Werte/ Einstellung

  • Hallo an alle!
    ich lese schon lange mit und habe jetzt erst den Mut gehabt mich anzumelden, da ich alleine einfach nicht weiterkomme.
    Ich habe seit 2 Jahren Hashimoto und nehme seit einem Jahr Prothyrid. Es geht mal besser und mal schlechter aber nie super gut.
    Seit Ostern ging es mir so schlecht, dass ich die letzte Woche im Krankenhaus verbracht habe.
    Ich hatte totale ÜF-Symtome konnte Nachts nicht mehr schlafen und war tags total fertig und mir fielen die Haare aus. Im Krankenhaus wurde eine "normale" Hashimoto-Erkrankung diagnostiziert. 5ml re. und 3 ml li. außer Blutwerte, die alle unauffällig waren und Ultraschall wurde nichts gemacht.


    Meine Werte vom 04.05.16 unter 3/4 Prothyrid:


    TSH 0,65 (0,34 - 5,6 mU/l)
    fT3 4,3 ( 3,1 - 6,5 pmol/l )
    fT4 9,7 ( 7,5 - 21 pmol/l)


    Meine Ärztin will jetzt auf Novothyral umstellen, aber sollte nicht der fT4 Wert angehoben werden.


    Ich würde ja eher zu den 3/4 Prothyrid 25 er L-Tyroxin dazunehmen.
    Und sollte ich das dann über den Tag in verteilen?


    Wie sind eure Erfahrungen? Für Tipps bin ich euch unendlich dankbar.

  • Hallo Maria!


    Willkommen im Forum! :Wink:


    Welches Prothyrid nimmst Du?
    Also, welche Zahl steht auf der Packung, 75 oder 100?


    Das wäre wichtig zu wissen, da die Mengen der Hormone jeweils anders sind.


    Deinen Werten nach bist Du ziemlich stark unterdosiert, was Dein Befinden ja auch bestätigt.


    Überfunktionssymptome und Unterfunktionssymptome gleichen sich sehr oft.
    Liste doch mal Deine Beschwerden auf.


    Wie alt bist Du?
    Gab es einen bekannten Auslöser für Dein Hashi, z.B.
    Schwangerschaft
    - hormonelle Veränderungen anderer Art
    - mega Stress
    - schwere Grippe im Vorfeld....
    - Betreibst Du hormonelle Verhütung in Form von Pille, Nouvaring oder Spirale?


    Hier habe ich mal genauer aufgelistet, was für eine gute Rundumdiagnose wichtig ist:
    https://www.hashimoto-forum.de/viewtopic.php?f=2&t=2511


    Da Hashi nie vom Himmel fällt, sollte man diese Baustellen auch alle abklären.


    LG
    Augenstern

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Also, ich bin weiblich 37 Jahre alt und einen bekannten Auslöser für mein Hashi gab es auch nicht.
    Seit 2 Jahre verhüte ich nicht mehr hormonell.
    Und ich nehme 3/4 Prothyrid 100.
    Komme gerade von der Heilpraktikerin, die mir bestätigt hat, dass ich Bakterien im Darm habe und mir einen Therapieplan erstellt hat.
    Diese sagt mir, ich solle die Prothyrid mal für ein paar Tage auf 1/2 senken und schauen, wie es mir damit geht.
    Ich muss noch dazu sagen, ich hatte Prothyrid auch schon mal auf 1 Tablette erhöht, da ging es etwas besser aber weg waren die Beschwerden auch nicht.
    Was mich halt beunruhigt ist, dass der fT4 Wert so niedrig ist, deshalb hab ich Angst das er noch mehr fällt und die Beschwerden nicht weggehen bzw. noch zunehmen.
    Da ich aber z. Zt. so aufgedreht bin und Panikattacken habe, kam mir jetzt in den Sinn - ich reduzieren die Prothyrid auf 1/2 und nehme noch eine 25 er L-Tyroxin dazu.
    Was haltet ihr davon? Ist meine Denkweise so richtig?
    LG
    Maria

  • Zitat

    Diese sagt mir, ich solle die Prothyrid mal für ein paar Tage auf 1/2 senken und schauen, wie es mir damit geht.


    Solche Experimente würde ich nicht machen!!!


    Wenn es Dir mal besser ging mit mehr Hormon, ist das nicht der richtige Weg.
    Glaube, Deine HP ist da nicht so versiert in SD-Angelegenheiten!


    Deine Werte lassen aus meiner Sicht auch keine Senkung zu!


    Eine Darmflorastörung ist der Preis der Zivilisation, hat praktisch jeder. ;)
    Antibiotika, übertriebene Hygiene, Nahrungsmittel, Rauchen, Umweltgifte, Alkohol, Medikamente, ... sind dafür verantwortlich, dass sich die Bakterienflora, unser Mikrobiom, zu unseren Ungunsten verschiebt.


    Eigentlich sind es unsere Untermieter, die wir brauchen und die uns brauchen.
    Somit sollten wir sie gut pflegen und sie auch mit dem füttern, was sie benötigen, um uns letztendlich mit gesund zu halten.


    Ich hoffe, Deine HP arbeitet da nicht einfach ins Blaue hinein, sondern hat auch geschaut, wo es klemmt.
    Einseitig aufbauende Massnahmen von einzelnen Bakterien sind auch nur wieder eine Verschiebung.


    Frage sie mal, ob sie die Methode nach Dr. Reinwald kennt. Das scheint mir die umfassendste Möglichkeit einer Bakteriensanierung zu sein.
    Zumindest habe ich da sehr gute Erfahrungen, auch selber.




    Zitat

    Ich habe seit 2 Jahren Hashimoto ....


    Zitat

    Seit 2 Jahre verhüte ich nicht mehr hormonell.


    Da sehe ich schon einen Zusammenhang!


    Wer hormonell verhütet, leidet zwangsläufig unter Progesteronmangel. (kein Eisprung = kein Gelbkörper = kaum Progesteron)
    Progesteronmangel hat Auswirkung auf die Cortisolbildung.


    Ohne Cortisol funktioniert aber unser Immunsystem nicht optimal.


    Hashi ist eine Autoimmunkrankheit, die sich aus einem geschwächten Immunsystem durchaus entwickeln kann.


    Hier ein paar Links zu Themen, die damit zu tun haben:


    https://www.hashimoto-forum.de/viewtopic.php?f=84&t=2086
    http://www.br.de/radio/bayern2…onspirale-mirena-100.html
    (ist egal, ob künstliche Hormone über Spirale kommen oder oral, die Hauptauswirkungen bleiben gleich)
    https://www.hashimoto-forum.de/viewtopic.php?f=69&t=2632
    https://www.hashimoto-forum.de/viewtopic.php?f=69&t=2628



    Zitat

    Da ich aber z. Zt. so aufgedreht bin und Panikattacken habe, kam mir jetzt in den Sinn - ich reduzieren die Prothyrid auf 1/2 und nehme noch eine 25 er L-Tyroxin dazu.


    Da halte ich bei Deinen Werten nix von, wenn ich ehrlich bin.
    Probiere doch mal, 12,5µg LT draufzulegen.
    25µg auf einmal finde ich zu viel!


    Das LT könntest Du z.B. auch am Abend auf der Bettkante nehmen.
    So hast Du morgens nicht zu viel auf einmal und bist in der Nacht auch etwas versorgt.


    Übrigens, Panik kann durchaus auch ein UF-Symptom sein!



    LGA

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • ich denke mal mit nur LT erhöhen wie Augenstern meint kommst du nicht auf nen guten Weg.
    Prothyrid hat ne Dosierung von 100 LT und 10 T3 - Novothyral gibt es in 75 LT und 15 T3 und auch noch in 100 LT und 20 T3. So falsch würde ich eine Umstellung jetzt nicht unbedingt finden.
    Bei den Werten würde es mir auch nicht gut gehen - sehen ja beide immer noch relativ niedrig aus - und auch kann das für ÜF-Symptome verantwortlich sein (zeigt sich oft bei Hashikindern gegenteilig - also kein UF-Symptome sondern ÜF-Symptome).


    Ich würde hier jetzt erst einmal auf 1 Prothyrid gehen - eine Erhöhung von 25 LT find ich bei dem Wert ohne weiteres angebracht und T3 darf auch höher -


    lg
    Karin

  • Zitat

    Ich würde hier jetzt erst einmal auf 1 Prothyrid gehen - eine Erhöhung von 25 LT find ich bei dem Wert ohne weiteres angebracht und T3 darf auch höher -


    Hi Karin!


    Ich bin da etwas vorsichtiger, weil ich die Umstände von Maria nicht kenne.
    Außer den Werten haben wir nichts und wissen auch nicht, wie sie auf eine zügige Steigerung reagiert.


    Deshalb habe ich da etwas zurückgeschraubt.
    Lieber langsam als schnell und vielleicht irgend welchen Nebenwirkungen.
    Wichtig wäre da halt auch die Gesamt-Hormonlage (Steroidhormone) zu wissen.


    Klar sind die SD-Werte grottig, aber warum, ist nicht ganz klar.
    Könnte auch an Eisenmangel, Selenmangel oder z.B. Progesteronmangel liegen.
    Das sollte erst mal abgeklärt werden, bevor man zu viel SD-Hormone ins Getriebe schmeißt.


    Wir kennen auch die Größe der SD nicht, sowie die Beschaffenheit des Gewebes.


    Deshalb will ich mich da mit Vorschlägen von größeren Steigerungen lieber zurückhalten, bis das alles abgeklärt ist.


    LGA

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
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    (Sokrates)

  • sie nimmt seit einem Jahr PT und in zu niedriger Dosierung, da kann man gut ne viertel mehr drauflegen, sollte sich nicht so krass bemerkbar machen - in Einstellphase könnte man vorsichtiger hochdosieren - hier aber gehts um bessere bzw. Feineinstellung. War sogar schon auf 1 PT und es ging besser - aber noch nicht ganz gut - heißt eigentlich nur, dass vermutlich 1 PT auch noch nicht ausreichten - da könnte man dann tatsächlich noch weiter mit zusätzlichem LT feineinstellen.


    HP und Bakterien im Darm? Welche denn - schlechte vermutlich, denn grundsätzlich hat ja jeder Mensch Bakterien im Darm, sonst wär man krank bzw. könnte man gar nicht existieren so ganz ohne auf Dauer.


    lg
    Karin

  • Moin zusammen!


    Was mich stutzig macht, ist das TSH.


    Aus diesem Grund würde ich da eine genaue Diagnose anstreben und bis dahin die SD-Hormone nicht zu schnell hochfahren.


    TSH 0,65 (0,34 - 5,6 mU/l)
    fT3 4,3 ( 3,1 - 6,5 pmol/l ) = 2,79 pg/ml
    fT4 9,7 ( 7,5 - 21 pmol/l) = 0,75 ng/dl


    Bei solchen freien Hormonwerten müsste das TSH bedeutend höher sein!


    Meine These dazu:


    Der Körper bremst über TSH die Mehrproduktion aus, weil er nicht damit fertig werden würde.
    SD-Hormone = Schnellerer /besserer Stoffwechsel


    Warum, das kann ich nicht abschätzen, da wir zu wenig Infos haben.


    Eine SD mit 8ml Gesamtvolumen ist zwar klein, könnte aber noch was bringen, soweit das Gewebe nicht geschädigt ist.
    Das wissen wir nicht.


    Falls hormonelle Verhütung über einen längeren Zeitraum gemacht wurde, kann es auch durchaus sein, dass die Regelachse nicht rund läuft.
    Wie man da unterstützen kann, hängt von den Untersuchungsergebnissen ab.


    Welche Medikamente sind noch im Spiel, wie ernährt sich Maria, welchen Lebensstil hat/hatte sie, alles Fragen bzw. Möglichkeiten, dass der Körper verrückt spielt.


    Ich sehe es durchaus auch als notwendig, die SD-Hormone anzuheben, würde aber erst mal gucken, wo genau die Ursachen liegen.
    Deshalb meine Zurückhaltung gegenüber zu schnellem Steigern. ;)


    Ich habe mich, glaube ich, bei meiner Empfehlung auch etwas unglücklich ausgedrückt.
    Hier nochmal, wie ich es meinte:


    Ich denke, dass Du auf Deine jetzige Dosis Prothyrid insgesamt noch 25µg LT drauflegen könntest.
    Würde das aber nicht auf einmal, sondern in 12,5er Schritten machen.


    Warum?
    Weil so die Regelachse etwas geschont wird, die das TSH produziert.
    Deshalb auch die Idee des Splittens.
    Keine gesunde SD dieser Welt würde morgens nach dem Aufstehen so viele Hormone ausschütten. :UnschuldigesPfeifen



    Ich weiß, das ist insgesamt ne aufwändige Aktion. :ZombieWink:
    Aber sie lohnt sich!!!


    LG
    Auge

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)


  • Ich seh hier eher ein Problem, dass Hashi weiterhin munter tobt, also die Entzündung ein "Dauerbrenner" ist.
    Bei TSH kommt es stark darauf an, wann (Uhrzeit) die Messung erfolgt ist weil dieser massiven Tagesschwankungen unterliegt.
    Legt man dann vielleicht auch noch einiges an Jod drauf, dann ist TSH dermaßen gestört, dass solche Werte rauskommen können.
    Andere Möglichkeit ein Knoten oder autonomes Gewebe - aber auch da wird man nur versuchen können, das über LT/T3 zu regeln.


    Ich bin nicht der Meinung erstmal woanders hinzugucken - sondern erstmal die SD richtig einstellen und gucken was dann noch an Symptomen übrig bleibt. Allerdings sollten natürlich auch parallel etwaige Nebenbaustellen überprüft und gegebenenfalls aufgefüllt werden.
    Ist der SD-Regelkreis unterdosiert behandelt können die Symptome nicht verschwinden, weil alle Organe im Körper SD-abhängig sind und somit bei zuwenig SD-Hormonen nicht rund laufen können.
    Eine Ernährungsumstellung nutzt bei Unterdosierung nichts, sie kann zwar helfen sich im Gesamten etwas besser zu fühlen - die Unterdosierungssymptome bzw. zu wenig Hormone können damit nicht kompensiert werden.


    will heißen - nach allem gucken und dran arbeiten - den Gaul von hinten aufzäumen bringt nichts.


    lg
    Karin

  • Vielen lieben Dank, ihr sprecht mir aus der Seele.
    Die Schilddrüse, ist laut Ultraschall von letzter Woche, so wie eine normale Hashimo-Schilddrüse sein soll. Keine Knoten etc.
    Was mir aber auch komisch vorkommt ist der niedrige TSH-Wert. Kann es sein, dass sich die Schilddrüse wieder ein Stück weit verabschiedet? Ich habe nämlich total die ÜF-Symtone kann kaum schlafen, Durchfall, nervös, gereitzt, etc.
    Ich war letzte Woch so fertig, dass ich 5 Tage zum Durchchecken in der Uniklinik war.
    Es wurde mehrmals Blut abgenommen und lt. den Ärzten ist alles in Ordnung und ich bin mit den gleichen Beschwerden wieder raus gegangen wie ich reingegangen bin. Ach ja, einen Zettel vom Psychologen haben sie mir noch in die Hand gedrückt. Das ist so erniedrigend, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie man sich dabei fühlt. Ich bin fix und fertig - mir geht es schlecht und ich weiß nicht, was ich machen soll. Bei diesen Symtomen auch noch steigen oder erst einmal abwarten? Wenn steigern ganz minimal und auch die Einnahme splitten?
    GlG
    Maria

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