Hallo an alle!
Ich bin neu dabei und ehrlich gesagt, bin ich froh, dieses Forum gefunden zu haben. In den letzten Wochen habe ich mich nur damit beschäftigt, die Einträge zu lesen und festzustellen, dass ich nicht allein bin.
Ich wende mich an euch, weil ich gerade (seit diesen Montag, den 13.02.3017) verzweifelt bin.
Um meine Geschichte besser zu verstehen, stelle ich mich kurz vor:
Ich bin 42 Jahre alt und habe seit meiner ersten Periode immer starke Schmerzen gehabt. Die Schmerzen waren zeitweise so stark, dass ich vor Schmerzen ohnmächtig geworden bin und aus dem Grund sehr starke Schmerzmittel einnehmen musste. Es hat über 10 Jahre benötigt bis man bei mir Endometriose festgestellt hat. Bis dahin habe ich mir einiges anhören müssen wie „ich habe ein Problem mit dem Frau sein“, „ich sollte mich nicht so anstellen“ und weiteres in diese Richtung gehend.
Nach der Diagnose gab es einige Operationen. Meine letzte Operation war am 08.05.2013. Mit 39 Jahren bin ich also in die Wechseljahre geschickt worden, was ich anfangs für einen Segen gehalten habe, weil ich nie wieder mehr Schmerzen hatte; aber seitdem haben sich andere große Problem entwickelt.
1 bis 2 x die Woche litt ich an Migräne, die mit Nacken- und Kopfhautschmerzen rechtsbetont einhergingen. Ich fing an Konzentrationsschwierigkeiten zu entwickeln, ich hatte oft ein Kribbeln in den Unterschenkeln und Füßen. Ich war schnell gereizt und hatte ein Druckgefühl im Hals- und Brustbereich so als läge eine schwere Kette auf meiner Brust.
Gegen Mittag wurde ich immer so müde, dass ich mich hinlegen musste, ich war aber danach nicht wirklich wacher. Ich hatte stark mit einer Obstipation zu kämpfen und nahm sehr schnell 12 Kg zu. Was für mich ganz heftig war, war die Tatsache, dass ich nur noch an Schokolade oder an andere Süßigkeiten gedacht habe. Ich vermute mal, dass ich diese Kohlenhydrate benötigt habe, damit mein Gehirn die alltäglichen Tätigkeiten leisten konnte. Ich vertrug keinen Kaffee und erst recht keinen Alkohol, also habe ich diese Dinge weg gelassen.
Meine Gynäkologin hatte keine Idee, was das sein könnte, mein Hausarzt genauso wenig.
Letztes Jahr im Dezember hatte mein Hausarzt die Idee, bei mir Blut abzunehmen. Ich bat ihm darum das TSH mitzubestimmen. Am 22.12.2017 dann der Anruf, dass mein TSH bei 27 läge, ich also eine Schilddrüsenunterfunktion hätte. Ich musste hinterher telefonieren, um zu erfragen, was mit einer Medikation wäre.
Seit dem 23.12.2017 nehme ich 50 Mikrogramm L-Thyrox ein. Am 7. Tag der Einnahme hatte ich einen starken Müdigkeitseinbruch, es hielt aber nur 2 Tage an. Ab dann ging es aufwärts. Keine Migräne mehr, kein Kribbeln mehr, Nackenschmerzen waren so gut wie weg, keine Verdauungsprobleme mehr, etc… Meine Umgebung stellte sogar eine Veränderung an mir fest: ich lache viel mehr und schaue nicht mehr so ernst. Ich würde wieder wie früher scherzen. Selbst ich gewann den Eindruck, aus dem Dornröschenschlaf aufzuwachen. Ich begann Sport zu treiben und hatte auch wirklich Lust darauf. Ich ernährte mich gesund. Ich hatte keine Heißhunger-Attacken auf Süßes mehr. Die Blutwerte vom 26.01.2017 bestätigten auch meine Symptome, auch wenn der TSH-Wert sich noch außerhalb der Grenze befand.
Der Einbruch kam aber am 02.02.2017. Ich bekam eine Migräne mit den gleichen Nacken- und Kopfhautbeschwerden wie vor der Diagnose. Ohne ersichtlichen Grund leide ich wieder an Obstipation, obwohl ich bis zu 3 Liter Kräutertee und Wasser einnehme. Am Montag, den 13.02.2017, war für mich der schlimmste Tag. Vorausgegangen war ein schönes Wochenende mit meiner Familie. Wir sind weggefahren, um die diamantene Hochzeit meiner Schwiegereltern zu feiern. Ich habe am Samstag und am Sonntag aber auch Sport getrieben und fühlte mich wohl dabei.
Wir haben viel gelacht, also alles wunderbar. Aber am Montag bin ich schon mit einer bleiernen Müdigkeit wach geworden, hatte den Eindruck, dass alles um mich herum wie in einem Film ablief. Ich bin dennoch zur Arbeit hingegangen; dort konnte ich nicht ansatzweise arbeiten und bin dekompensiert. Dinge, die ich mir merken musste, hatte ich in der nächsten Minute vergessen. Ich hatte ein enormes Druckgefühl um die Schilddrüse herum, das an den Halsseiten hochwanderte. Wenn ich die Schilddrüse betastet habe, vernahm ich ein unangenehmes Gefühl, keinen Schmerz! Die bleierne Müdigkeit war da, aber auch eine motorische Unruhe. Hinlegen konnte ich mich nur, wenn der Oberkörper leicht erhöht lag. Mein Darm war am Montag und am Dienstag sehr rege.
Ich bin zur Hausärztin hin, die mir Blut abgenommen hat. Zur Ergänzung: ich habe zwei Hausärzte in der Gemeinschaftspraxis. Wenn der eine nicht da ist, ist die andere meine Ansprechpartnerin. Das Aberwitzige ist, ist, dass die Blutwerte im normalen Bereich sind. Ab da war für meine Hausärztin klar, dass ich erschöpft bin. Ein Burnout hat sie zwar nicht ausgesprochen, aber ich sollte betont schöne Dinge genießen, die mir Spaß machen und negative Gedanken durch viel Ablenkung vertreiben. Ich habe ihr erklärt, dass meine jetzigen Symptome die gleichen sind wie letztes Jahr vor der Tabletteneinnahme.
Sie hat mich für anderthalb Wochen krankgeschrieben, was ich schon begrüße, weil ich immer noch mit der bleiernen Müdigkeit und starken Konzentrationsschwierigkeiten zu kämpfen habe. Das Drückgefühl ist seit heute weg.
Meinen Termin beim Endokrinologen habe ich am 28.02.2017 und ich zähle die Tage bis dahin wie einen Countdown herunter. Meine größte Angst ist, dass er mir das gleiche Signal geben wird wie die Hausärztin; meine Geschichte wiederholt sich also wie bei meiner Endometriose.
Mir glaubt keiner und mir wird suggeriert, dass ich nicht normal bin.