    Ich habe 2 "Verdachtsgedanken"... 1. Die PA kommen von meiner Vergangenheit und der Unzufriedenheit der letzten 2 Jahre (ich hatte eine schlimme Kindheit und wurde von meiner Mutter oft allein gelassen)...


    2. Die PA kommen von der Schilddrüse... Früher hatte ich angeblich eine Überfunktio (seit meinem 14 LJ).. daraufhin bekam ich Jodetten von meiner Kinderärztin verschrieben, ich war früher auch sehr untergewichtig..
    Mittlerweile ist es eine Unterfunktion.. und angeblich Hashi.


    Ich habe folgende Symptome: (dick gedruckt, die am stärksten sind)


    müdigkeit
    antriebslosigkeit
    konzentrationsschwäche
    schnelles weinen seit Monaten
    stimmungsschwankungen
    einschlafprobleme
    trockene haut
    trockene, stumpfe haare
    brüchige Nägel
    gelenkbeschwerden (rücken und knie)
    herzrasen
    innere Unruhe
    frieren, immer kalte fuße
    gewichtsverlust
    kein Appetit
    keine Lust auf Sex
    Nackenverspannungen
    allg. Schwäche
    unsicherer Gang
    oft lymphknotenschwellung



    April 2013 - die letzte sono beim Nuklear ergab folgendes:


    "Monografisch stellt sich die Schilddrüse eher klein, eher plump, symmetrisch und zervikal gelegen mit einem Gesamtvolumen von 6,6ml (re. SDL: 3,3 ml, li. SDL: 3,3ml) (N<= 18ml) dar.
    Das Echomuster ist inhomogen mit winzigen echoarmen Arealen, das Echoniveau gering echoarm und die Organrandkonturen sind zum Teil unscharf konturiert. Isolierte Bezirke mit abweichender Echostruktur und nicht eindeutig erkennbar. Keine mechanische Beeinträchtigung von Trachea bzw. zervikalen Gefäßbänden. Palpatorisch unauffälliger Befund."
    in-vitro-Diagnostik L- T4 25
    TSHO 2,44 mU/l (N: 0,40 - 4,00)
    FT4 9,7 pg/ml (N: 8,0 - 18,0)
    A- TPO 7,2 IU/ml (N: < 34)
    TAK Bestimmung wurde empfohlen.. hat der Arzt aber "übersehen"..


    In der Beurteilung steht:


    " Kleine zervikale Schilddrüse derzeit ohne sonografischen Hinweis auf fokale Veränderung. Unter der derzeitigen Medikation noch keine optimal ausgeglichene thyreoidale Funktionslage und normaler SD-Immunteilstatus. In Anbetracht der Anamnese, des TSH-Wertes und des monografischen Resultates besteht der Verdacht auf eine chronische Thyreoiditisform mit diskretem Funktionsdefizit. Die Bestimmung von TAK wird zur Ergänzung der Diagnostik empfohlen. Zur Fortsetzung der Substitutionstherapie mit 50 µg eines L- Thyroxin-Präparates tgl. wird unter Dosisoptimierung mit Bestimmung des basalen TSH und ft4 nach ca 8 Einnahmewochen sowieso unter Verlaufskontrolle geraten. Die Einstellung des basalen TSH zwischen 0,4 - 1,0 mE/l wird empfohlen. Zur klinischen, paraklinischen und jährlichen monografischen Verlaufskontrolle wird geraten."
    Ich verstehe nur Bahnhof



    Jetzt ist die Frage.. Herzrasen, mein Gewichtsverlust (bin 1.78m groß und wiege nur noch 53kg), kein Appetit etc... das alles passt eher auf eine ÜF..


    Ich habe mir jetzt am Freitag Blut abnehmen lassen, hier sind die aktuellen Werte:


    TSH (sensitiv) 5,120 mU/l Referenzbereich : 0.270 - 4.200


    Beurteilung: TSH gering erhöht, Verlaufskontrolle ratsam. Zum Ausschluss einer SD- Autoimmunerkrankung ist die Bestimmung der Schilddrüsenantikörpern zu empfehlen.



    Glukose / Plasma 75 mg/dl Referenzbereich: 55-100


    Gamma - GT (G-GT) 13.0 U/l Referenzbereich: < 42.0


    GPT opt. (ALAT) 14.0 U/l Referenzbereich: < 35.0


    Cholesterin ges. 156 mg/dl Referenzbereich: < 200


    LDL-Cholesterin 61 mg/dl Referenzbereich: < 160


    HDL-Cholesterin 79 mg/dl Referenzbereich: > 40
    LDL/HDL-Quotient 0.8 Referenzbereich: < 3 (ohne RF < 4)


    Triglyceride 78 mg/dl Referenzbereich: < 200


    Harnsäure 4.5 mg/dl Referenzbereich: 2.4 - 5.7


    Kreatinin 0.87 mg/dl Referenzbereich: < 0.96


    geschätzte GFR (CKD-EPI) 94.8 ml/min Referenzbereich: > 90 unauffällig


    Leukozyten 9.3 G/l Referenzbereich: 3.6 - 10.2


    Erythrozyten 5.16 T/l Referenzbereich: 3.90 - 5.15


    Hämoglobin 15.1 g/dl Referenzbereich: 12.0 - 15. 4


    Hämatokrit 44.0 % Referenzbereich: 35.5 - 45.0


    MCH (HbE) 29.3 pg Referenzbereich: 27.0 - 33.5


    MCHC 34.3 g/dl Referenzbereich: 31.5 - 36.0


    MCV 85.3 fl Referenzbereich: 80.0 - 99.0


    RDW 12.4 % Referenzbereich: < 15.0


    Thrombozyten 237 G/l Referenzbereich: 150 - 370




    Können die PA von der SD kommen? Hat da jemand Erfahrung mit?


    Ich nehme zurzeit 25µg anstatt 50µg Thyroxin.. seit dem ich die PA habe, so hat es mir mein Hausarzt geraten - zwecks Herzrasen.


    Trotzdem habe ich das Gefühl da stimmt was nicht.. Ich habe auch ständig einen Kloß im Hals, meine Stimme bricht weg.. Und natürlich laufende Entzündungen an den Mandeln - was vielleicht noch mal ein anderes Thema ist.
    Ich fange auch übrigens jetzt eine Verhaltenstherapie an.


    Ich habe jetzt schon gesteigert auf 37,5 LT..


    Heute morgen bin ich zB mit Herzrasen aufgewacht.. :(



    Vielleicht kann mir hier jemand helfen.. :(

  • Hallo eena,


    willkommen im Forum! :Wink:


    Sicher werden dir noch andere genaueres zu deinen Werten sagen, von meiner Seite nur so viel:


    Auch ich habe lange nicht geglaubt, eine UF zu haben, da meine Symptome - wie bei dir - meiner Meinung nach eher zu einer ÜF gepasst hätten (Untergewicht, Herzrasen, Unruhe, Angstzustände...).


    Es ist aber so, dass genau diese Symptome wohl auch häufig bei einer UF vorkommen; bei mir haben sie sich mit der Thyroxingabe auch tatsächlich deutlich verbessert.


    Dein TSH ist mit über 5 unter Substitution noch relativ hoch; interessant wären die freien Werte gewesen (hab ich die übersehen oder gibt es die bei der neuesten Messung nicht?).


    Du solltest tatsächlich die Dosis steigern - und Geduld haben. Von einem Tag auf den anderen tut sich da nichts. Und lass dich nicht von Symptomen irritieren, die dir paradox erscheinen. Der Körper muss ja zum einen momentan noch mit SD-Hormon-Unterversorgung zurechtkommen, zum anderen mit äußerer Zufuhr.


    Ich selbst reagiere extrem stark auf die externen Hormone, weswegen ich immer nur gaaaanz langsam in 6.25-Schritten gesteigert habe. Vielleicht bringt dir das auch etwas?
    Vielleicht verträgst du aber auch größere Schritte, da musst du ein bisschen herumprobieren.


    Wichtig: Geduld! Wenn du mal wieder bei 50 µg (vielleicht sogar mehr) bist, halte die Dosis nach Möglichkeit 6 Wochen und lass dann neue Werte machen. Die sind dann wirklich aussagekräftig.


    Alles Gute!
    LG, wellgunde

  • Hey :)


    also die freien Werte wurden gar nicht erst getestet.. AK ergaben wohl keinen Verdacht auf Hashi.. Nun frage ich mich, ob die Panikattacken etc auch bloß von der UF kommen könnten?

  • Zitat von eena80


    also die freien Werte wurden gar nicht erst getestet.. AK ergaben wohl keinen Verdacht auf Hashi.. Nun frage ich mich, ob die Panikattacken etc auch bloß von der UF kommen könnten?


    Auch ohne die freien Werte kann man schon anhand des TSH sehen, dass du unterdosiert bist. Die Symptome haben also ihre Ursache in der zu niedrigen LT-Einstellung.
    Wie Wellgunde schon geraten hat würde ich an deiner Stelle bald weiter steigern auf 50 µg, die Dosis ca 4 Wochen halten, dann aber alle 3 Werte TSH, fT3 und fT4 machen lassen. Dann sieht man wie du weiter steigern kannst.


    Und auch ohne Antikörper kann man Hashi haben, dein Sonografieergebnis weist auch darauf hin.
    Echoarme und inhomogene, sowie zu kleine SD sind ein Hinweis auf Hashimoto. Ich würde daran nicht mehr zweifeln.
    Panikattacken kommen in der Unterfunktion übrigens häufig vor, die Psychodiagnose würde ich mal ganz rasch streichen ;)


    Die übrigen Blutwerte sind alle gut.


    LG
    Bellis

  • Hallo :Wink:


    danke für deine Antwort!


    Gestern hatte ich nach dem aufwachen Herzrasen.. Und ganz oft ist es so, dass ich nach der Tabletteneinnahme ein bisschen Bauchschmerzen und/oder Übelkeit bekommen.. sozusagen vor lauter Hunger..
    Und vom starken frieren am frühen Morgen will ich gar nicht erst anfangen :TraurigesNein:



    Wie meinst du das mit der Psychodiagnose? Das ich die Therapie nicht machen soll?
    Ich denke zusätzlich wäre die Therapie ganz gut, weil ich auch noch andere Themen zu besprechen habe (Unsicherheit, Verlustängste etc).


    Ich hoffe nur so sehr das dieses allgemeine Unwohlsein und die Panikattacken und Gedanken von der UF kommen :(



    Ich habe jetzt ein Rezept von meiner Ärztin bekommen, für neue Tabletten, da meine bald alle sind. Diesmal aber von Henning (habe vorher Hexal genommen). Jetzt steigere ich ja gerade langsam Richtung 50LT und habe Angst das die von Henning zu stark sind bzw anders bei mir wirken..

  • Ich meinte diese Passage deines Beitrags:

    Zitat


    Ich habe 2 "Verdachtsgedanken"... 1. Die PA kommen von meiner Vergangenheit und der Unzufriedenheit der letzten 2 Jahre (ich hatte eine schlimme Kindheit und wurde von meiner Mutter oft allein gelassen)...


    2. Die PA kommen von der Schilddrüse... Früher hatte ich angeblich eine Überfunktio (seit meinem 14 LJ).. daraufhin bekam ich Jodetten von meiner Kinderärztin verschrieben, ich war früher auch sehr untergewichtig..
    Mittlerweile ist es eine Unterfunktion.. und angeblich Hashi.


    Deine eigene Verdachtsdiagnose Nr. 1 würde ich komplett streichen.
    Die Schilddrüsenhormone werden auch im Gehirn gebraucht. Tritt da ein Mangel auf, hat man allerlei beängstigenden Symptome, die auf eine psychische Erkrankung schließen lassen könnten.


    Du kannst natürlich begleitend auch eine Verhaltenstherapie machen. Wenn du glaubst Dinge aus deiner Kindheit damit besser verarbeiten zu können, kann das nicht schaden.


    Hashi beginnt meistens mit einer Überfunktion, die dann später in Unterfunktion übergeht.
    Jod sollte man in jedem Fall bei Hashi meiden.


    LG
    Bellis

  • Ich habe noch eine wichtige Frage:


    Bisher habe ich LT von Hexal genommen.. von meiner neuen Hausärztin habe ich jetzt LT von Henning bekommen. Da ich gerade in der Einstellungsphase bin und bald von 37,5 auf 50 erhöhen will bin ich mir unsicher ob ich direkt mit Henning erhöhen soll.


    Ich habe auch sehr oft gelesen, dass ein Wechsel der Hersteller nicht gut ist, da die Bioäquivalenz unterschiedlich ist.. Nun weiß ich nicht, wie ich darauf reagiere.. habe besondere Angst vor einer Erstverschlimmerung.


    Henning soll allerdings auch besser sein.. ?! Habt ihr mit einem Wechsel von Hexal zu Henning Erfahrungen?

  • Zitat von eena80

    Bisher habe ich LT von Hexal genommen.. von meiner neuen Hausärztin habe ich jetzt LT von Henning bekommen. Da ich gerade in der Einstellungsphase bin und bald von 37,5 auf 50 erhöhen will bin ich mir unsicher ob ich direkt mit Henning erhöhen soll.


    Ich habe auch sehr oft gelesen, dass ein Wechsel der Hersteller nicht gut ist, da die Bioäquivalenz unterschiedlich ist..


    Ich kenne eine Apothekerin, die immer fragt, ob es das SD-Präparat ist, was man vorher genommen hat, sonst ändert sie das Rezept eigenhändig und schreibt "medizinische Notwendigkeit". Sie hat mir erklärt, dass man den Hersteller auf keinen Fall wechseln sollte.

  • Henning wirkt stärker als Hexal.
    Wenn du also bei Henning bleiben willst, würde ich die bisherige Dosis erst mal für eine Woche noch nicht steigern, sondern nur die Umstellung machen, da das schon eine kleine Steigerung ausmachen könnte.

  • Ich habe jetzt gelesen das Henning kein Generikum ist, Hexal allerdings schon.. Also Henning hat Geld in die Forschung gesteckt und Hexal nicht.


    Ich bin ja noch in der Einstellungsphase.. deswegen lieber jetzt als nie... Ich versuche es einfach mal.. Ich muss ja so oder so irgendwann auf 75 LT hochgehen.

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