Hallo liebe Forummitglieder,
ich bin seit einiger Zeit stille Leserin und möchte mich vorstellen.
Ich bin w, 36, normalgewichtig.
Bei meiner Mom wurde vor einigen Jahren Hashimoto festgestellt. Ich hatte als Kind eine SD-Unterfunktion und musste damals Jod-Tabletten nehmen. Irgendwann in der Pubertät war die UF dann nicht mehr.
In den letzten 6 Jahren wurde bei mir alle 6-12 Monate nachgeguckt. Die Aussage der Ärzte war immer, dass die Werte an der Grenze seien und man nicht therapieren müsse. Naiv wie ich war, habe ich mich darauf verlassen. Vor 4 Jahren fing dann das Chaos an. Ich nahm plötzlich extrem ab, sah aus, als ob ich eine Essstörung hätte, wurde launisch, hatte manchmal depressive Phasen und konnte mich nicht konzentrieren. Ich muss sagen, dass ich zu dem Zeitpunkt auch viel Stress hatte und habe es darauf geschoben. Einige Monate später war alles wieder normal. Vor 2 Jahren kam das plötzlich wieder: extreme Gewichtsschwankungen und Launen. Diesmal kamen aber noch ganz schlimme Muskel-/Knochen-/Gelwnkschmerzen hinzu. Ich konnte nicht einmal genau sagen, was weh tat. Eswar einfach mein ganzer Körper. Ich war sehr müde und konnte nichts mehr machen.
Die Ärztin hat einen Eisenmangel festgestellt und auf Rheuma getestet (war zum Glück kein Rheuma).
Danach ging es einigermaßen mit der Müdigkeit, aber die Schmerzen waren noch da.
Seit etwa Anfang des Jahres ist es richtig schlimm. Ich komme schwer aus dem Bett, habe überall Schmerzen und bin immer traurig, mache mir um alles Gedanken, habe zeitweise sogar richtige Ängste. Im Frühling war es furchtbar schlimm, hatte solche Depressionen und war einfach nur noch lebensmüde.
Dann ging der Ärztemarathon los. Der erste TSH-WERT lag bei 3,5 und ein Entzündungswert (irgendwas mit C) war hoch. Laut Arzt aber kein Hashimoto. Lediglich eine UF, die nicht behandlungsbedürftig sei. Im nächsten Quartal war ich bei einem anderen Arzt. Diese Werte kamen dabei raus:
08/2015:
TSH basal (0.35-4.50): 4.67
FT4 (0.9-1.8): 1.0
TMAK (<60): <28 U/ml
TRAK (<1.8): <0.2 IE/l
Basophile (0-1): 1
Monozyten absolut (0.2-0.8): 1.0
Basophile absolut (0.01-0.07): 0.10
Er wollte auch nichts machen und hat direkt beim 1. Gespräch schon gesagt, dass die Symptome psychische Ursachen haben könnten (obwohl er mich nicht kannte) und bestand nach den Ergebnissen noch darauf. Ich habe jedoch gesagt, dass ich behandeln möchte, zumal ich nicht noch weitere Jahre untätig bleiben möchte.
Er hat mir daraufhin L-Thyroxin 25 verschrieben und ich solle nicht erhöhen und erst in 3 Monaten zur erneuten Blutabnahme kommen. Danach war ich bei einem anderen Arzt, dem ich das alles erzählt habe. Er hat etwa 1 Monat nach Einnahmebeginn die Werte überprüft:
09/2015:
TSHB (0.27-4.20): 2.48
FT3 (1.9-5.1): 3.0
FT4 (0.9-1.7): 1.0
MONO (0-10): 13
Einen Monat später hatte ich meinen jährlichen Vorsorgetermin bei meinem Frauenarzt. Da auch ein Kinderwunsch besteht, habe ich ihm das erzählt. Auch habe ich seit Anfang des Jahres Zyklusstörungen. Der Frauenarzt war viel besser über die SD aufgeklärt als mein Hausarzt und hat etwa 1 Monat danach den Hormonspiegel kontrolliert und dabei auch den TSH überprüft. Der lag dann bei 3.5 (Normwerte habe ich hier noch nicht zur Hand) und ich sollte laut Frauenarzt die Dosis verdoppeln. Außerdem hat er noch Myome gefunden. Die könnten evtl auch durch die UF verursacht sein. Letztes Jahr hatte ich die noch nicht.
Ich nehme jetzt L-Thyroxin 50 und bin meinen Frauenarzt unendlich dankbar. Ich hatte bis vor etwa 1 Woche kaum noch Schmerzen und habe mich nach langer langer Zeit wacher und fitter und lebendiger gefühlt.
Jetzt im November war dann die Blutuntersuchung bei meinem 1. Hausarzt (der mir die L-T verschrieben hatte) dran. Die Werte:
11/2015:
TSH basal (0.35-4.50): 1.5
FT4 (0.9-1.8): 1.2
Andere Werte hat er nicht überprüft.
Ich habe seit 1 Woche wieder Schmerzen und bin total fertig. Die leichtesten körperlichen Anstrengungen sind eine Qual für mich. Letztes Jahr konnte ich noch jeden Tag ins Fitnessstudio. Es klappt nichts mehr und ich verzweifle.
Ich habe einen Monat lang auch Astaxanthin genommen vor lauter Verzweiflung und hatte den Eindruck, dass die muskel-/Gelenkschmerzen sich verbessert hatten. Seit 1 Woche nehme ich auch Magnesium (Magnesiumoxid 400) ein, aber merke noch nichts.
Meine Lebensqualität hat sich extrem verändert. Durch die Steigerung der Tabletten trat eine Verbesserung ein, aber ich habe das Gefühl, dass dies auch nur von kurzer Dauer war.
Habt ihr Tipps für mich? Könnt ihr die Werte deuten?
Wie lange sollte ich bis zum nächsten testen warten? Soll ich die Dosis so lassen? Mein HA kümmert sich gar nicht darum und weiß auch nichts von der Erhöhung. Sollte ich noch einmal darauf bestehen, dass er die Antikörper und ft3/4 noch einmal kontrolliert? Kann es trotzdem Hashimoto sein? Ich habe erst Ende Januar einen Termin beim Endokrinologen.
Früher war ich ein sehr lebensfroher Mensch und hatte immer gute Laune. Habe immer geläxhelt und war einfach unbeschwert. Jetzt fällt es mir schwer, überhaupt mal einen guten Gedanken zu fassen und selbst wenn alles mal toll ist, reagiere ich sehr launisch und bin manchmal auch emotional viel zu aufgeladen. Ich erkenne mich kaum selber
Sorry für den langen Text. Ich hoffe, dass sich den einer durchgelesen hat und vielleicht den einen oder anderen Ratschlag für mich hat.
Habt noch einen schönen Abend.
LG,
Liese