Augenstern, ich habe nicht für das Umstellen auf reines T4 plädiert. ich habe nur versucht zu übersetzen warum viele mediziner kommunizieren, dass in der Schwangerschaft nur Thyroxin genommen werden sollte.
Ich möchte mit dieser Aussage Lulu verständlicher machen, wie sie diese Aussagen der Mediziner einschätzen kann.
Du kannst auch in der Fachinformation für Thyroxin nachlesen, dass nicht ein TSH UNTER der Norm sichere Aussage dazu machen lässt dass der Mensch in einer Überfunktion ist. Dazu muss auch zumindest Zusätzlich der fT3 ÜBER der Norm liegen.
T4(Thyroxin) ist ein Vorläuferhormon dass mit mehreren Regulationsmechanismen im Körper kontrolliert wird, damit daraus eine gute und unkritische Menge T3 gemacht wird. Denn letzteres (T3) ist das eigentlich aktive Stoffwechselhormon, das was WIRKT.
Und das ist etwas was wenigen Ärzten bekannt ist, die doch die Pflicht haben die Fachinformationen der von ihnen verschriebenen Medikamente zu Kennen.
Das sind Fakten, das ist nachzulesen und das sollte man wissen, um wenigstens irgendwas Festes in diesem doch sehr schwammigen Thema Hormone und Schilddrüse zu haben. Bei Hashimoto "pfuscht" dann auch noch das komplexe Immunsystem rein, was noch weniger Ärzte besser zuverstehen sich die Mühe machen.
Bevor man auf das individuelle Schicksal eingeht, sollten doch die existierenden wissenschaftlichen Erkenntnisse alle bekannt sein und beachtet werden. Dann kann man aus der richtigen Perspektive auf den Euinzelfall extrapolieren.
Was derzeit leider zu oft gemacht wird, ist aus einer probatorischen Herangehensweise von Anfang an, dann die Werte zu interpretieren, die dann oft verwirren und falsche Dosisempfehlungen nach sich ziehen.
Je länger ein Patient bereits ungünstig mit SCHILDDRÜSEN-Hormonen behandelt worden ist, umso mehr individuelle Probleme sammeln sich bei ihm an. Und da ist es dann, wie Du schreibst, wirklich höchst individuell, welche Enzyme da gerade im Einzelfall nicht mehr so funktionieren wie sie sollten.
Je besser der Arzt mit dem (vielleicht nicht automatisch bei ihm selber) existierenden wissenschaftlich fundiertem Wissen die Dosisfindung einleitet, umso weniger Schäden passieren, umso länger bleibt bei Hashimoto das eigene Schilddrüsengewebe erhalten.
Ja, momentan sind viele Patienten 10, 20 oder sogar 30 Jahre schon suboptimal behandelt worden, deshalb haben wir ja soviel individuelle Probleme. Und wer da die "Regeln" aus den Augen verliert, der fischt völlig im Trüben. Voraussetzung ist immer den Patienten mit seinen Symptomen genau wahrzunehmen.
Man kann natürlich nicht einen langzeitsuboptimaleingestellten Patienten von jetzt auf gleich auf die theoretische Idealdosierung bugsieren. Und auch das hast du schon mehrfach von mir hier gelesen. Immer mehr Patienten schaffen es dann gar nicht mehr auf die Idealdosierungen. Bei diesen muss man Nutzen-Risiko sehr stark abwägen und man versucht nur noch das Leid zu lindern..aber die völlige Symptomfreiheit rückt dann in immer weitere Ferne bis unerreichbarkeit.
GANZ besonders liegt da der Fall der jungen Mutter die schwanger werden sill oder bereits ist. Sie braucht nicht nur für sich sondern auch für ihr Kind viel Energie, sie/beide befinden sich in Ausnahmesituationen.
Besondere Gefahr liegt hier in der Unterdosierung. Letztere ist leider momentan im medizionischen Alltag eher Standard als die Ausnahme.
In vielen Medizinbüchern wird ausführlich gewarnt vopr der Überfunktion. Und dabei ist die Hashitixikose udn der Morbus Basedow mit ihrer krankheitsbedingten Überfunktion primär gemeint und das wird auch plastisch dargestellt.
Die medikamenteninduzierte Überfunktion ist mit T4 selten zu schaffen (siehe auch die oben erwähnten vielen Regulations- und Inaktivierungsmechanismen des Körpers). Trotzdem muss auch der Hersteller vor der MÖGLICHKEIT warnen. Biedes zusammen gelesen führt zu der überproportionalen FURCHT vor Überdosierung. Dafür wurden auch Ärzte bestraft, was diese Furcht noch prästenter macht für den arzt. Und die Gedanken um die NOTWENDIGKEIT von genug SD-Hormonen geraten immer mehr ins Hintertreffen.
Es ist etwas anderes wenn das Immunssystem plötzlich viel SD-Gewebe abbaut und so chaotisch viel SD-Hormone (insbesondere viel T3!!!) das Blutgefässsystem fluten..und dann auch am Herz und in der Peripherie grossen Schaden anrichten.
Als wenn man in dem vom Hersteller angegebenen Dosisbereich des THYROXIN jeden Tag physiologische Dosen dieses Viorläuferhormons gibt. Der Körper kann dann individuell entscheiden wieviel er davon in aktives T3 umwandelt oder in inaktives reverses T3...und ob er nicht die T3Umwandlungsprozess drosselt, damit keine Überfunktionsprobleme auftreten. Deshalb ist es sehr schwer mit substituiertem T4 in eine Überfunktion zu gelangen. Leider arbeiten 95% der Ärzte nur mit dem TSH. Und wenn dieser UNTER der Norm liegt schlagen sie Alarm und schimpfen dass man sich in einer Überfunktion befäde und SOFORT reduzieren oder gar absetzen müsse. Der gute Arzt lässt dann erst nochmals den TSH zusammen mit fT4 und fT3 messen. Über 99% der SD-Hormone sind soundso am Transportmoleküle gekoppelt im Blut und damit inaktiv. Das weiss auch kaum einer. Man muss hier RUHE bewahren.
Im Krnakenhaus hat man öfter die besonderen fälle, die vielleicht eher auch krankheitsbedingt in einer Überfunktion stecken. Unterfunktionen werden leider immer noch zu oft übersehen.
Heutzutage ist die UNTERFUNKTION das Haupt-Problem. Akives T3 im Blut regt aber zuallererst das Herz zu schnellerem Klopfen an...das interpretieret manch einer gleich als ÜBERFUNKTION. Vielleicht ist es auch in den ersten Stunden, manchmal Tagen so bsi der Körper wieder mit allen Regulationsmechanismen sich an die neuen Dosisdistuation adaptiert hat. Deshalb auch die Empfehlung erst frühestens nach 6 Wochen nach Dosisänderung die nächste TSH-Kontrolle zu machen.
Ach ich breche hier jetzt erstmal ab. Ich weiss nicht ob ich meine Sichtweise verständlich erklären konnte. Das Thema ist auch viel zu komplex als dass man es mit wenigen Sätzen hier völlig unmissverständlich rüberbringen kann.
Noch ein Satz: Wenn jemand heute meint eine Überfunktion zu haben, dann ist das oft gar keine. Viele Symptome sind sowohl in der Über- als auch Überfunktion zu finden. Solche symptome führen oft zu einer vorschnellen Fehleinschätzung. Ich selber habe sogar nach 25 Jahren mit dieser Erkrnakung UND was ich in Immunologie studiert habe..und was ich mir selber nachträglich anhand von Medizinbüchern speziell dazu noch angeeignet habe...auch eine gefährliche Zeit erlebt, als mein Vater im Sterben lag udn ich gefährlichen Bluthochdruck bekam. Die meisten dachten SOFORT es sei Überdosierung/Überfunktion. Ich setze die Medikation erschrocken ab!!! Und ich meinte mich besser zu fühlen. GOTTSEIDANK habe ich dann soviel rasant weiter dazugelernt, dass ich die Tabletten rasch wieder einnahm...und dann von mehreren SD-kompetenten! Ärzten das bestätigt bekam und die hohe Hormondosis bis heute aufrechterhalten wurde. Denn alle freien Werte sind IN der Norm.
Wenn ichs nicht selber nachvollzogen hätte, wenn ich an normale hausärzte mich gewedet hätte wäre ich heute (wieder) dement, adipös, komplett leistungsunfähig..ja fast pflegebedürftig.
Leider passiert das heute zuhauf...und das möchte ich verhindern. Und wenn es nur bei einem einzigen Leidensgenossen ist.