Hallo
Ich bin neu hier. Wirklich vorstellen werde ich mich erst später, da ich noch keine Werte zur Hand haben. Ich bin nämlich erst heute (teil)diagnostiziert worden und dementsprechend noch etwas uninformiert und verwirrt.
Ganz kurz zu mir:
Ich bin weiblich, Anfang 40. Ich bin normalgewichtig (mit immer mehr werdenden Kilos trotz etwas Sport und gesunder Ernährung). Ich rauche nicht und trinke ab und an.
Ich habe einen Haufen Symptome, manche bereits länger, manche erst seit Kurzem. Da ich aber zu den Menschen gehöre, die sich schnell anpassen können, und sich auch um dünne und brüchige Haare, schlechte Haut und sonstige "Wehwehchen" erst einmal kein grosses Aufheben machen, habe ich diesen Symptomen selbst nur geringe Aufmerksamkeit geschenkt. Ausserdem sind die meisten der Symptome für den Laien ja so unzusammenhängend, dass man schier nicht drauf kommt da eine Gemeinsamkeit zu vermuten.
Seit ca 5 Jahren bin ich Zwillingsmama (die ersten und einzigen Kinder). Und seit dem bin ich immer müde. Gestresst. Überfordert, zT mit starken Stimmungsschwankungen. Auch hier habe ich (natürlich) gedacht, dass das eben normal ist. Es ist anstrengend. In den ersten anderthalb Jahren habe ich fast gar nicht geschlafen. Mein Mann ist berufsmässig viel unterwegs und ich arbeite neben den Kindern und dem Haus (ja, wir haben auch noch ein Haus gekauft) auch noch Teilzeit.
Mein Darm schwankt zwischen Verstopfungen / Trägheit und Durchfall. Blähungen habe ich zT massiv (bei bestimmten Lebensmitteln). Ist auch nicht mehr klar, wann das losging.
Seit einigen Jahren schlafen mir nachts meine Hände regelmässig ein. Jede Nacht. Ich wache immer davon auf. Beim Neurologen zur Abklärung eines KarpalTunnel Syndroms war ich. Fehlanzeige. Nervenleitung absolut ok. Verspannungen im Nacken konnte er finden.
Meine Haut an den Beinen ist trocken, schuppig und seit einigen Jahren bekomme ich helle Flecken. Meine Gesichtshaut ist eine Mischung aus extrem ölig und gleichzeitig trocken (so dass ich ständig kleine Hautschüppchen abziehen kann).
Bereits 2009 wurde bei mir ein idiopathischer Bluthochdruck diagnostiziert. Seit dem bin ich medikamentös gut eingestellt. Mein Puls war gefühlt schon immer sehr langsam. So langsam (meist unter 60), dass mich alle Ärzte in meiner Zeit gefragt haben, ob ich Leistungssport betreibe (nein!).
Seit neustem wache ich morgens mit geschwollenen Augenlidern auf. Tränende und lichtempfindliche Augen habe ich schon lange. Meine Kontaktlinsen haben sich schon immer unangenehm angefühlt.
Ich habe schon "immer" unerklärlihce Hustenanfälle und Trockenheitsgefühle im Hals.
Und so weiter und so weiter.
Auf den Begriff Hashimoto bin ich zufällig gestolpert. Also habe ich gegoogelt. Und bis auf die ungewollte Kinderlosigkeit konnte ich hinter fast jedes der genannten Symptome ein mehr oder minder ausgeprägtes Häkchen machen. Unfassbar! Da stand mein Name hinter dem Bergriff Hashimoto. Ich hatte das Glück, dass ich innerhalb weniger Tage zu einem tollen Endokrinologen gehen konnte. Da war ich heute.
Der US zeigt winzige Reste einer Schilddrüse und klare Entzündungsbereiche. Die Blutwerte bekomme ich am Freitag. Dann besprechen wir die weitere Vorgehensweise.
Jetzt bin ich erleichtert. Endlich habe ich eine Diagnose zu all diesen diffusen Symptomen. Ausserdem habe ich etwas Angst. Werde ich mich wieder "gut" fühlen? Wie fühlt es sich überhaupt an? Gut? Nicht mehr ständig müde? Wieder leistungsfähig(er)? Gibt es das überhaupt jemals wieder?
Ich ärgere mich über mich selbst, dass ich mich nicht früher hinter all meine Wehwehchen geklemmt habe. Ich ärgere mich über meinen Hausarzt, der eigentlich alle Infos hatte, bei dem ich (wieder) vor einem halben Jahr war, weil ich mich wirklich schlecht gefühlt habe. War gerade extrem Infekt-anfällig obwohl ich tendenziell eher selten "klassisch" krank bin. Meine Mutter war gerade gestorben (die übrigens sicherlich auch Hashimoto hatte - ganz viele Symptome hatte sie nämlich auch) und ich stand sehr unter emotionalem Stress. Schilddrüsenwerte waren "normal" (allerdings so, dass der Endokrinologe die heute sofort auffällig fand). Gleichzeitig wurde ein leichte Vit B12 und Vit D Mangel festgestellt. Eigentlich alle oben genannten Symptome sind bekannt.
Oh - und ich vergass zu erwähnen, dass ich bereits extrem gering L-Thyroxin nehme! Als der Kinderwunsch aufkam, hat meine Gynäkologin nämlich meinen Hormonstatus gecheckt ( da ich bereits über 35 war). Dabei kam ein ganz ganz minimal geringer Schilddrüsenwert heraus, den sie mit 0,05mg substituiert hat (hat genützt ;)). Seit dem nehm ich das irgendwie weiter. Aber niemand hat je wieder Schilddrüsenwerte kontrolliert. Durch Umzug und diverse Arztwechsel ist da auch eine Anamnese verloren gegangen.
Naja - wie gesagt. Ich hoffe jetzt natürlich auf Besserung! Und ich bin einfach etwas aufgewühlt. Ich hoffe hier ein wenig moralische Unterstützung zu finden und (sobald ich etwas besser in der Thematik bin) auch Tipps und Hinweise, worauf ich achten muss etc.
Danke schon mal sehr fürs Lesen!!