Habe ich Hashimoto?

  • Hallo zusammen,


    ich bin ein wenig irritiert, was einen aktuellen Befund der Endokrinologin betrifft, vielleicht könnt ihr mir helfen.
    Ich habe bereits seit mehreren Jahren eine Schilddrüsenunterfunktion und nehme schon seit fast zwei Jahren morgens 150 µg L-Thyroxin. Seit Ende 2015 ging es mir nun sehr schlecht, hab dauernd Druckgefühl im Kopf, Schlafstörungen, Herzrasen, Zittern, depressive Verstimmung etc. Meine Ärztin meinte, ich sei ja gut eingestellt, vermutlich sei Stress der Grund, ich solle versuchen meinen Alltag stressfreier zu gestalten. Nach einiger Zeit und einer weiteren Blutuntersuchung stellte sich raus, dass die Werte wohl doch erhöht sind und ich nehme seitdem 125 g. Das ist jetzt zwei Wochen her. Druckgefühl, depressive Verstimmung etc. sind nicht wirklich besser, aber zumindest das Zittern und Herzrasen. Meine Ärztin meinte, ich brauche etwas Geduld.


    Parralel war ich vor einigen Wochn zusätzlich auch nochmal zu einer Endokrinologin gegangen. Der Bericht ist an meine Hausärztin geschickt worden und ich war letzten Freitag zum Besprechen bei meiner Ärztin. Sie sagte, dieser Bericht hätte ebenfalls ergeben, die Dosierung wäre leicht zu hoch gewählt, aber das hätten wir ja inzwischen reduziert und somit bleibt es dabei, dass ich nach zwölf Wochen zur neuen Blutuntersuchung komme und bis dahin 125 µg nehme.


    Jetzt komme ich zu dem Teil, der mich etwas irritiert. Bisher war immer von einer Hypothyreose die Rede, so stand es auch immer auf den Überweisungen etc. Den Bericht der Endokrinologin habe ich nun mitbekommen und da stand dann als Diagnose atrophe Autoimmunthyreoiditis. Das Wort kannte ich bisher nicht und als ich im Internet danach gesucht habe, bin ich immer wieder auf das Wort Hashimoto gestoßen.


    Ist Hashimoto Thyreoiditis das gleiche? Oder gibt es auch andere Formen der Autoimmunthyreoiditis? Haben die meisten, die eine Hypothyreose haben, auch eine Autoimmunthyreoiditis als Ursache? Dachte eigentlich immer, ich hätte eine "reine Unterfunktion" der Schilddrüse und keine Autoimmunkrankheit. Entschuldigt bitte meine Unwissenheit, hab mich bisher wohl immer viel zu wenig mit dem Thema beschäftigt.


    Herzlichen Dank für eure Antworten!!

  • Hallo Avaya, willkommen im Forum :Wink:


    Kurze Beantwortung Deiner Fragen.

    Zitat von Avaya

    Diagnose atrophe Autoimmunthyreoiditis


    Zitat von Avaya

    Ist Hashimoto Thyreoiditis das gleiche? Oder gibt es auch andere Formen der Autoimmunthyreoiditis? Haben die meisten, die eine Hypothyreose haben, auch eine Autoimmunthyreoiditis als Ursache?


    Schau nach bei
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hashimoto-Thyreoiditis

    Zitat von Avaya

    Dachte eigentlich immer, ich hätte eine "reine Unterfunktion" der Schilddrüse und keine Autoimmunkrankheit.


    Meist kommt eine UF von Hashimoto, reine UF gibts nur durch RJT oder Operation.


    Aber eigentlich ists egal, die UF wird gleich behandelt und die Probleme sind auch gleich, ob mit oder ohne autoimmunes Geschehen.


    Daher der Blick immer auf ganze System, eine Vorlage findest Du hier
    http://www.hashimoto-forum.de/viewtopic.php?f=2&t=2511


    So Du möchtest darfst Du hier auch Deine Werte veröffentlichen, wenn nicht, nicht :-) und bei Fragen, immer fragen.


    Wünsche Dir Besserung :Wink:
    ardnowa

    „Wer nicht handelt, dem wird auch der Himmel nicht helfen.“
    - Sophokles -

  • Danke dir :)


    Die Werte auf dem aktuellen Befund sind wie folgt:


    Sonografie:
    Inhomogenes, echoarmes Parenchym, typischer Befund einer AIT. Volumen re. ca. 3ml, Volumen li. ca. 3 ml


    Labor:
    TSH 0.103 µlU/ml
    FSH 4.89 µlU/ml
    FT3 3.38 pg/ml
    FT4 1,51ng/dl
    HbA1c kapillär 5,2%
    Androgenindex 4.402+
    Anti- TPO 100+ lU/ml
    ACTH 12.9 pg/ml
    Vitamin D 26,4


    Oder welche Werte wären noch wichtig?


    Das Vitamin D wäre wohl ein wenig niedrig sagte meine Ärztin, das wäre aber in dieser Jahreszeit normal. Und die Tabletten soll ich wie gesagt von 175 µg auf 150 µg reduzieren.


    Herzliche Grüße

  • Avaya,


    Hast Du auch die Referenzbereiche zu den Werten?


    So wie es aussieht, könnte Dir Thybon weiterhelfen. Ich glaube nicht, daß Du wirklich überdosiert bist, Du verträgst nur die LT Monotherapie nicht.


    Welche Werte noch wichtig wären siehe mein erster post. :Love:


    Zitat von Avaya

    Das Vitamin D wäre wohl ein wenig niedrig sagte meine Ärztin, das wäre aber in dieser Jahreszeit normal.


    Da fehlen auch Referenzbereiche und Einheiten, und die Aussage Deiner Ärztin ist doof......selbst wenns normal ist, ist es nicht gesund!


    LG :Wink:
    ardnowa

    „Wer nicht handelt, dem wird auch der Himmel nicht helfen.“
    - Sophokles -

  • Danke für deine Mühe und Geduld mit mir :Loveeyes:


    Im Bericht der Endokrinologin steht auch die Empfehlung "auf ein kombiniertes T3/T4 Präperat umzustellen. Ich würde die Therapie dann zunächst mit Prothyrid 100 µg 1-0-0 fortfhren wollen (die enthaltene Menge an T3 und T4 entspricht insgesamt ca. der aktuellen Hormondosis) "


    Meine Hausärztin sagte jedoch, ich solle es erstmal bei der Reduktion vom L-Thyroxin auf 125 µg lassen.


    Ist das eigentlich immer so, dass man nciht direkt mit der Endokrinologin den Befund bespricht, sondern das an den Hausarzt geschickt wird? Ich war ein wenig überrascht...


    Hier nochmal alle Werte, die aus dem Bericht hervorgehen:


    ACTH 12.9 pg/ml 0-46
    Androstendion 1.6 ng/ml 0,3-3,5
    Androgenindex 4.402 + <3,5
    Anti-TPO 100 + lU/ml <35
    Blutzucker 100 mg/dl <200
    Cortisol 5.98 µg/dl 5-25
    DHEA-S 159 µg/dl 35-430
    Östradiol 111 pg/ml abh. von Zyklusphase
    Ferratin 14.6 ng/ml 5-148
    FSH 4.89 mlU/ml abh. von Zyklusphase
    FT3 3.38 pg/ml 2,2-5,4
    FT4 1.51 ng/dl 0,8-1,8
    HbA1c kapillär 5,2 % 4,0-5,7
    Insulin 6.44 µlU/ml 0-29,1
    PTH intakt 64.9 pg/ml 11-67
    LH 3.47 mlU/ml abh. von Zyklusphase
    C-Peptid 1.35 ng/ml 0,9-7,1
    Progesteron <0.2 ng/ml abh. von Zyklusphase
    17-OH-Progesteron 0.57 ng/ml abh. von Zyklusphase
    Prolaktin 6.38 ng/ml 1,9-25
    SHBG 49.5 nmol/l 18-144
    Testosteron 62.8 ng/dl 0-73
    TSH 0.103 µlU/ml 0,4-4,0
    Vitamin B12 430 pg/ml 193-982
    Albumin 4610.0 mg/dl 3500-5300
    Calcium 2.45 mmol/l 2.15-2.50
    Erythrozyten 4.74 Mill/µg 3.92-5.08
    Haemoglobin 12.6 g/dl 11.9-14.6
    Leukozyten 4.46 x1000/µg 3.91-10.9
    Phosphat 3.2 mg/dl 2.5-4.5
    Thrombozyten 201 x1000/µg 173-390
    Vitamin D 26.4 nmol/l >50


    Sooo, das waren jetzt echt alle Werte. Hab mich erst ncih getraut, weil es so viel ist :Vollpanik:


  • wie alt bist Du ? verhütest Du hormonell ?


    Ich würde T3 dazunehmen, Eisen und B12, Vit D auffüllen. Selen bestimmen lassen und dann


    die weiblichen Hormone in Kombination mit den Nebennieren ( Cortisol etc. ) angehen


    wg des doch etwas hohen Nüchtern Blutzuckers - ist da ein familiäres Risiko ?, wie ernährst Du Dich ?


    LG Jona

  • Hallo Jona, vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort :)


    ich bin 35 Jahre alt, verhüte nicht hormonell.


    Habe wohl auch Symptome, die auf PCO hinweisen könnten laut dem Befund der Endokrinologin, darum hab ich den Befund mit einer Überweisung mitbekommen zur Weiterleitung an meinen Gynäkologen. Schätze, es wird dann wohl auf die Pille hinauslaufen...


    Zwei meiner Onkel haben Diabetes, aber das zählt nicht als familiäres Risiko, oder?
    Ernähren tu ich mich wohl nciht so optimal, habe Adipositas Grad I :(


    Du schreibst, ich solle Selen bestimmen lassen und dann die weiblichen Hormone in Kombination mit den Nebennieren angehen. Ist das etwas, was man beim Hausarzt machen lassen kann? Über eine Blutuntersuchung?


    Liebe Grüße

  • Also PCOS - weibliche Hormone - gestörter Blutzucker / Insulinresistenz - das gehört alles zusammen - laß das abklären - ja übers Blut


    und ja, das kann der HA machen, der Gyn oder auch der Endo


    allerdings solltest Du keinesfalls mit der Pille gegenregulieren. - sie hat Nebenwirkungen, und reguliert nicht, sondern verschleiert.


    Lies bitte im Mirenathread, und ich habe einen Verhütungsthread erstellt - bitte auch lesen.


    Da helfen naturidentische Hormone sehr gut.


    wg des Zuckers - evtl mal über eine Ernährungsumstellung nachdenken . Auch hierzu findest Du einige interessante Threads im Forum.


    LG

  • Insulinresistenz ist hier eher unwahrscheinlich - die Werte sind gut.
    T3 halte ich auch für sinnvoll.
    Wie Jona schreibt - bitte keine Pille, das Ungleichgewicht kann man sehr gut besser natürlicher beheben.


    lg
    Karin

  • Eine Insulinresistenz kann auch bei einem HBA1c von 5,2 bestehen.


    mein HBA1c lag bei 5,2 und der NüBZ bei 103.


    der Insulinwert stieg massiv an und vermochte nicht den Blutzucker zu senken,der nach 2 Std nur ganz knapp unter 200 lag.


    LG Jona

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