Erfahrungen mit Thiamazol ?

  • Hallo :Wink:


    Ich bin habe vor zwei Wochen endlich ein Termin beim Endokrinologen gehabt. Der erste Eindruck war sehr zufriedenstellend. Der Arzt wollte viele Parameter untesuchen um nichts zu übersehen :Hurra:
    Er wollte Hirnanhangsdrüse, Schilddrüse und Nebennierenrinde sowie Vitamin D, Magnesium, Ferritin (weil ich da Mängel hatte/habe). Er machte ein Ultraschall und erklärte mir den Befund der Szintigraphie der DS. Laut Szinti habe ich weder heisse noch kalte Knoten.
    Das war schon beruhigend.
    Gestern gab es für mich eine Telefonsprechstunde mit dem Arzt :Schockiert: . Das ist nicht mein Ding!!
    Er rief auch noch ausserhalb des vereinbarten Zeitfensters :KopfDurchDieWand: ich saß mit meiner Tochter im Bus!! 3:)
    Jetzt zum Eigenlichem.
    Der Geehrte Herr schickte mir ein Rezept über Thiamazol 5mg. Einnahme 1xtäglich, für die Dauer von 8 Monaten. Erste Blutkontrolle in drei Wochen!
    Da ich eine durch Antikörper verursachte Thyreoditis habe, muss man diese Entzündung medikamentös beseitigen. Mein TSH liegt schon seit zwei Jahren bei 0,01-0,03; T3 und T4 sind mittlerweile ohne Medikamente in´s Normbereich gerutscht.
    Hat jemand von euch Erfahrungen mit dem Medikament??
    Vorallem habe ich gelesen, dass das Med. T3 und T4 erniedrigt. Wie soll das denn die Entzündung an der SD bekämpfen??
    Ich habe mich immer beklagt, dass die Ärzte mich nicht behadeln, weil ich in der ÜF bin, obwohl ich mich wie in einer UF fühle! 3:) .
    Nun habe ich den Salat :-( . Ich habe viele UF Symptome und soll mich jetzt noch mehr in die UF katapultieren???


    Ich neige schon zu depressiven Verstimmungen und habe Übergewicht. Ich schiebe jetzt einwenig Panik :Hilfe:


    Lieben Gruss an alle

  • Hallo,


    welche Diagnose hast Du denn? Nimmst Du bereits Hormone? Welcher uptake wurde bei der Szinti gemessen? Wo waren ft3 und ft4 sonst: Über oder unter dem Normbereich?


    Lt Profil hast Du seit 2012 eine Hashi-Diagnose. Da passt supp. TSH nicht ins Bild, sofern Du bislang keine Medikamente nimmst: Wurde die Hypophyse getestet?


    Ich kenne Thiamazol nur im Zusammenhang mit Basedow (Hashi kann selten in Basedow umschlagen). Es hemmt die Schilddrüse, entsprechend soll es ft3 und ft4 von der ÜF in den Normbereich zurückholen. Ob TSH damit ansteigt, steht auf einem ganz anderen Blatt;) TSH kann durch die Basedow-typischen TRAKs auf längere Zeit supprimiert bleiben.


    Nun sind Deine ft-Werte jedoch schon im Normbereich :Durcheinander:


    Die Behandlung von Hashimoto in einer Schubphase (wenn es das sein sollte) mit Schilddrüsenhemmern ist umstritten. Die einen sagen, es hilft nicht, weil der Mechanismus ganz anders ist als bei Basedow; andere sagen, man kann es wenigstens versuchen. In der Regel klingt ein Zerfallsschub nach wenigen Wochen von alleine ab und wird nur symptomatisch behandelt.


    Ich persönlich würde mir die Untersuchungsbefunde beschaffen und mich erkundigen, welche Erkrankung im Moment überhaupt vorliegt. Die Hemmer können nämlich auch ziemliche Nebenwirkungen haben. Und manchmal ist auch Abwarten eine Option :)

  • Hallo Scrupeldei,


    Ich habe tatsächlich Hashimoto. Die neusten Werte:
    fT3 3,40 (2,00-4,40)
    fT4 15,9 (9,30-17,00)
    TSH 0.01 (0,27-2,50)
    TG AK 89,0 (0,0-115,0)
    TR AG 0.30 (0,00-1,75)


    Der Arzt meinte, dass durch die Einnahme des Thyreostatikum (Thiamazol) die durch die Antikörper hervorgerufene Entzündung beseitigt wird. Sollte das Medikament nicht wirken, soll die SD operativ entfernt werden.
    Ich bezweifele, dass durch die Unterdrückung der Schilddrüse die Enzündung verschwindet.
    Und da ich ausser Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen (die andere Ursachen haben können) keine Symptome einer ÜF habe, zweifele ich an dieser Diagnose und der Behandlung!!!!


    Ich weiss nicht was ich machen soll. Deswegen hoffe ich auf Erfahrungswerte von den Forumsmitgliedern.


    Lieben Gruss

  • Entschuldige Schrumpeldei für die verschluckten Buchstaben in der Ansprache vorhin.

  • Zitat von Sylwia

    zweifele ich an dieser Diagnose und der Behandlung!!!!


    Und das zu recht!
    Ich finde das sehr fragwürdig, was der Herr Arzt sagt (Thiamazol gegen Entzündung?) - du solltest dir unbedingt noch eine zweite Meinung von einem anderen Arzt einholen.


    LG, wellgunde

  • Hallo,


    welche Antikörper sollen denn runtergefahren werden? Ich sehe keine erhöhten Werte :UnschuldigesPfeifen


    Mal davon abgesehen: Die Entzündung kommt vom Immunsystem und nicht von den Antikörpern. Der Logik folgend müsste man mit Immunsuppressiva rangehen, was aber bei Hashi ziemlich überzogen wäre.


    Ich würde hier keine Schilddrüsenhemmer nehmen. Sowas macht man bei Basdow mit zumindest anfänglich stark erhöhten ft- Werten. Aber Du hast weder das eine noch das andere.


    Wie geschrieben: Ich kenne Thiamazol im Zusammenhang mit Hashi nur als Experiment während eines Schubes. Aufgrund der Nebenwirkungen sollten ft3 und ft4 jedoch schon oberhalb des Normbereichs liegen. Kleinere Schübe sitzt man in der Regel aus, allesfalls könnte man Selen versuchen (was bei manchen Leuten jedoch ft3 steigern und damit kontraproduktiv sein kann).


    Du nimmst also gar nichts? Keine Hormone? Kein Jod? Dann finde ich supp. TSH seit vielen Monaten eher ungewöhnlich und würde die Hypophyse testen lassen.


    Was mir noch einfällt: Sofern Du nicht nur supprimiertes TSH, sondern auch permanent hohe ft- Werte hast, könnte man nach disseminierten Autonomien schauen. Das sind sozusagen heiße Knoten in klein: Die hormonproduzierenden Zellen sind nicht zusammengefasst als Knoten, sondern verteilen sich über die ganze Schilddrüse. Ansprechpartner wäre der Nuklearmediziner.


    Auf die derzeitigen Werte würde ich weder Hemmer draufpacken noch neu mit Hormonen einsteigen.

  • @Schrumpeldei
    @Wellgunde
    Vielen Dank für Antworten. Ich nehme keine Hormone und kein Jod ein.
    Ich nehme nur Ergänzungsmittel ( Vitamin D 5.000 I.E, Seelen 200, Magnesuim Verla und Eisen.
    Die Vitaminmängel die ich Anfang des Jahres hatte ( Viatmin D, Magnesium und Ferritin ) habe ich im Griff. Nur der Ferritinspeicher ist noch nicht voll, weil ich nach Einnahme von Eisentabletten derbe Verstopfung hatte. Ferritin liegt jetzt bei 17.1mg/dl (20-200).
    Zink vertrage ich nicht. Bekomme gleich nach der Einnahme Magenschmerzen.
    Zur Hypophyse:
    Prolaktin 8,5 (4,79-23,30)
    FSH 26 (3,5-134)
    LH 15,6 (,0-95,6)
    Diese Hormone sind im Normbereich. Nur der TSH nicht.

  • @Schrumpeldei
    Zitat" Sofern Du nicht nur supprimiertes TSH, sondern auch permanent hohe ft- Werte hast, könnte man nach disseminierten Autonomien schauen. Das sind sozusagen heiße Knoten in klein: Die hormonproduzierenden Zellen sind nicht zusammengefasst als Knoten, sondern verteilen sich über die ganze Schilddrüse. Ansprechpartner wäre der Nuklearmediziner.."


    Ich vermute genau das liegt bei mir vor.
    Der Nuklearmediziner schrieb im Befund nach der Szintigraphie :
    " Szintigraphisch zeigt sich das Bild einer disseminierten Autonomie. Korrelation mit Sonographie empfohlen. Kein Nachweis fokaler hypo- oder hyperfunktionelle Areale"


    Ich habe auch vermutet, dass mir der Endokrinologe ein Immunsupressivum verschreibt und nicht ein SD-Hemmer!
    Weisst du wie eine disseminierten Autonomie behandelt wird??


    Lg Sylwia

  • Juhu :Wink:


    Iiiieeehhh - das ist ne ganz unglückliche Mischung: Hashi und heiße Knoten bzw. diss. Autonomie. Autonomien sind kaum steuerbar und können jederzeit die Schilddrüsenwerte hin und her kicken.


    Lebst Du jodfrei? Das wäre das einzige, was Du aktiv tun kannst.


    Entweder Du kommst mit der Autonomie klar oder nicht :( Wenn nicht, bleibt Möglichkeit, die Schilddrüse ganz oder teilweise entfernen zu lassen. Bei richtigen heißen Knoten kann man eine Radiojodtherapie machen - ich weiß allerdings nicht, ob das bei diss. Autonomien funktioniert. Am besten, Du lässt Dich von einem Nuklearmediziner beraten.


    Von der medikamentösen Therapie bin ich weiterhin nicht überzeugt: Sie heilt keine Autonomien, das Grundproblem bleibt also bestehen.

  • Nur nochmal zur Zusammenfassung:


    Du hast sozusagen 2 Krankheiten, die gegenläufig verlaufen.


    Das eine ist Hashi als Autoimmunerkrankung und mit erhöhten Antikörpern. Hier wird normalerweise die Schilddrüse zerstört, so dass man Hormone einnehmen muss.


    Das andere ist die Autonomie mit unkontrollierbarer Hormonproduktion. Die hat nichts mit autoimmun zu tun. Sowas kann jeder bekommen. Immunsuppressiva würden hier nicht helfen.


    Manche Hashis schaffen es, die Autonomie so weit zu zähmen, dass die hashi-bedingte reduzierte Hormonproduktion von den heißen Knoten kompensiert wird. Aber das kommt nicht häufig vor und ist für meine Begriffe ein Tanz auf dem Vulkan: Ein unbedachter Jodexzess bei einem auswärtigen Essen und schon ist die Überfunktion da.


    Und wie gesagt: Immunsuppressiva sind bei Hashi viiiiel zu überzogen. Die drosseln das Immunsystem und haben jede Menge Nebenwirkungen, erhöhen das Krebsrisiko usw. Meine Kollegin hat beispielsweise eine Autoimmunerkrankung, die die Nieren kaputt macht. Bei einem Schub bekommt sie hochdosiert Kortison und leichte Chemo. Sowas brauchen wir Hashis nun wirklich nicht ;)

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