Hallo liebe Community. Ich heisse Tommy und bin (M) 39 Jahre alt und habe Hashimoto...
Hört sich irgendwie an wie der erste Satz in einer "AA-Runde", wo sich ein jeder vorstellen soll..hmm
Heute war ich das erste mal seit vielen Jahren wieder, in der Notaufnahme unseres KH.
Was treibt mich dahin, inmitten von Menschen allen Alters mit Krankheiten jeder Art?
Kurzum: Mein TSH Wert von fast 9 !
Ich bin aber auch selber Schuld an der Miserie, da ich zugegebenerweise mich hab schleifen lassen. Aber wie kommts..ich möchte hier ein paar Menschen zeigen was passiert wenn man diese Krankheit hat..und den Kopf in den Sand steckt. Wenn man vergisst auf den eigenen Körper zu hören und versucht Tatsachen zu ignorieren die sich nicht ignorieren lassen.
Dazu drehe ich ein wenig zurück in die Vergangenheit, so ca. 8 Jahre.
Unser Sohn kam auf die Welt und nach einigen Wochen zeigten sich bei meiner Frau die ersten Symptome einer "Wochenbettdepression", die zu ihrem Leidwesen erst viiiel später erkannt wurde. Kurzum bei einer Routineuntersuchung hatte ihr HA eine grandiose Idee(!) mal die SD-Werte zu untersuchen. Resultat: Überfunktion der SD.
Nach Wochen der Medikation ging es ihr immer schlechter bei einer Medikation täglich 200µg.
Bei einer weiteren BA wurde alles ins Gegenteil verkehrt und es wurde eine latente UF festgestellt..Der HA diagnostizierte eine Hashimoto-Thyreoiditis. Na ja, sie erhielt dann eine andere Medikation, soweit so gut. Oder auch nicht. Wieder hatte sie Beschwerden die sich nicht genauer zuordnen ließen. Mittlerweile hat sie keine Hashimoto-Th. mehr(hä?). Die Ärtzte müssen sich wohl geirrt haben oder es war vielleicht nur ein Hashitoxikose? Egal sie nimmt auf jeden Fall keine Hormone mehr und die SD Werte sind im Normbereich.
Und ich? Ich hatte in dieser Zeit sehr viel Stress, Kind neu..Frau krank..Stress im Beruf..Streß mit Streß. Knapp 50 Kippen jeden Tag gepafft. Meine eigene Gesundheit blieb auf der Strecke. Teilweise abgemagert auf 72 Kilos bei 1,87m Körpergröße. Ich war am Ende meiner Kräfte.
Mein damaliger HA hat mir Jodtabletten aufgeschrieben, die ich brav alle gefuttert habe. Ein Fehler wie ich heute weiß. Durch wechsel des HA (nicht etwa aus Kompetenzgründen sondern eher aus Logistischen), wurde bei mir Hashi festgestellt. Zuerst war ich froh, daß nun endlich klar war was mich so fertiggemacht hat, zum anderen war ich skeptisch. Hatte ich doch gesehen, was Hormone im Körper so bewirken.
Also, vor 8 Jahren bekam ich die Diagnose und die Einstellungszeit betrug bei mir fast 2 Jahre.
Es ging bergauf aber es gab auch wieder "bergabphasen" die sich bis vor ca. einem dreiviertel Jahr so ziemlich die Waage hielten. Vor drei Jahren habe ich mit dem Rauchen aufgehört(Danke E-Zigarette!), das hat zu meinem Wohlbefinden nicht wenig beigetragen.
Bei Sono- und Szintigraphien wurde meine SD begutachtet. Sie ist fast nicht mehr vorhanden, und es wurden im verbleibenen Rest auch noch Knoten gefunden, die aber nicht größer wurden.
Dann kam ein Problem mit der Speiseröhre und ich musste viel Antibiotika schlucken. Dazu Magentabletten(Pantozol) und Schmerzmittel (Metamizol) dazu. Die Euthyrox 150µg rührte ich erstmal nicht mehr an.
Und so ging es über mehrere Monate; ein paar Tabletten und gut ist. Nichts mehr regelmässig, nur noch nach Gefühl eingenommen, oder mal sogar nur die Hälfte. Ich hatte es satt. Tabletten zu schlucken, ohne zu wissen ob ich mich damit dann gut oder schlecht fühlen soll.
Jetzt das Resultat: Gestern Laborwerte bekommen, mit einem TSH 8,5
Heute Notaufnahme wegen verdachts auf Herzprobleme(alles OK) Laborwert TSH 8,91, der Internist hat mich ausgemeckert.
Durch das "Verschludern" wie man bei uns so sagt mit den SD-Tabletten habe ich folgende Probleme:
-heftiges Ohrensausen
-Schwindelanfälle
-Druck in der Brust und Körperliche totale Erschöpfung
-Haare sprödig und rissig, Kopfhaut blättert ab
-"Augenweh"
-Durchfall(nicht immer) und übelkeit
-Zittern am ganzen Körper bei Zimmertemperatur
-Zu viel Magensäure
-Rückenprobleme in Form eines cervikalen Wurzelreizsyndroms
-Wadenkrämpfe
- das Gefühl man steht "neben" sich oder man ist nur Zuschauer seiner eigenen Person
Alles das passiert nicht auf einmal sondern abwechselnd, schubweise..mal so, mal so.
Es ist ja nicht so, das man die Hashi-Symtome nicht kennt, aber sie selbst zu durchleben ist eine ganz andere Hausnummer!
Morgen früh beginne ich wieder mit Euthyrox 100, und muss wieder ganz neu eingestellt werden.
Drückt mir die Daumen. Ich drücke sie auch für euch, Danke!