Hallo ihr alle,
ich bin neu hier und auch recht neue Hashimoto-Betroffene. Ich nehme seit einer Woche L-Thyroxin 25, davon eine halbe Tablette, also 12,5 mikr.g. und mir geht es ziemlich bescheiden.
Das Ganze hat auch schon eine etwas längere Vorgeschichte. Ich bekam letztes Jahr von meiner Diabetikerin die Info, dass ich eine leichte Schilddrüsenunterfunktion hätte und sie schickte mich zu einer Endokrinologin, die mich daraufhin mit L-Thyroxin 50 (halbe Tablette = 25 mikr.g) einstellen wollte. Das habe ich ungefähr 4 Tage durchgehalten. Ich hatte krampfartige Schmerzen in der Herzgegend, Schwindel, lief rum wie "Falschgeld"....ich kriegte richtig Angst, ich könnte einen Herzinfarkt kriegen. Diese Herzschmerzen kannte ich so noch nicht und da ich zu der Zeit im Urlaub weilte, 80 km entfernt von irgendeinem Krankenhaus, habe ich aus lauter Panik die Dinger abgesetzt. Und habe dann erst mal mit meiner leichten UF weitergelebt, wohlwissend, dass dies nicht das Optimum sein kann. Hatte Haarausfall, Verdauungsstörungen, dann auch Gedächtnisstörungen, Wortfindungsstörungen etc., die mich dann Ende letzten Jahres dann doch noch mal veranlassten, tätig zu werden.
Ich hatte zu der Zeit mich auch viel mit natürlichen Hormonen in den Wechseljahren beschäftigt, respektive mit natürlichem Progesteron und hatte die Hoffnung, dass ich durch das Cremen mit einer progesteronhaltigen Salbe nicht nur den Wechseljahresbeschwerden, sondern auch meiner leichten UF beikommen könnte, zumal das in diversen Büchern und Foren immer wieder so beschrieben wurde. Dann nach meiner obigen Erfahrung mit dem LT hatte ich erst mal "den Papp" auf und wollte alles, nur nicht nochmal LT einnehmen.
Es zog sich ziemlich, bis ich die richtige Ärztin gefunden hatte, die mit dem Thema "natürliche Hormonbehandlung" vertraut war und mir die Creme verschrieb. Die wende ich nun seit ca. 2 Monaten an, konnte aber bis jetzt keine Verbesserungen bemerken. Vor allen Dingen die anhaltenden Gedächtnisstörungen ließen mich ungeduldig werden und als meine Diabetologin mir jetzt im September erneut mitteilte, dass ich weiterhin in einer UF sei und Werte hatte, die sich zum Vorjahr in keinster Weise verbessert hatten, dachte ich mir: OK, das mit dem Progesteron ist es wohl noch nicht so ganz. Ich komme um LT wohl nicht herum.
Außerdem berichtete ich meiner Diabetologin von anhaltenden Durchfällen, worauf hin sie meinte: "Ja, ja, das kann alles Schilddrüse sein." Hab mich zwar gewundert, weil ich dachte, man hätte da eher mit Verstopfung zu tun, aber gut...ein weiteres Argument mir endokrinologische Hilfe zu holen.
Somit war ich letzte Woche wieder bei der Endokrinologin, die mir dann die o.g. Dosierung empfahl.
Was echt blöd von ihr war: Als ich letztes Jahr zum ersten Mal bei ihr war, hat sie offenbar keine Antikörper-Werte abgenommen, bzw. mir gesagt, sie hätte keine Antikörper gefunden. Ich als Typ 1-Diabetikerin weiss, dass eine UF bei uns schon mal eher ein Hashimoto ist, also durch eine Autoimmunerkrankung ausgelöste UF und hatte deswegen extra nochmal nachgefragt. Nein, keine Antikörper, meint sie. Daraufhin war ich bei einer Gyn. auf der Suche nach der richtigen Progesteron-Einstellung, die mir dann empfahl, ich solle doch mal 200 mikr. Jod nehmen. Ich fragte nochmal nach, weil ich gelesen hatte, dass Jod bei bestimmten UF's ja unbedingt NICHT genommen werden sollte. Sie beruhigte mich, ich legte los mit 200 mikr. Jod. Habe mich auch anfänglich gar nicht mal so schlecht gefühlt, vielleicht sogar einen Tic besser.
Aber das hielt nicht lange an, so dass ich dann letzte Woche nochmal tätig wurde, wie ogen beschrieben.
Mein Problem ist:
mit geht es besch.......
1. in manchen Nächten drücke ich keine Auge zu, in manchen wiederum schlafe ich ganz normal
2. bin tagsüber müde und immer noch so brain-foggy, fast noch schlimmer als vorher
3. habe ca. 2-3 Stunden nach der Einnahme, das Gefühl, mein eh schon niedriger Blutdruck rauscht in den Keller (saß letzte Wo beim Blutdruckmessen, das Gerät meinte, "Error - nicht messbarer Wert" und das war VOR jeglicher Thyroxin-Einnahme., normalerweise habe ich 90/55, irgendsowas in der Richtung, wo ich schon mal gefragt werden, ob ich mir nicht die Beine hochlegen wolle. Also ihr ahnt, wie es mir Blutdruckmäßig geht, weil ich es eigentlich gewohnt bin, schon recht niedrig zu sein, aber soo niedrig, wie es sich jetzt anfühlt....
4. zudem habe ich immer noch Durchfall (was ja meine Diabetologin meinte, das käme von der UF)
Wenn das so weitergeht, dann habe ich die Befürchtung, dass ich das nicht durchhalte. Wie soll ich mit so einem Befinden arbeiten?
Nun meine Fragen an euch:
1. Was würdet ihr tun: es weiter nehmen, abwarten? Legen sich dann die Beschwerden? Habe auch gelesen, dass bei einer zu niedrigen Anfangsdosierung, die Werte noch mal mehr in den Keller gehen und dass man nach einer Woche erhöhen sollte. Davon war bei der Endo nicht die Rede. Sie meinte, ich solle in 6 Wochen wiederkommen. Ich warte doch nicht 6 ganze Wochen ab und leide!
2. Ich habe gehört, dass man viel mit Selen erreichen kann. Eine Freundin von mir war lange Zeit mit 100 mkr.g. LT eingestellt und fühlte sich trotzdem hundeelend. Sie setzte LT ab und hilft sich jetzt mit Selen, was ihr offenbar sehr guttut. Wäre das eine vernünftige Alternative? Gerade für mich, die sich wohl noch in einer leichten UF befindet.
3. Für die von euch, die auch Progesteron cremen: Wie lange hat das bei euch gedauert, bis sich eine Verbesserung gezeigt hat? Hat sich das dann auch positiv auf die Schilddrüsenwerte ausgewirkt? Bzw. hat eine von euch durch Progesteron geschafft, oder es verhindern können, überhapt LT einnehmen zu müssen?
Ich bin sehr neugierig und auch jetzt schon recht dankbar, für's Lesen und Antworten.
Hashibete