Hallo,
ich habe mich gerade hier registriert, weil ich meine Gefühle einfach mal raus lassen muss und die Hoffnung habe, dass ich hier auf Verständnis stoße. Ich bin jetzt nach 5 Jahren Ruhe von größeren Problemen wieder seit fast 2 Wochen krank geschrieben (und das als Referendarin) und könnte nur noch heulen/ schreien/ kotzen!!
Die Geschichte möglichst einfach beschrieben: Anfang des Jahres sollte ich von 125 Mikrogramm L-Thyroxin auf 150 erhöhen (habe mich allerdings eigentlich gut gefühlt). Nach ein paar Tagen Versuch habe ich schlapp gemacht wegen Herzrasen usw. und immer einfach ein gutes Viertel der Tablette abgebrochen. Bis vor ein paar Wochen bin ich damit super gefahren und ich habe mich wohl gefühlt. Dann war die 150er Packung leer und alles fing an...
Ich habe mir 125er verschreiben lassen, das lag für mich am nächsten. Wieder nach ca. 6 Tagen Versuch das altbekannte Herzrasen, Nervosität. Mehr noch nicht. Bin zum Arzt und habe ihm von meinem Durcheinander mit der Dosierung berichtet - ich sollte auf 100 runtergehen und nach 4 Wochen wieder Blut abnehmen, damit wir von da aus wieder langsam richtig einstellen könnten... das Drama fing ca. eine Woche später mit den 100 Mikrogramm richtig an:
Mitten im Seminar von jetzt auf gleich höre und sehe ich plötzlich alles ganz komisch. Alles ist dumpf, weit weg, unwirklich. Ich kriege sofort Angst umzufallen. Am nächsten Tag zum Arzt, Termin für einen Nuklearmediziner gemacht, krank schreiben lassen. 2 Tage später zum HNO: Mit den Ohren ist alles super.
Das ist jetzt fast zwei Wochen her. Die NUK hat mir am Telefon erstmal nur den TSH durchgegeben: 3,03 (0,35-3,5), latente Unterfunktion. Auf 112 erhöhen, dann auf 125 und nach 4-6 Wochen zum Blutabnehmen. Der Meinung ist auch meine Hausärztin.
Und ich? Ich habe ständig Angst, dass das einfach nicht mehr weggeht! Das Hören hat sich schon etwas "normalisiert", aber da sind noch der Schwindel, ein hoher Blutdruck und ein Puls von im Schnitt 45 und das "komische" Sehen. Ständig Schiss, umzufallen. Unwirklichkeitsgefühle. Alles passt zu den meisten Symptomlisten für Unterfunktionen. Meint ihr, das würde mich beruhigen? Durch den hohen Blutdruck bin ich ständig versucht, WENIGER Tabletten zu nehmen, ich zwinge mich richtig, die 112er morgens zu schlucken. Ich lese den ganzen Tag jeden Mist im Internet... über Blutdruck, Puls, alles was mit der Schilddrüse zu tun hat. Und ja - es passt alles, ich sollte wohl nur jetzt durchhalten.
--> Aber sagt das mal meinen Gefühlen: Ich könnte ununterbrochen nur heulen. Ich tu' mir selbst schrecklich leid, ich leide furchtbar und wünsche mir, ich hätte Fieber und ne Grippe und nicht mehr diesen verf****** Schwindel und dieses Wattegefühl in meinem Kopf. Ich fühle mich absolut hilflos und bin ein weinerliches Etwas. Und ich HASSE das alles. Ich finde nichts schlimmer, als genau diese Eigenschaften. Ich möchte optimistisch sein, das beste aus der Ruhe hier zu Hause jetzt machen und so weiter, aber ich bin für mich selbst nervig und anstrengend und glücklich, dass mein Freund eine eigene Wohnung hat und ich mich hier zurück ziehen kann. Ich zwinge mich, mich wenigstens mit einer Freundin hier um die Ecke zu treffen und da zu reden und zu heulen. Eigentlich habe ich nichtmal darauf mehr Lust. Bei den anderen Mädels melde ich mich gar nicht mehr.
Kann ich wirklich SOLCHE Symptome haben, nur weil ich um 12,5 oder vielleicht 25 Mikrogramm daneben liege?? Wirklich??
Keine Ahnung, was ich eigentlich hier möchte. Ich kenne meine Werte. Ich kenne sogar schon dieses Chaos. Vielleicht kann einfach jemand von euch bestätigen, dass ich nicht der einzige Mensch bin, der in kürzester Zeit wegen dieser verdammten SD zu einem anderen Menschen wird. Von einer selbstbewussten angehenden Lehrerin zu einer Heulsuse, die denkt, dass sie diesen Job und ihr ganzes Leben niemals mehr meistern wird.
Wenn das hier jemand gelesen haben sollte: Einfach ein ganz großes DANKE!!
Liebe Grüße.