Hallo liebe Foren-Mitglieder,
es freut mich sehr viel, dass ich diese Seite gefunden habe und ich lese seit paar Tagen alles zu dem Thema Hashimoto. Ich dachte ich schreibe kurz über mich und meine Erfahrungen soweit, sowie auch über mein größtes Problem derzeit. Ich würde mich auf jeden Betrag freuen, ich wurde erst vor 1 Woche diagnostiziert und ich bin immer noch ein bisschen verloren.
Kurz zu mir - also ich bin 26, Männlich, hab bis jetzt immer sehr gesund gelebt, viel Sport getrieben, bewusst mit Alkohol umgegangen und obwohl ich eine Raucherphase hatte, bin ich seit Jahren Raucherfrei.
Eigentlich hat bei mir alles vor ca. 1 Jahr angefangen - es hat alles mit abnehmender Libido und Erektionsstörungen angefangen. Ich habe das immer unterdrückt und habe mir Erklärungen dafür gesucht (pornos geschaut, stress, Freundin, etc). Bis auf dem Zeitpunkt in Januar, wo ich wirklich 0 Libido hatte. Also wirklich kein Lust auf sex. 0. Gleichzeitig fing ich an selten Tage zu haben, an denen ich sehr, sehr müde und(oder) absolut unmotiviert war. Das war mir ein Rätsel, weil ich bin (war) ein typ, der immer 16 Stunden gearbeitet hat, hab neben dem Job paar Firmen gegründet usw. Dann bin ich zu einem Arzt gegangen und ich hab ihn gebeten, dass er meine Testosteronwerte abcheckt. Ich hatte viel zum Thema Testosteron online gelesen und ich war sehr überzeugt, dass bei mir etwas nicht stimmt - mit 26 und null lust auf Sex? Das kann nicht sein. Es ist tatsächlich rausgekommen, dass meine Testosteronwerte fast an der Untergrenze waren - 320 nmol/l (Die Norm ist 280 - 700 usw). Na, super. Der Arzt hat natürlich versucht mich zu erklären, dass alles normal ist und er hat mir Cialis gegeben (ich war auf einem Projekt in Ausland, also nicht mein Hausarzt). Mit Cialis ging es eine Weile, ich müsste dann zurück nach Deutschland und hatte keine Zeit.
FF Februar dieses Jahres, wo die Tage mit Müdigkeit und Depression plötzlich ziemlich oft waren. Ich hab früher immer 4-5 Stunden geschlafen und hatte trotzdem viel Energie, plötzlich schlief ich 8 Stunden und beim Aufstehen war ich zerstört. Dann ging ich zu meinem Hausarzt und ich habe ihn alles erzählt. Er hat viel Verständnis gezeigt und war auch von meinen Testosterenwerte negativ Beeindruckt. Allerdings wollte er noch paar Tests bei mir machen, darunter auch TSH, Überweisung für einen Urologe (wegen der Erektionsstörungen und Libidoverlust). Na ja, 3 Tage später habe ich einen Anruf bekommen, dass etwas nicht stimm und ich mich melden muss. Gesagt getan.
Meine Werte waren:
TSH 2,855
anti TPO / mikrosomale AK > 1300 lU/ml , bei Gränze von 60
und TRAK (Rsh res AK/lats) 1.5 lU/l, bei Gränze 1,8
Ultraschall der Schilddrüse hat auch gezeigt, dass die leicht größer war und eine Entzündung aufwies, aber keine Knoten hatte.
Somit habe ich auch die schöne diagnose Hashimoto bekommen und ich hab mich sofort erinnert, dass auch meine Mutter daran leidet. Na super...welcome to the club. Jetzt weiß ich zumindest, warum ich nie wirklich abnehmen könnte, obwohl ich 7 Tage die Woche sport machte.
Ich war ein bisschen geschockt, weil ich bis dann nichts viel von Hashimoto wusste und ich hab paar Worte mit dem Arzt gewechselt. Er hat mir L-Thyrox gegeben, die 75mg und hat gemeint, wir sollen uns in 4-6 Wochen wieder sehen. Es könnte 1-2 Monaten dauern, bis die Hormone wirken und ich mich besser fühle.
Zuhause habe ich natürlich alles reingezogen, was ich finden könnte, wobei ich bin noch am lesen. Ich bin ein bisschen sauer auf diese Krankheit. Ganz ehrlich, das fühlt sich schlecht mit den Gedanken zu leben, dass man eine chronische Krankheit hat. Ich habe natürlich sehr viele Fragen, aber was mich wirklich stört ist mein Libido. Werde ich das wieder zurück bekommen? Cialis und Viagra sind OK, aber wenn man keine Lust hat, was bringt das ganze? Vor allem ich mach mich sorgen, wegen der niedrigen Testosteronwerte und die fehlende Motivation. Vor allem diese Tagen an denen ich aufstehe und mir alles einfach egal ist sind was komplett neues für mich. Ist es normal für Hashimoto?
Anders würde ich mich auf euer Feedback freuen - ich kenne mich mit dem deutschen Gesundheitssystem fast nicht. Ich wohne zwar seit 8 Jahren hier, aber ich war bis jetzt sehr, sehr selten beim Arzt. Ich finde es komisch, dass mein Hausarzt mich nicht direkt zu einem Endokrinologe schickt. Ist es normal? Er ist eigentlich ziemlich Cool und bis jetzt habe ich immer Überweisungen von ihm bekommen.Ist es auch normal, dass der Hausarzt die Pillen für so eine Krankheit verschreibt? Kann ich trotzdem zu einem Facharzt hingehen? Sind diese Tests ausreichen für eine Diagnose? Ich bin ganz normal gesetzlich versichert.
Vielen dank an alle, die es lesen werden. Ich werde das Thema aktualisieren, vielleicht hilft es jemandem. Und danke an allen von Euch für diesen tollen Forum und die Information, die man hier findet!
VG
A.