Hashimoto Thyreoiditis - wird nicht behandelt?

  • Hallo liebe Forenmitglieder,


    ich fühl mich etwas verarscht! Folgendes. Vor ein paar Wochen ist mir aufgefallen, dass ich doch mehr Haare verliere als mir lieb ist. Somit bin ich zu zwei Hautärzten gegangen. Die haben mir natürlich nur gesagt, das wäre erblich bedingter Haarausfall und ich sollte mich damit abfinden.
    Die eine hat mir nicht mal eine Blutuntersuchung verschrieben, sondern gleich Regaine, ein megastarkes Haarwuchsmittel welches in den Hormonhaushalt eingreift, welches man ein Leben lang nehmen muss und die krassesten Nebenwirkungen hat.


    Naja, die zweite hat mich dann zum Hausarzt geschickt und der hat mir Blut abgenommen. Inklusive Selen, Zink, usw. und eben auch Schilddrüsenwerte. Naja und was kam raus? Ich habe Vitamin D Mangel und eine Schilddrüsenentzündung (Werte: Mikrosomale-AK: 92,3 IU/ml (normal <60), und TSH 2,31 mIU/l (normal 0,2-5.00)) Der Hausarzt hat mich dann auch weiter zur Schilddrüsensonographie geschickt.


    Ergebnis: "Die Schilddrüse kommt normgroß zur Darstellung. Auffällig zeigt sich jedoch ein beginnend feingranuläres Muster wie bei Vorliegen einer inzipienten Thyreoiditis. Die umgebenden Weichteile nicht auffällig. Verdacht auf inzipiente Thyreoiditis."
    Okay, ich dachte mir, das ist dann klar, da kann man ja was mit Medikamenten tun und somit erklärt sich auch der Haarausfall und Vitamin D Mangel, soweit ich vorher auf diversen Webseiten gelesen hab. Als ich wieder zurück zu meinem Hausarzt kam habe ich im Wartezimmer noch gelesen, dass Hashimoto Thyreoiditis noch nicht so wirklich erforscht ist und sich die meisten Ärzte noch nicht so wirklich damit auskennen.


    Tja, dann kam ich zu meinem Hausarzt in die Ordination und der sagt, ja laut Blutbild hab ich eben eine Thyreoiditis und das wird durch die Sonographie bestätigt! AHA! Ich hab ihn dann gefragt was man dagegen jetzt tun kann. Und er nur so "Das wird nicht behandelt, meistens geht es von alleine wieder weg!" ?! Na jetzt echt? Und ich hab nochmal ganz verwirrt gefragt, ob man wirklich nix machen muss/kann. Und er fragt mich "Na ihnen gehts soweit gut oder?" Ja, bis auf den Haarausfall. "Na dann wird es nicht behandelt" ?!


    Stimmt das oder kennt er sich wirklich nicht aus? Sollte ich mir einen anderen Hausarzt suchen oder gleich zu einem Schilddrüsenspezialisten gehen??


    Bitte um eure Meinung, ich will nicht, dass das noch schlimmer wird und ich dann auch noch keine Haare mehr am Kopf hab!


    Danke!

  • Persönliche Meinung: Arzt wechseln. Allerdings sei schonmal drauf gefasst, dass solche unschönen Erlebnisse mit viel Pech häufiger vorkommen als einem meistens lieb ist :(


    Natürlich sollte man den Vit D-Mangel beheben und eine beginnende SD Entzündung kontrollieren und entsprechend behandeln.


    LG
    Kathi

  • Ja in anderen Foren wurde mir auch schon zum Hausarztwechsel geraten.


    Gegen den Vitamin D Mangel hat er mir zumindest Tropfen (OLEOVIT) verschrieben. Aber eben gegen die Entzündung gar nichts. Das hat mich beim Verlassen der Praxis schon sehr verwundert.


    Mir wurde jetzt auch schon empfohlen mit vielleicht gleich bei einem Spezialisten wie einem Nuklearmediziner oder einem Endokrinologen untersuchen zu lassen. Das werde ich dann wohl auch tun.

  • Du kannst Hashimoto nicht behandeln. Hashi ist in erster Linie kein Schilddrüsenproblem, sondern ein Defekt des Immunsystems, das auf eigenes Gewebe losgeht.


    Behandeln kann man lediglich die Unterfunktion, sofern denn eine da ist. Die wird sich bei Hashi früher oder später einstellen, deshalb sollten alle paar Monate die Werte gemacht werden. Im Internet spukt oft herum, dass mit Hormonen ein Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden kann - das kannste alles vergessen;)


    Alles, was bei "Normalwerten" an Hormon-Behandlung erfolgt, ist lediglich ein Versuch - manche Ärzte lassen sich darauf ein. Naturgemäß ist das Ergebnis offen: Die Beschwerden können besser oder auch schlechter werden, so dass der Versuch abgebrochen werden muss.


    Ich schreibe noch in einem anderen Forum und gerade in Bezug auf Haarausfall und Gewichtszunahme wird dort oft berichtet, dass es durch die Hormone noch schlimmer geworden ist, weil ja das ganze Hormonsystem umgepolt wird.


    Wie geschrieben geht es um die Behandlung bei Normalwerten! Wenn die Unterfunktion bereits da ist, hat man ja keine Wahl und muss sich mit eventuellen Nebenwirkungen der Hormonsubstitution arrangieren.


    Dass Hashi verschwindet, ist allerdings Quatsch. Wie jede Autoimmunerkrankung bedeutet Hashi lebenslänglich.


    Manchmal wird in der Hashi-Anfangsphase Selen empfohlen, weil es in MANCHEN Studien das Immunsystem etwas beruhigt hat. Selen kann allerdings auch Nebenwirkungen haben, gerade im Dauergebrauch und zu Höchstdosen sind so unschöne Sachen wie Krebs und Diabetes im Gespräch. Kurzfristig KANN es Überfunktionsbeschwerden machen, so dass die Einnahme wieder abgebrochen wird. Also bitte nicht gleich die Familienpackung kaufen, wenn Du Dich für diesen Weg entscheidest.

Diese Themen könnten dich auch interessieren

    1. Thema
    2. Antworten
    3. Letzte Antwort
    1. Benötige Hilfe bei der Therapie 6

      • Ennymaus
    2. Antworten
      6
      Zugriffe
      200
      6
    3. Augenstern

    1. Entfernung der Schilddrüse? Gut oder nicht gut? 3

      • Alexa
    2. Antworten
      3
      Zugriffe
      80
      3
    3. Augenstern

    1. TSH Wert geht nicht runter + beschwerden. Hat jemand von euch eine Idee? 3

      • Hansi9
    2. Antworten
      3
      Zugriffe
      96
      3
    3. Augenstern

    1. Erhöhter SD Hormon Verbrauch durch Krankheit/Sport? 28

      • AngieLikke
    2. Antworten
      28
      Zugriffe
      398
      28
    3. AngieLikke

    1. Werte meiner 13-jährigen Tochter 2

      • stitchac84
    2. Antworten
      2
      Zugriffe
      33
      2
    3. Augenstern