Hallo zusammen,
ich bin neu hier und würde euch gerne um Eure Einschätzung bitten, da ich selbst ein wenig verwirrt bin.
Vor vier Jahren hat mich meine Tante (ehemalige Krankenschwester) darauf hingewiesen, dass sie finde, mein Hals sei dicker geworden. Ich sollte doch mal meine Schilddrüse untersuchen lassen. Ich bin daraufhin zu meiner Hausärztin. Diese machte ein Ultraschall und hielt alles für normal (ich weiß noch, dass sie sagte die SD sei auf jeden Fall nicht vergrößert). Zur Sicherheit wurde noch Blut abgenommen, aber meine Hauärztin war sich sicher, da würde nichts raus kommen. Das Blut hat dann eine andere Sprache gesprochen und wohl insbesondere einen erhöhten TSH-Wert angezeigt (ich meine er lag damals bei um die 4, bin mir aber nicht mehr sicher). Dass auch weitere Werte für einen Befund (wie fT3 oder ft4) zu berücksichtigen sind, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, ob meine HÄ, diese bestimmt hat, kann ich nicht sagen. Mitgeteilt hat sie sie mir zumindest nicht. Zunächst verschrieb sie mir ein Jodpräparat. Als sich die Werte nicht besserten stiegen wir auf L-Tyroxin um. Seit vier Jahren nehme ich nun dieses Medikament, begonnen habe ich mit einer 25er-Dosierung, aktuell liege ich bei 112,5. Eigentlich läuft es seitdem immer gleich: L-Tyroxin verschrieben, 3 Monate später Kontrolle: alles prima, weitere drei Monate: Wert wieder schlecht --> Dosis erhöhen, 3 Monate später alles top, weitere 3 Monate: Wert wieder schlecht --> Dosis erhöhen. Es will also keine Ruhe einkehren und die Dosis steigt seitdem kontinuierlich. Meine HÄ hat dazu jedoch auch irgendwie nicht viel zu sagen und außer der Blutabnahme (bei der ich wie gesagt nicht weiß, welche Werte alle bestimmt wurden) passiert nicht viel. Mehr und mehr habe ich mich mal diesbezüglich informiert und bin auf den Begriff "Hashimoto" gestoßen. Auch hier: mir wäre nicht bewusst, dass meine HÄ mal Antikörper o.ä. bestimmt hätte.
Um mir einen fachkundigen Rat zu holen, war ich nun einmal bei einer Endokrinologin und habe ihr von meinem stetig steigenden Bedarf berichtet. Sie dachte wohl auch direkt an Hashimoto. Sollten keine Antikörper gefunden werden, könne es auch immernoch eine seronegative Hashimoto sein, meinte sie nach Untersuchung der Schilddrüse via Ultraschall. Sie meinte meine Schilddrüse sei schon sehr klein, allein daher würde sich der Bedarf nach Substitution mittels Medikament ergeben und sie sagt, sie vermute, dass die Schilddrüse vor vier Jahren noch größer war. Ich denke dafür müsste ich wohl mal meine Hausärztin fragen, welches Volumen sie damals ermittelt hat, zum Vergleich.
Ich habe heute den Befund erhalten und faktisch steht jetzt nicht drin, ob es eine seronegative Hashimoto ist. Lediglich "die Autoimmunserologie zeigt sich unauffällig". Vielleicht überlese ich aber auch etwas...was haltet ihr von den Werten und dem Befund? Vielen Dank für eure Meinung!
Anamnese:
Die heutige Erstvorstellung erfolgt zur weiteren Diagnostik sowie Therapiefestlegung bei subtitutionsphylichtiger Hypothyreose, Erstdiagnose 2010 mit kontinuierlich steigendem Levotyhroxin-Bedarf, ca. alle 3 bis 6 Monate Steigerung.
Derzeitige Medikation:
L-Thyroxin 112,5, vor drei Monaten gesteigert von 100
Sonographie:
Sonogramm der Schilddrüse: (Hochauflösende Sonographie; Toshiba Nemio SSA-550A, 6-12MHz)
(Norm F <18ml; M <25ml)
Mit einem Gesamtvolumen von 5,1 ml, rechts 2,6 ml, links 2,5 ml, grenzwertig kleine Schilddrüse mit einem regressiven Binnenreflexmuster. Keine intrathyreoidalen Knotenbefunde. Duplexsonographisch unauffällige Perfusionsverhältnisse. Keine pathologischen Lynphknotenvergrößerungen.
Labor:
Ferritin: 39.9 ng/ml (5-148): 24.4%
Vitamin B 12: 300 pg/ml (193-982): 13.6%
Calcium i.S.: 2.31 mmol/l (2.20-2.65): 24.4%
an. Phosphat i.S.: 0.85 mmol/l (0.81-1.45): 6.25%
FT3: 4.33 pg/ml (2.2-5.0): 76.1%
FT4: 1.63 ng/dl (0.8-1.9): 75.5%
TSH basal: 0.11mIU/l (0.4-4.0): -8.1%
TPO-AK: 21.10 IU/ml (1-30): 69.3%
TRAK: <0.82 U/l (<1.5)
Thyreoglobulin: 2.75 ng/ml (2-70): 1.1%
TG-Wiederfindung: 107% (>80)
Calcitonin i.S.: <2.00 pg/ml (0-5.0)
Ergebnisse Nachweisgrenze >2.0 pg/ml
PTH-intakt: 38.30 pg/ml (12-72): 43.8%
25-OH-Vit.D3: 27.20 bg/ml (19.1-72.0): 15.3%
Beurteilung und Empfehlung:
Sonographisch zeigt sich eine grenzwertig kleine Schilddrüse. Die Autoimmunserologie zeigt sich unauffällig. Unter der laufenden Levothyroxin-Substitution zeigt sich der TSH-Wert supprimiert, einer Hyperthyreosis factita entsprechend. Wir empfahlen vorab eine Reduktion auf L-Tyroxin 100 und 112 im täglichen Wechsel, einzunehmen 30 Minuten vor dem Frühstück mit Wasser sowie erneute laborchemische Verlaufskontrollen nach 3 Monaten. Sonographische Verlaufskontrollen der Schilddrüse empfehlen wir in jährlichen Abständen wahrzunehmen.
Nebenbefundlich ergibt sich kein Anhalt für einen Eisen- oder Vitamin B12-Mangel, als Hinweis für assoziierte Endokrinopathien. Nebenbefundlich zeigt sich der Vitamin D-Haushalt unauffällig.
Vielen lieben Dank bereits!!