Hashimoto und Leistungssport - der Körper aus dem Gleichgewi

  • Hallo,


    ich brauche mal einen Rat..Ich habe Hasimoto und nehme zur Zeit 150 l-thyroxin.. Letztes jahr ging es mir super, aber seit ein paar Monaten wird es immer schlechter...


    folgende Symptome habe ich seit ca. 4 Monaten: Verstopfung, extrem starke Blähungen, Gewichtszunahme (ganze 5kg in 12 wochen)


    Meine Ergebnisse vom Endokrinologen gestern:
    fT3: 3,10pg/ml (2,00-4,40)
    fT4: 14,80ng/l (9,30-17,00)
    TSH: 0,12 (0,27-2,50)


    Cortisol: 358,2 ng/ml+ (23,0-194,0)
    Kreatinin: 1,14 mg/dl+ (0,50-0,90)


    Die Ärztin meinte nur am Telefon, dass alle schilddrüsenwerte top sind und wollte mich abwimmeln. Ich habe ihr dann gesagt, dass ich aber starke Beschwerden habe und die doch irgendwo herkommen müssen.
    Da ich extrem viel Sport mache (Krafttraining, hochintensives Cardio Training + Marathon vor 4 wochen gelaufen) meinte die Ärztin dann, dass ich weniger l thyroxin nehmen soll, statt bisher 150mg nur noch 137mg. Die Niere kommt evtl.mit der Thyroxinmenge in Verbindung mit dem Sport nicht mehr zu recht... Das klang aber eher halbherzig und nicht wirklich überlegt.
    Letztes Jahr hatte ich bei einem tsh von 0,16 Überfunktionssymptome wie juckende Haut, Schlaflosigkeit, Gewichtsabnahme - dieses Mal bleiben trotz des noch niedrigeren Wertes die Überfunktionssymptome.


    Über meinen hohen Cortisolwert hat sie gar kein Wort verloren.
    Kann es evtl. sein, dass ich dadurch so stark zunehme in letzter Zeit? Als Sportlerin weiß ich wie ich mich ernähren muss, sodass es an der Ernährung nicht liegen kann.


    Mich belastet die Situation sehr, da ich morgen den Tag mit einem Schock auf der Waage beginne, dann die Blähungen unterdücken muss und abends total fertig bin und genervt von allem :-(


    Habt ihr Erfahrungen mit dieser Sitaution??


    Danke und viele Grüße
    Tewi

  • Hallo Tewi,


    erst mal gratulation zum gefinishten Marathon - Hochachtung :Anbeten:


    Auch ich betreibe viel und intensiven Sport. Gelaufen bin ich bisher alles bis 1/2 Marathon, vor ca. 3 Jahren bin ich zum Triathlon gewechselt und bin hier alles bis Mitteldistanz gelaufen. Das ist in Prinzip ein Halbmarathon mit vorher 1,9 km Schwimmen und 90 km Radfahren.


    Zu Deinen Werten kann ich Dir leider nichts sagen, da habe ich auch null Ahnung. Die Probleme mit der verdauung sind auch mir sehr bekannt, wobe ich wniger unter Verstopfung leide, bei mir gehts eher in die andere Richtung. Mit blähungen habe ich auch zu kämpfen. Ich bin derzeit viel am ausprobieren, versuche mal lactosearm und fructosearm zu essen, passe ein bisserl auf Jod auf, mit teilweisen Erfolg, es hat sich gebessert. Nächste Woche werde ich dann getsetet auf Intoleranzen was da heraus kommt.


    Völlig weg lassen tue ich die verschiedenen Riegel und Gels. Ich habe zwar die Inhaltsstoffe noch nicht geprüft, denke aber, dass da alles stark komprimiert drin ist, was eine empfindliche Verdauung nicht mag. Momentag ist das o.k., da ich derzeit keine Wettkämpfe mache (wegen div. Infekten konnte ich erst spät mit dem Training beginnen). Wie ich das dann später mache wenn die nächsten Wettkämpfe anstehen, weiß ich noch nicht.


    Im Herbst plane ich übrigens meinen ersten Marathon! Vielleicht hast du da ja noch ein paar Tipps für mich :Bravo:


    Welche Zeit läust du denn auf die 42,2?

  • Da hat deine Ärztin wohl was verwechselt. Mit Sport braucht man mehr. Die Tage nach dem Marathon haben dich in UF gebracht nun sind deine Werte aber recht gut. Schade, dass du keine Werte von vor dem Marathon hast, dann hätte man eine Wohlfühldosis als Referenz.

  • Hallo Tewi,


    Hast du dich mal auf Glutenunverträglichkeit testen lassen? Hört sich stark danach an ...


    Abgesehen davon bin ich selbst Marathonläuferin und brauche bei entsprechendem Training eher mehr LT - eine Dosisreduzierung empfiehlt deine Ärztin wohl wegen des sehr niedrigen TSH. Deine freien Werte liegen mittig, das ist doch gut.


    Der hohe Kreatinin-Wert kann mit dem Sport zusammenhängen, schaust du hier:
    http://www.internisten-im-netz.de/de_kreatinin_1367.html


    Der Cortisolwert (Stresshormon) kann entweder mit dem Leistungssport zusammenhängen oder mit der Schilddrüse. In jedem Fall wird es bei Entzündungen vermehrt ausgeschüttet, da mag ich nicht entscheiden, ob du einfach noch in der Regenerationsphase bist oder die Schilddrüse einfach noch zu schlecht eingestellt ist.


    Viele Grüße
    Jane


  • Das war wohl auch nicht wirklich wohlüberlegt... bei Ansträngung braucht man eher mehr, nicht weniger. Und die Niere hat mit der Thyroxinmenge kein Problem, eher vielleicht mit Flüssigkeitsaufnahme in Verbindung mit Sport, wäre mein erster Gedanke.


    Dein fT3 liegt bei 45%, der fT4 bei 71%. Damit liegen sie zwar recht gut mittig und reichen vielleicht für ein gemütlicheres Leben gut aus. Aber ich würde annehmen, dass bei deinen extremen sportlichen Herausforderungen dein Körper einfach etwas mehr T3 braucht. Hast du schon mal Thybon oder ein T3/T4-Kombipräparat versucht?


    Der Cortisolwert (ich gehe davon aus, er wurde aus dem Serum gemacht) steigt schon bei der kleinsten Aufregung an. Also ein Schreck beim Einstich der Nadel o. ä. genügt da bereits.
    Wenn du es sicher wissen willst, dann lasse den ACTH-Test machen. Auch rel. sicher sind die Cortisol-Speicheltests als Tagesprofíl.


    LG
    Bellis

  • Hallo,


    ich habe hier folgendes zu Cortisol: " ...ein dauerhaft zu hoher Cortisolspiegel hat zur Folge, dass der Blutdruck steigt. Die Neubildung weißer Blutzellen wird gehemmt und damit die Immunabwehr unterdrückt, was zu verschlechterter Wundheilung führt. Auch die Bildung von Geschlechtshormonen wird verringert, daraus folgen sexuelle Unlust und ggfs. auch Unfruchtbarkeit. Cortisol hemmt den Eintritt von Glukose in die Zellen, was zur Steigerung der Insulinausschüttung führt, was wiederum die Entwicklung des metabolischen Syndroms (Insulinresistenz) fördert und das kann Diabetes Typ2 auslösen. Durch Insulinresistenz und vermehrten Muskelabbau und die VERMEHRT FREIGESETZTEN FETTSÄUREN STEIGT UNWEIGERLICH AUCH DAS GEWICHT. Heute weiß man auch, dass das Gehirn, Nervensystem und das Herz auf Dauer von zu viel Cortisol geschädigt werden. Parallel sinkt das DHEA-Level im Körper und dadurch auch die Testosteronmenge.
    Für Hashi's ist besonders der Zusammenhang zw Cortisol und SD-Hormonen interessant: Wenn ZU WENIG SD-Hormone im Körper sind, werden die Nebennieren angeregt, MEHR Cortisol zu bilden. Eine UF sorgt also auch für einen erhöhten Cortisol-Spiegel und seine Folgen. Bei der Einnahme von SD-Hormonen braucht der Körper mehr Cortisol, um den aktiveren Stoffwechsel abzufangen. Zu viel Cortisol wiederum senkt den TSH-Wert künstlich und behindert die Umwandlung von T4 in T3. (Vergleiche auch Nebennierenschwäche)."
    Im prinzip hilft da nur, den Stresspegel IRGENDWIE in den Griff zu kriegen. Es gibt keine Medikamente, um den Cortisolspiegel in Balance zu kriegen. Man muss irgendwie versuchen, zur Ruhe zu kommen. Ich bin jetzt auch kein Arzt, aber ich war auch mal Leistungssportlerin. Ich könnte mir denken, dass ein leicht erhöhter Cortisolspiegel bei Leistungssportlern normal ist. Aber ich würde auch sagen, dass mit ein wenig MEHR SD-Hormonen auch der Cortisol-Wert wieder sinkt.

Diese Themen könnten dich auch interessieren

    1. Thema
    2. Antworten
    3. Letzte Antwort
    1. Neue Werte; Bitte um eure Meinung 110

      • Sina
    2. Antworten
      110
      Zugriffe
      6,8k
      110
    3. Sina

    1. Frage zu Laborwerten 16

      • Irmel63
    2. Antworten
      16
      Zugriffe
      1,4k
      16
    3. Augenstern

    1. Komische Symptome 6

      • TanjaM.
    2. Antworten
      6
      Zugriffe
      538
      6
    3. TanjaM.

    1. Könnte es die Schilddrüse sein? 29

      • Mescha488
    2. Antworten
      29
      Zugriffe
      1,9k
      29
    3. Augenstern

    1. Neues Hashimotomädchen - verwirrt, enttäuscht und sauer 11

      • bridschie
    2. Antworten
      11
      Zugriffe
      826
      11
    3. Augenstern