Mein "Tagebuch"....

  • Hey,


    da ich heute meine ersten Befunde von meinem Endokrinologen erhalten habe, möchte ich hier gerne eine Art Tagebuch führen, welches den Kampf gegen meine Symptome dokumentiert.
    Meine Vorgeschichte habe ich versucht möglichst kurz in meinem Vorstellungsthread zusammenzufassen, wen das intreressiert, der kann diesen über folgenden Link einsehen.
    http://www.hashimoto-forum.de/…=46&t=4388&p=57139#p57139


    Aktuelle Symptome:
    Juckreiz
    unreine Haut
    verschwommene Sicht
    Rückenschmerzen
    Schwitzen
    dauerhaft verstopfte Nase
    Libidoverlust
    Verstopfung
    Kälteempfindlichkeit
    Herzrhythmusstörung(Extrasystolen)
    Depression


    Mit all dem könnte ich mich ja noch abfinden, zumal manches auch nicht so extrem ausgeprägt ist, doch die depressive Symptomatik und alles was damit einhergeht, schränkt mich so dermaßen ein, weshalb sie mich fast mein Leben gekostet hätte.


    Neuigkeiten:
    Mir wurde in den letzten Tagen bewusst, dass ich seit meinem 18. Lebensjahr fast durchgängig die verschiedensten Antidepressiva -und psychotika schlucke und ich im Grunde nie mein natürliches, voll entwickeltes ICH kennenlernen durfte.
    Zudem weiß ich auch gar nicht, was nun Symptome meiner Erkrankung oder Nebenwirkungen der Medikamente sind.
    Das Trazodon, welches ich seit 2014 genommen habe, um meine massiven Einschlafprobleme zu beheben, habe ich deshalb abgesetzt.
    Genauso das Moclobemid, welches Anfang Januar angesetzt wurde, habe ich nach circa 8 Wochen ausgeschlichen, da es keine Wirkung zeigte.
    Zudem gab es zwischendurch noch eine Off-Label-Behandlung mit Dexamphetamin-Tropfen, welche mich aber lediglich aggressiv machten, eine positive Wirkung konnte ich nicht feststellen.
    Seit 5 Tagen bin ich nun, bis auf Valsartan und Metroprolol für mein Herz, medikamentenfrei.
    Von Absetzsymptomen bin ich zum Glück verschont geblieben, aber eventuell kommt da ja noch ein Nachschwung.


    Verbesserungen:
    Schlaf-Wach-Rhythmus befindet sich wieder im Normalbereich,das heißt, dass ich Abends müde werde, gegen 22Uhr einschlafe und zwischen 7/8Uhr aufstehe.
    Zudem kann ich wieder durchschlafen, werde nicht mehr mitten in der Nacht wach und komme relativ gut aus dem Bett.
    Meiner Haut geht es scheinbar auch wieder allmählich besser, stimmungstechnisch ist jedoch alles gleichbleibend.


    Befunde(9.2.2017):


    Sonographie:
    Rechter SDL 58x18x16mm(8,4ml), linker SDL 54x16x17mm(7,3ml).
    Gesamtvolumen ca 15,7ml.
    Kein Herdbefund.
    Beidseits regelrechte Echogenität und weitgehend normale Ecotextur.
    Normale, nicht gesteigerte Perfusion.
    Sonographisch insgesamt unauffällige SD.


    TSH(sensitiv) 1.53
    FT3 5,81
    FT4 13,3
    a-TPO <10.0
    TRAK <1
    TAK <20.0
    Tg 16.0
    Vit D3 Fa. IBL nach RIA 50.40


    Beurteilung:
    Orthotope, normal große SD ohne Knoten mit peripherer Euthyreose im mittleren bis unteren Normbereich und regelrechtem TSH.
    Komplett unauffälliger Antikörperstatus.
    Keine Thyreoiditis-Hinweise.
    Sonographisch nicht vergrößtere und regelrechte SD.
    Normaler Vitamin D3-Spiegel.


    Mit dem Befund in der Hand, bin ich dann heute noch zu meinem Psychiater gerannt , um das Ganze mit ihm zu besprechen.
    Der Normbereich von FT4 wird mit 10,29-24,45 pmol/l angegeben, meiner liegt bei 13,3.
    Mein Psychiater meinte zu mir, dass dies bereits grenzwertig sei, zumal ich mein Blut am Morgen abnehmen lassen habe und die Werte dann wohl noch erhöht sind.
    Nun hat er mir L Thyroxin verschrieben, wovon ich täglich 25 Mikrogramm direkt nach dem Aufstehen und eine halbe Stunde vor dem Frühstück nehmen soll.


    Für mich ist das alles noch unerfroschtes Gebiet, weshalb ich gerne eure Meinung zu den bestimmten Werten, sowie der Vorgehensweise meines Psychiaters hören würde.


    Danke und ganz liebe Grüße!
    Martin

  • Hier nochmal die Blutwerte, mit den ergänzten Norm-Werten.


    TSH(sensitiv) 1.53 (0,2 - 2,5 mIU/l)
    FT3 5,81 (2,76 -7,37 pmol/l)
    FT4 13,3 (10,29 - 24,45 pmol/l)
    a-TPO <10.0 (-35IU7ml)
    TRAK <1 (-1 U/l)
    TAK <20.0 (-55 IU/ml)
    Tg 16.0 (-100ng/ml)
    Vit D3 Fa. IBL nach RIA 50.40 (30- 100ng/ml)


    Seit Donnerstag (16. Febr. 2017) nehme ich nun morgens 25Mikrogramm und konnte bisher noch keine nenneswerten Veränderungen feststellen.
    Es wäre großartig, wenn jemand mal meine Werte einschätzen könnte, Danke.

  • Hallo Martin!


    Deine Werte sehen nicht so schlecht aus.
    Ich denke, wenn die Untersuchungen so stimmen, dass nicht die SD Deine Ursache ist, sondern was anderes.
    Die SD ist zwar nicht üppig groß, aber bei anscheinend gesundem Gewebe müsste sie doch ausreichend produzieren können.


    Gründe:
    zu wenig Thyrosin
    Diese Aminosäure braucht die SD zur Bildung des T4.
    Das recht niedrige fT4 würde darauf hinweisen


    Zu wenig Cortisol
    Da reguliert die Hypophyse die SD runter, damit das System nicht zu sehr angeheizt wird
    Dafür würde das TSH (Hypophysenwert) sprechen, da es für das niedrige fT4 doch ebenfalls recht niedrig ist.


    Deshalb solltest Du in Deiner Situation mal das Neuro-Balance Profil von Ganzimmun machen.
    Es zeigt dann ziemlich klar, wie Deine Lage der Neurotransmitter aussieht und man kann sinnvoll einhaken.


    Insgesamt wird Deine Stoffwechsellage nicht optimal laufen, da Du doch recht lange einiges an Medikamenten genommen hast.


    Ich würde Dir dringend raten, den Diagnosethread abzuarbeiten, alles davon!!!
    Dann kann man recht gut sehen, wo es prinzipiell klemmt.


    Abgesehen natürlich von den Dingen, die Du selber machen kannst:
    Ernährung ( hier ein informativer Blog: http://edubily.de/blog/ )
    Bewegung
    Schlafhygiene
    Licht/Luft


    Frage Deinen Psychiater, ob er sich nicht mal auf so einen Rundumschlag einlassen kann.
    Biete auch an, etwas davon finanziell selber zu übernehmen, dann ist er vielleicht zugänglicher.


    Vor allem sprich ihn auf Thyrosin an und mache ein Aminogramm, also die Aminosäuren messen.
    Sowie die Neurotransmitter.
    Sage ihm, zu niedriges Cortisol veranlasst die SD, weniger Hormone zu bilden.
    Das müsste er eigentlich auch wissen. ;)


    LGA

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Das mit dem Antworten fällt mir momentan wirklich schwer, generell das Kommunizieren, auf welcher Ebene auch immer, empfinde ich als sehr anstrengend.
    Also bitte nicht persönlich nehmen...


    Derzeitige Medikation:
    Metroprolol 23,75mg 1/0/0
    Valsartan 40mg 1/0/0
    ETA(Eicosatetraensäure) 1000mg 1/0/0
    Tianeptin 12,5mg 1/1/1


    Entwicklung meiner Beschwerden:
    Juckreiz - gleichbleibend
    unreine Haut - deutliche Besserung
    verschwommene Sicht/Problem zu fokussieren - gleichbleibend
    Rückenprobleme - gleichbleibend
    Schwitzen - deutliche Besserung
    dauerhaft verstopfte Nase - ab und an kann ich wieder frei durchatmen, meist Abends
    Libidoverlust - gleichbleibend
    Verstpfung - verschlechtert
    Kälteempfindlichkeit - konnte ich nicht mehr feststellen
    Herzrhythmusstörung - werd demnächst mal einen Termin beim Kardiologen machen
    Depression - gleichbleibend
    Gereiztheit/Aggressivität - ist nun neu hinzugekommen


    Der L-Thyroxin-Versuch:
    Wie man aus meinem letzten Beitrag herauslesen konnte, hatte mir mein Psychiater das L-Thyroxin, sozusagen als "Off-Label-Behandlung" verschrieben, wovon ich morgens, 30min vor dem Frühstück, 25Mikrogramm nehmen sollte.
    Mit der Einnahme hatte ich am 16. Februar begonnen und in den folgenden Tagen mit Kopf -sowie Muskel-/Gelenkschmerzen und totaler Antriebslosigkeit zu kämpfen.
    Am 22. Februar habe ich dann zusätzlich zu den 25ug morgens noch 25ug auf der Bettkante, wie hier im Forum empfohlen, genommen.
    Die Beschwerden wurden weiterhin verschlimmert und so beschloss ich das Experiment am 30. Februar abzubrechen.


    Manch einer wird jetzt sicherlich beide Hände über dem Kopf zusammenschlagen, doch eventuell kann ich mit folgenden Sätzen begreiflich machen, weshalb ich dem Ganzen nicht mehr Zeit gegeben habe. Meine Schilddrüsen-Werte sehen, wie Augenstern schrieb, nicht unbedingt schlecht aus, demzufolge gibt es auch keine Diagnose.
    Hinzu kommt, dass mich die entstandenen Beschwerden, zusätzlich zu den bereits vorhanden, stark belastet haben.
    Ich habe mich in der Zeit auch hier im Forum umgesehen und bin oftmals über das Wort "Erstverschlechterung" gestolpert, in dem Zusammenhang auch über Einstellungszeiten, welche über Monate oder gar Jahre anhielten.
    Da es keine offizielle Diagnose gibt und somit auch kein klares Ziel, für welches es sich zu kämpfen lohnt, sehe ich keinen Sinn darin, mir das weiterhin anzutun und werde mich nach anderen Wegen umsehen.


    Das Thema "Schilddrüse" ist hiermit aber nicht gänzlich abgehakt, für die Behnaldung von Depressionen, gerade auch bei therapieresistenten, werden in einigen Kliniken bereits Hochdosen von L-Thyroxin eingesetzt.
    Allerdings schreckt mich die Dosis von 350µg am Tag etwas ab.


    DIe "Selbstmedikation":
    Auch wenn ich eher der Typ bin, der sich zurückzieht und versucht, sich so wenig wie möglich anmerken zu lassen, belastet mich mein jetziger Zustand sehr.
    Suizidgedanken sind keine Seltenheit, doch die Erinnerung an die Zeit von 2014-2016, in welcher es mir wirklich gut ging, hilft mir, diese dann wieder zur Seite zu schieben.
    Selbstverständlich will ich raus aus diesem Loch, weshalb ich auch unzählige Stunden im Internet verbinge und mich nach Behandlungsmöglichkeiten umschaue.
    Fokussiert habe ich mich auf Foren und Erfahrungsberichte von Leuten, welche selbst betroffen sind, da hier, so denke ich zumindest, wenigstens noch 70% Wahrheit durchdringt.
    Das Problem ist die Subjektivität und, gerade bei psychischen Erkrankungen, das individuelle Ansprechen einer Behandlung.
    Ich habe versucht die Diagnose oder besser gesagt den Sammelbegriff "Depression" etwas differenzierter zu betrachten und anhand meiner vermuteteten Entstehung, sowie der Symptome, Gleichgesinnte zu finden.
    Dabei bin ich auf einen Beitrag in einem Forum gestoßen, der wirklich von mir hätte stammen können, der Unterschied war jedoch, dass er seine Krankheit erfolgreich besiegt hatte und seit Jahren beschwerdefrei durch's Leben schlenderte.
    An der Authentizität hatte ich keinerlei Zweifel, weshalb spielt jetzt hier auch keine Rolle.
    Dieser User hatte es, mit Hilfe von ETA(1000mg/Tag), Leinsamen kauen und 2-3L Wasser am Tag, aus diesem besagten Loch geschafft.
    Ich habe mich von der Euphorie ein wenig anstecken lassen und mir ETA, in Form von Kapseln, bestellt.


    Am 1.März habe ich mit der Einnahme von 1000mg/Tag angefangen und seit dem 26. März habe ich diese auf 500mg/Tag reduziert, da die Packung nun so langsam aufgebraucht ist.
    Wie oben aufgeführt, haben sich ein paar Symptome verbessert, gerade meine Hautprobleme sind stark zurückgegangen.
    Ob das nun auf die Einnahme von ETA zurückzuführen ist, wage ich zu bezweifeln, ich denke da spielt eher das Absetzen der Antidepressiva eine Rolle.
    Auf meine psychischen Beschwerden hatte es jedenfalls keinen Einfluss, weshalb dieses Experiment nun auch abgehakt wäre.


    Das nächste AD "Tianeptin":
    Eigentlich hatte ich das Thema, auch auf Grund meiner zahlreichen Erfahrungen in all den Jahren, für mich abgehakt.
    Hierbei sollte ich eventuell erwähnen, dass ich weniger mit Nebenwirkungen zu kämpfen hatte, als dass sich keinerlei Wirkung zeigte, weder positiv, noch negativ.
    Beim Durchwühlen des Internet's bin ich allerdings auf Tianeptin/ Tianeurax, damals noch als Stablon bekannt, gestoßen.
    Im Vergleich zu den konventionellen Antidepressiva, ist der Wirkmechanismus ein anderer, um es einfach auszudrücken, es hemmt nicht, sondern verstärkt die Wiederaufnahme des Serotonin's und erhöht zudem noch die Konzentration von Dopamin.
    Einen Versuch ist es wert, dachte ich mir und erzählte meinem Psychiater davon, welcher auch nichts dagegen hatte es auszuprobieren.
    Der Nachteil ist, dass keine Retardform auf dem Markt ist, weshalb man die Wirkung mit der Einnahme von 3 Tabletten am Tag, wovon man eine alle 4 Stunden einnehmen sollte, aufrechterhalten muss.


    Ich nehme diese nun seit dem 17. März und konnte auch Veränderungen feststellen, welche zwar nicht unbedingt denen entsprechen, die ich mir vorgestellt hatte, aber immerhin macht sich etwas bemerkbar, was ja hoffen lässt.
    Mein Schlaf ist sehr unruhig geworden, es kommt vor, dass ich mehrmals die Nacht aufwache, das war anfangs extrem, hat sich mittlerweile aber wieder gebessert.
    Ich träume wieder und das zum Teil auch sehr intensiv, meist sind das Kindheitserinnerungen, also keinesfalls unangenehm.
    Tagsüber bin ich ziemlich gereizt und überfordert, teils sogar aggressiv, was aber noch im kontrollierbaren Rahmen ist. :LOL:
    Ich habe mir bereits ein zweites Rezept geholt und möchte es mindestens 6 Wochen nehmen, bevor ich ein endgültiges Resümee ziehe.


    Die Therapie:
    Mittlerweile habe ich bei meiner neuen Therapeutin einige Stunden absolviert.
    Mein hauptsächliches Problem ist die Emotionslosigkeit, was den Gesprächsbedarf(zumindest das, was im Hier und Jetzt passiert) ziemlich schmälert und auch dafür sorgt, dass immer ein gewisser Abstand zwischen uns erhalten bleibt.
    Sie ist eine sympathische Frau, noch relativ jung und auch bemüht auf Augenhöhe mit mir zu sprechen, auf menschlicher Ebene gibt es also keine Probleme.
    Ich muss zugeben, dass ich keine großen Erwartungen in die Therapie setze, aus jetziger Sicht ist mir wichtig, dass ich einen Ansprechpartner habe mit dem ich mich austauschen kann und der das Ganze, aus möglichst objektiver Sicht, bewertet.
    Zudem sind, nun wo meine Ausbildung erstmal auf Eis gelegt wurde, ein paar feste Termine in der Woche recht hilfreich, um eine gewisse Struktur beizubehalten und in meinem Fall, auch mal unter Leute zu kommen.


    Meine jetzige depressive Phase, wenn es überhaupt eine ist, entwickelte sich in einer Zeit, in welcher ich fest im Leben stand und alle weiteren äußeren Umstände stimmten.
    Auch meine Heilung im Jahr 2014 kam schlagartig und war kein schleichender Prozess, ich habe von heute auf morgen wieder träumen können, mein Blick war viel offener und farbintensiver, die Rückenschmerzen waren wie weggeblasen, es waren wieder Gefühle da, welche ich jahrelang vermisst hatte und mir Tränen in die Augen trieben, ja ich konnte auch wieder weinen und es war total befreiend. Mein hochsensibles Wesen kam wieder zum Vorschein und auch die "richtige", ich nenne es mal "menschliche" Trauer, war ein wunderschönes Gefühl.
    Ich wollte mich mitteilen, mich mit anderen austauschen, mich aber auch mal zurückziehen und mich in meinen Hobbys verlieren.
    Ja, ich konnte wieder Grenzen setzen und auch mal diskutieren, wenn mir etwas nicht passte.
    Auch abends konnte ich mich problemlos in mein Krankenbett legen, die Augen, in Freude auf den morgigen Tag, schließen und einschlafen, früh's bin ich dann quasi aus dem Bett gesprungen und habe mich erholt gefühlt.
    Für viele ist das wahrscheinlich Alltag, für mich war das jedoch ein Segen, weshalb ich das hier nun so emotional geschildert habe, dass man denken könnte, dass ich damals in eine manische Phase gerutscht sei.
    Das war aber keinesfalls der Fall!


    In der Zeit, wo es mir nicht gut ging, habe ich viel ausprobiert.
    Ich habe eine ganze Palette an Medikamenten genommen, war mehrmals in Kliniken, hatte demzufolge auch die verschiedensten Therapien, habe den Beruf gewechselt, kurzzeitig auch meinen Wohnort, schlechte Freunde aussortiert, habe Sport getrieben, die äußeren Umstände so ausgerichtet, dass sie mir persönlich hätten zusagen müssen.
    Nicht zu verachten ist natürlich das dauerhafte Überwinden, um bestimmte Dinge zu schaffen, denn genau das ist es, was einem, fast schon gebetsmühlenartig, von jeglichen Therapeuten nahe gelegt wird.
    Ich meine damit auch nicht krampfhaft an irgendwelchen utopischen Illusionen festzuhalten, sondern sich im therapeutischen Rahmen, der Krankheit individuell angepasst, kleine Ziele zu setzen und genau das prädigt meine jetzige Therapeutin auch wieder.
    Diese Therapieform lehne ich auch nicht grundsätzlich ab, doch in meinem Fall wird diese nicht das hauptsächliche Problem lösen und wäre lediglich als "Begleittherapie" angebracht.
    Auch wenn das jetzt etwas arrogant klingt, aber dafür brauche ich ehrlich gesagt keine andere Person, die mir das rät, denn mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass wenn ich mich von allem abschotte und über Wochen nur die Wand anstarre, das höchstwahrscheinlich negative Auswirkungen auf meine Psyche haben wird.


    Ich würde behaupten, dass ich mich innerlich gut entwickelt habe, worauf sicherlich auch die Therapien Einfluss hatten, das möchte ich gar nicht abstreiten, dennoch bleibt dieses Gefühl des Nicht-Fühlens bestehen und dem fühle ich mich hilflos ausgeliefert, da dies willkürlich, aus nicht erkennbaren Gründen erscheint und ich demzufolge auch nicht weiß, wo ich ansetzen soll.


    In der Hoffnung, dass sich das hier jemand antut..
    Lieben Gruß
    Martin


  • In meinem Schreibwahn, habe ich doch glatt vergessen auf deine Antwort einzugehen.
    Erstmal vielen Dank für deine Einschätzung und Auflistung der eventuellen Ursachen des niedrigen FT4 Werts.
    Der Diagnose-Thread überfordert mich allerdings ein wenig oder besser gesagt der Folgeschritt, nämlich die Kontaktherstellung zu den Ärzten und denen zu erklären, warum und wieso ich das und das gerne prüfen lassen möchte.
    Auch beim Endokrinologen, der mir im Bekanntenkreis empfohlen wurde, hatte ich nicht den Eindruck, als würde er meine Beschwerden ernst entnehmen.
    Lieber wäre mir natürlich ein Selbsttest, den ich dann selbst durchführe und in das entsprechende Labor einschicke, ist allerdings mit Kosten verbunden, die ich momentan nicht tragen kann.
    Verzwickte Situation, doch ich behalte deinen Rat auf dem Schirm und werde mich, sobald mir möglich, darum kümmern.

  • Hallo Martin,


    Zitat

    Lieber wäre mir natürlich ein Selbsttest,


    Ich habe den Satz jetzt aus dem ursprünglichen Zusammenhang gerissen. :UnschuldigesPfeifen Hast du schon den Selbsttest von ein paar Wochen Zuckerabstinenz gemacht?


    Ich weiß von einem Psychiater, der schon praktiziert hat, bevor es ADs gab (inzwischen schon verstorben). Wenn Patienten wegen eines Termins wegen Depressionen angerufen haben, hat er ihnen empfohlen, bis zum Termin keinen (Industrie-)Zucker zu essen. Das hatte das Ergebnis, dass beim Ersttermin ein nicht unerheblicher Prozentsatz (wimre 1/3) symptomfrei war.


    Ich merke selbst einen deutlichen Unterschied in der Stimmung zwischen Zeiten mit und ohne Zucker. Ohne klinisch gesehen depressiv zu sein, erzeugt bzw. verstärkt Zucker bei mir Gefühle von Apathie, Hoffnungslosigkeit, Selbstmitleid, die Grundstimmung wird schwerer und innerlich enger etc.


    lg

  • Das klingt relativ simpel, wie viele zuckerfreie Wochen sollte ich denn dafür ansetzen?


    Lieben Gruß
    Martin

  • Hallo Martin,


    ich schalte mich mal kurz dazwischen ;)
    Du beschreibst den Zustand des "Nicht-Fühlens". Anbei möchte ich Dir einen Buch-Tipp mit auf den Weg geben: Andreas Knuf, Ruhe ihr Quälgeister (wie wir den Kampf gegen unsere Gefühle beenden können).
    Zuckerfreie Wochen sind einen Versuch wert. Es ist erstaunlich wie sich der Körper in der Zeit verändert und wie wenig Zucker man tatsächlich braucht. Habe das mal einen Monat bewusst gemacht. Resultat 2kg weniger und gute Laune.


    Liebe Grüße
    Loridori

  • Ich denke, nach 3-4 Wochen solltest du schon feststellen können, ob es sich lohnt, das langfristig beizubehalten.

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