Habe hier etwas sehr interessantes von der sehr geschätzten Jutta K. aus dem anderen Forum. Zu diesem Thema findet man da im Forum noch einiges mehr.
ZitatAlles anzeigenZitat von Jutta K.
Gründe, warum man trotz T3 mehr T4 brauchen kann sind folgende: a) TSH-Absenkung und darum weitere Drosselung der SD und ihrer Eigenhormonproduktion und b) vermehrte Aktivierung des Leberenzyms Cytochrom P450 durch mehr T3 mit daraus resultierender beschleunigter T4-Clearance über die Leber und darum auch erhöhtem T4-Verbrauch.
(eventuelle weitere mögliche Faktoren, wie z. B. durch T3 verstärkte Aktivierung der Typ-I-Dejodase (T3 induziert nämlich interessanterweise auch seine eigene Bildung durch Aktivierung dieser Dejodase) und damit Zunahme der Umwandlung von T4 zu T3 lass ich jetzt mal außen vor, ist eh schon kompliziert genug )
Wenn TSH auch unter T4 schon ganz supprimiert war oder man keine SD mehr hat, dann fällt Punkt a) natürlich flach, das ist klar. Und kann natürlich ein Grund sein, warum man bei T3-Hinzunahme nicht unbedingt mehr T4 braucht, sondern u.U. genauso viel wie vorher oder sogar etwas weniger. War bei mir z. B. so, hab ja aber auch keine Kröte mehr.
Bleibt aber immer noch Punkt b). Die Wahrscheinlichkeit, daß Punkt b) "zuschlägt" nimmt meiner Erfahrung nach dann ab, wenn fT4 bei T3-Einstieg schon auf einem relativ hohen Level war, so daß die vermehrte T4-Clearance in Folge von mehr T3 dann nicht sooo stark ins Gewicht fällt.
ODER wenn man zufällig (zufällig deswegen, weil genaue Regeln, ab welcher T3-Menge die P450-Aktivierung und damit vermehrte T4-Clearance einsetzt, gibt es wohl nicht, zumal dieses wohl auch vor allem von (meistens ja unvermeidlichen) Wertespitzen nach der Einnahme von T3 abhängig ist) die genau zur T4-Menge passende T3-Menge findet und damit den Balanceakt zwischen weniger T4-Verbrauch aufgrund von weniger benötigter Umwandlung von T4 zu T3 und mehr T4-Verbrauch aufgrund durch mehr T3 stimulierter T4-Clearance genau hinkriegt.
Vielleicht ist diese T4-Clearance der Hauptgrund, warum jegliche T3 Dosierung bei mir zu einer UF geführt hat. Die UF-Symptome, die ich bei T4 Mangel unter reiner Mono-Einnahme hatte sind bei jedem T3 Versuch sogar stärker aufgetreten. Schwindel, Taumeln und Wortfindungsschwierigkeiten wurden eigentlich bei jeder höheren T3 Dosis schlimmer. Habe ich T4 bei der bei der Kombitherapie gesenkt bzw. angepasst, ging es mir eigentlich immer schlechter. Den absoluten Einbruch hatte ich bei 100 T4 und 20 T3. Die Wochen danach habe ich ja bis zu 200 T4 täglich eingeschmissen um mein T4 Speicher wieder aufzubauen. Nach ca. drei Wochen waren die T4-Mangel-UF Symptome wieder verschwunden. Selbst wenn ich T4 nicht abgesenkt habe, war ein für meine Wahrnehmung, bei jeder Kombidosierung ein T4 Mangel vorhanden. Ich habe in Foren schon oft gelesen, dass man immer höhere T4 Dosierungen benötigt, T4 einfach nicht hochkommt.....und meist war da immer Tybon im Spiel, dass in teilweise hohen Dosierungen Morgens zusammen mit T4 eingenommen wurde. Ich kann mich noch an eine Zeit erinnern als ich Prothyrid komplett Morgens eingenommen habe, also 150 T4 und 15 T3. Er war der Horror, die T4-Magelsymptome waren alle da. Dann habe ich wöchentlich, schrittweise das T3 reduziert, wollte wieder auf 150 Mono kommen. Jede Woche kamen meine Lebensgeister wieder mehr zurück ich blühte förmlich auf, auch geistig. Wenn diese T4-Clearance nur ein bisschen aktiv ist, wird die Kombitherapie deutlich schwerer/kaum einzustellen....jedenfalls bei mir.