Schilddrüsenhypoplasie

  • Hallo zusammen,


    bei mir, 35 Jahre alt, wurde als ich 17 Jahre alt war eine Schilddrüsenuntersuchung gemacht. Mit folgenden Ergebnissen:


    1)Schilddrüse im unteren Grenzbereich, keine Knoten oder Zysten, jedoch deutlich vermehrte Durchblutung, (kein Hinweis zu echoarm oder inhomogen), Tsh leicht erhöht mit 4,77 (Norm war bis 4), Antikörper gegen Thyreoglobulin, MAK und Trak negativ.


    die 2) Untersuchung 2012: verkleinerte Schilddrüse mit 6,5 ml, homogenes Muster, gut vaskularisiert, Isthmus unauffällig, keine Knoten oder Zysten, MAK und TRAK im Normbereich also negativ. Tsh 1,45, ft4 minimal erniedrigt.


    3) Untersuchung 2016: verkleinerte Schilddrüse mit 5 ml, normales Echomuster, MAK und TrAK 2012 im Normbereich/negativ, Kontrolle von Tsh empfohlen, zwecks Bestätigung Hypothyreose, dann L-Thyroxin.
    Tsh war 3,2 lt.Labor im Normbereich. Also ist nichts passiert.


    Wie kann es sein, dass die Schilddrüse immer kleiner wird? Und trotzdem ist es kein Hashimoto? Die erste Untersuchung wurde gemacht, da ich damals an einer membranösen Glomerulonephritis - also autoimmunbedingte Nierenkörperchenentzündung - litt (Ursache könnte lt. Uni damals auch eine Thyreoiditis sein-wurde ja mangels Antikörper dann aber nicht bestätigt). Heute ist die Glomerulonephritis in einer symptomfreien Phase, so dass die Nieren in Ordnung sind, aber dafür habe ich unzählige Probleme und niemand findet heraus, woher sie kommen:


    - Ana-Titer 1:1280, damals negativ
    -Vitamin B12 - Mangel, aber keine Autoimmungastritis, Vitamin D-Mangel, immer wieder Eisenmangel
    - ständige Müdgikeit und Leistungseinbruch
    - Restless Legs (ganz schlimm) und dadurch Schlafstörungen
    -Schwindel
    -chronische Nesselsucht mit Schwellungen (Angioödeme)
    -viele Unverträglichkeiten, Tabletten sowie Nahrungsmittel
    -Lymphfollikel im ganzen Darm (lt. Arzt Unterform von Leukozyten also Abwehrzellen, die da nicht hingehören), ein Lymphdrüsenkrebs ist es aber nicht, und ein Erreger lies sich nicht finden
    Schwindelattacken
    -Muskelschwäche in Oberschenkel, vielleicht durch die Restless legs, ich weiß es nicht mehr
    -10 kg Gewichtszunahme
    -morgens aufgedunsenes Gesicht, auch um die Augenlider: Arzt dachte erst die Nieren, da das Wassereinlagerungen sein können, aber Nierenfunktion ist wie gesagt gut
    -Fettleber
    -leichter Bartwuchs am Kinn.


    Mein Nierenarzt dachte an einen Lupus. Aber dieser hat sich in all den Jahren nicht bestätigen können. Dieser könnte auch eine Erklärung für die Nierenproblematik sein.


    Meine Zwillingsschwester hat wahrscheinlich Hashimoto. Sie hat eine 10 ml Schilddrüse, inhomogen und echoarm, Tsh war 8 also auch zu hoch und Mak war 180 (Norm ging bis 34), als auch positiv.


    Könnte es bei mir vielleicht doch auch ein Hashimoto sein? Vielleicht sind die MAk, Tg-Antikörper und Trak nur in der Akutphase zu finden? So ist es z.B. bei einem Lupus auch? Was mach ich jetzt. Niemand kann mir helfen und die Probleme werden immer mehr.

  • Liebe kk9979,
    willkommen in unserem Forum :Wink:


    hört sich auch fast an, wie eine Lufthansamaschine.......sry, kleiner Insiderjoke :)


    Zunächst, ja Du hast ein Schilddrüsenproblem, in dessen Folge noch so einiges andere aus dem Ruder gelaufen ist, vlt wars auch andersrum, da möchte ich mich nicht festlegen.


    Und ja, Du brauchst SD-Hormone, aber nein nur SD-Hormone werdens nicht richten.
    Du hast ja selber schon einige Zusammenhänge skizziert, schrumpfende Drüse, Gewichtszunahme, Bartwuchs und all die anderen Symptome, dazu die Mängel.......


    Was Ärzte leider allzuoft nicht auf dem Schirm haben, es gibt eine Hashimoto-Variante ohne AK, offensichtlich ist das bei Dir der Fall.


    Geh zum Arzt Deines Vertrauens (falls es den gibt, es könnte ev auch ein Gyn sein) und erbitte einen LT-Versuch, sag es bestünden mehr als gewisse Anzeichen, daß Du Hashimoto hast, dazu die gesicherte Diagnose bei Deiner Zwillingsschwester......., sag auch, wenns Dich nicht weiterbringt, könne man es ja wieder lassen :UnschuldigesPfeifen


    Dann wärs ganz gut, wenn Du Augensterns Diagnose-Leitfaden abarbeiten könntest, manches hast Du schon, anderes noch nicht.
    Es wurden fast nie die freien Werte bestimmt, also fT3 und fT4. fT4 war schonmal unter der Norm, wie Du schreibst, es ist mir schleierhaft, wieso dann, bei Deinen Beschwerden, keine Substitution versucht wurde.


    https://www.hashimoto-forum.de/viewtopic.php?f=2&t=2511


    Bei Dir wären auch die Hormone wichtig.


    Darüber hinaus, lies Dich schlau, mach Dich kundig, achte auf die Signale, die Dein Körper sendet und nimm sie ernst.


    Für eine Doc-Suche könnte diese Seite hilfreich sein, bei Anmeldung gibts auch negative Einträge.


    http://www.top-docs.de


    Und ansonsten kannst Du hier immer fragen und erzählen und jammern und Erfolge :-) kommunizieren.


    Beste Grüße :Wink:
    ardnowa

    „Wer nicht handelt, dem wird auch der Himmel nicht helfen.“
    - Sophokles -

  • Hallo Ardnowa,


    danke für die Antwort. Beim letzten Schilddrüsenultraschall habe ich in der Praxis angerufen und so lange "gebettelt", bis ich ohne Überweisungsschein drangekommen bin. Das war aber nur eine Fachärztin für Innere Medizin.


    Dann habe ich mich schon in einer endokrinologischen Ambulanz in der Uniklinik (wo damals auch die Nierenentzündung festgestellt wurde) erkundigt, wie ich dort zu einem Termin komme. Da es eine Spezialsprechstunde ist, benötige ich einen Überweisungsschein (egal ob Hausarzt oder Facharzt) und Vorbefunde. Die hätte ich ja schon. Nun habe ich mir einen Termin bei der Gynäkologin gemacht, nächste Woche und hoffe, dass ich auch mittels des Problems Bartwuchs einen Überweisungsschein bekomme.


    Meine Hausärztin brauche ich nicht fragen. Für die bin ich ein Simulant/Hypochonder. Sollte die Gyn mir keinen geben, muss ich beim Nierenarzt fragen.


    Die freien Hormone wurden nur 1998 und 2012 bestimmt.1998 waren sie normal, aber Tsh 4,77 und 2012 war der Tsh mit 1,45 ja gut und ft4 ganz minimal zu niedrig, ft3 normal.


    Kann es denn wirklich Hashimoto sein, obwohl nichts echoarm oder imhomogen ist im Ultraschall? Vielleicht hat es was mit der deutlich vermehrten Durchblutung zu tun?


  • Wie groß ist denn deine SD - auch das kann Hinweis auf Hashi sein - also sehr klein schon - Frauen haben bis 18 ml - Männer bis 25 ml - unter 10 ist zu klein und damit athroph. Auch AK müssen nicht sein - nennt sich dann seronegative HT.


    Wichtig wäre für dich ein guter Arzt - wo befindest du dich, vielleicht kann jemand dir einen Tipp geben oder guck mal bei http://www.top-docs.de/


    lg
    Karin

  • Hallo,


    ich war beim Endokrinologen und habe heute folgenden Befund bekommen:


    TSH 1,65 mU/l (0,27-4,20)
    ft3 5,62 pmol/l (3,13-6,76)
    ft4 17,34 pmol/l (12,00-22,00).


    MAK: 18 U/ml (<60)
    TG-AK: <10 U/ml - (33-59)
    TRAK: <0,30 U/l (<1,9)


    Sonografie:


    Volumen rechts: 2,3 ml, links: 1,7 ml, insgesamt 4 ml, Parenchym echonormal und homogen, keine Knoten, Bild nicht typisch für Hashimoto-Thyreoiditis, eher für Schilddrüsenhypoplasie


    Laborchemisch zeigte siche eine Euthyreose bei einem optimal eingestellten Tsh von 1,65 mU/l bei peripher Euthyreose. Die Bestimmung der Schilddrüsenautoantikörper ergab einen unauffälligen Befund. Auch Sonografisch zeigte sich nicht das typische Bild einer Hashimoto-Thyreoidtis, sodass es sich bei der Patientin a.e. um eine Schilddrüsenhypoplasie als anatomische Variante handelt. Auch die restlichen hypophysären Achsen waren regelrecht, ohne Anhalt für eine kortikotrope Insuffinzienz oder weitere Pathologin. Es zeigte sich lediglich ein leichter Vitamin D Mangel von 23 ng/ml. Diesbezgl. empfehlen wir eine Vitamin D-Substitution mit Vigantoletten 1000 IE pro Tag.


    Meine Zwillingsschwester und meine Mutter haben Hashimoto. Und ich dann eben diese Mini-SD. Hat jemand Erfahrungen, ob so eine Mini-SD irgendwann die Funktion einstellt, weil sie einfach zu klein ist für einen erwachsenen Menschen?


    Wenn jemand unter euch ist, der auch eine Hypoplasie hat: wie oft werden bei euch die Hormone kontrolliert und eine Sonografie gemacht?

  • Hallo kk9979 :Wink:


    Zitat von kk9979

    Laborchemisch zeigte siche eine Euthyreose bei einem optimal eingestellten Tsh von 1,65 mU/l bei peripher Euthyreose..........


    Was mir auffällt....
    wieso steht in dem Befund bei einem optimal eingestellten TSH von 1,65 wenn Du keine Medis nimmst?
    Hast Du den Arzt darauf angesprochen?


    LG Rigo

    BE am 28.09.2017 unter 100,0 LT und 10 Thybon
    TSH: 0,02 (0,27 - 4,2)
    FT3: 4,5 (3,1 – 6,8 pmol/L)
    FT4: 16,7 (12,0 – 22,0 pmol/L)

  • Hallo kk9979!


    Nimmst Du die Pille oder hast sie mal genommen? Wenn ja, wie lange?
    Ist Deine Periode regelmäßig?


    Und natürlich bezüglich Rigolettas Frage: Nimmst Du LT? Wieviel?


    LGA

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Hallo,


    ich weiß nicht, warum da optimal eingestellter Tsh steht. Eigentlich weiß die Endo, dass ich nichts bekomme, sie meinte am Telefon ja selber noch, dass wenn ich über einen Tsh von 3 komme, soll ich L-Thyroxin 25 nehmen, wenn ich immer noch müde und schlapp bin. Vielleicht hat die Sekretärin das irgendwie falsch gemacht?


    Also ich nehme bisher nichts, obwohl 2x schon ein Tsh von 3,2 aufgetaucht ist. Sonst war er immer zwischen 1,45 und 2,88. Das hatte ich ihr ja noch erzählt, daraufhin, die Anweisung dass die Werte nochmals beim Hausarzt kontrolliert werden sollen und wenn der Tsh wieder über 3 ist soll LT25 gegeben werden..


    Ich nehme die Pille Lamuna 30 seit 2003. Damit kommt die Periode regelmäßig, ohne Pille war es mit Bauchschmerzen unerträglich und ich hatte sie oft.

  • Zitat

    Ich nehme die Pille Lamuna 30 seit 2003. Damit kommt die Periode regelmäßig, ohne Pille war es mit Bauchschmerzen unerträglich und ich hatte sie oft.


    Ok, da sehe ich das Problem!
    Und 13 Jahre ist schon eine ziemliche Hausnummer!!!


    Mit der Pille im System wird es nicht besser werden, das komplette Hormonsystem kommt durcheinander.
    Sie enthält sowohl Desogestrel, als auch Ethinylestrdiol.
    Beides sind keine körperidentischen Hormone und deshalb für den Körper nicht nutzbar.
    Außer zur Rezeptorenblockade, die fatal ist!


    Gucke Dir mal diese Sendung an, die Infos treffen 1:1 auch auf die Pille zu.
    http://www.br.de/radio/bayern2…onspirale-mirena-100.html


    Ein paar Schmerzen bei der Periode (die durch unproblematische Maßnahmen verhindert werden könnten) sind aus meiner Sicht kein Grund, sich in hormonelle Gefahrenbereiche zu begeben.


    Lies Dir mal den Beipackzettel durch. Alle Nebenwirkungen können passieren und es ist wahrscheinlich, dass sie mit der Zeit auftauchen.


    Wahrscheinlich ist Dein Cortisol am Boden, dann wird es schwierig für den Körper, sich gegen Entzündungen/Allergien zu wehren.


    Wenn Du einen Hormonstatus machst, wie ich ihn im Diagnosethread beschrieben habe, wirst Du sehen, wie es bei Dir bestellt ist.
    Hormone sind unerlässlich für alle Abläufe im Körper!!!


    Auch die Verkleinerung der SD liegt meistens an der Pille, wenn das Gewebe nicht zerstört ist und keine Antikörper vorliegen.
    Bartwuchs am Kinn: ebenfalls ein Hormonproblem


    Gehe da mal in Dich und beschäftige Dich mit dem Thema.
    Gibt auch einiges hier im Forum:


    http://www.hashimoto-forum.de/viewtopic.php?f=84&t=2086
    http://www.hashimoto-forum.de/viewtopic.php?f=69&t=2632
    http://www.hashimoto-forum.de/viewtopic.php?f=67&t=2293



    LGA

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

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