Hallo an euch alle, die das hier lesen!
Da ich den Eindruck habe, dass hier auch alternative Wege Platz haben, und das Forum nicht so eine überwältigende Threaddichte hat, habe ich mir gedacht, hier ein Tagebuch zu eröffnen und ein bisschen zu dokumentieren, was ich tue, Inspirationen zu bekommen und vielleicht andere zu inspirieren.
Zuerst möchte ich mich vorstellen anhand der Fragen, die ich in einem anderen Thread gefunden habe:
Ich bin eine Frau von 45 Jahren und lebe in Ö (was Hashimoto-mäßig doch gewisse Vorteile zu haben scheint - ich musste hier zumindest noch nie drüber diskutieren, ob mir fT3- und fT4-Werte gemacht werden).
Ernährungsgewohnheiten:
Ich bin zuckersüchtig (Zucker macht mir Essdruck, kann ihn nicht mäßig essen, nur ganz oder gar nicht), seit Anfang Dezember nach einem längeren Rückfall (der mir wieder 20 kg Übergewicht beschert hat) wieder zuckerfrei (damit meine ich Haushaltszucker, Honig und andere Süßungsmittel, nicht den in natürlichen Lebensmitteln vorkommende). Seitdem bin ich ein bisschen am Suchen nach einer Ernährung, die mir entspricht und wirklich funktioniert. Derzeit besteht sie aus viel Obst (evt. aktuell zu viel), Milchprodukten (Buttermilch, Kefir, Käse), Roggenbrot, zum Frühstück im Winter immer Haferflockenbrei. Fast alles in Bio, da ich seit Weihnachten fast nur von meinem Biokistenlieferanten lebe. (Kaum noch einkaufen gehen zu müssen entstresst einfach ungeheuer.) Gemüse vertrage ich nur in kleinen Mengen. Generell überfordern zu viel Ballaststoffe mein System gerne, ist auch bei Obst und Vollkorngetreide etwas heikel. Bekomme davon leicht Durchfall und Kälte in Bauch/Knien/Füßen. Verdauungsschwäche. Fleisch mag ich nicht besonders, die Ekelschwelle ist da eher niedrig bei mir, bin jetzt in der Fastenzeit ganz ohne. Vielleicht behalte ich das auch danach bei. Es fällt mir oft schwer, genug zu trinken.
Lebensstil:
Ich lebe ruhig, mit nur 4 anderen Häusern rundherum.
Meine Arbeit ist großteils Büro und ein bisschen körperliche Tätigkeit, tw. an der frischen Luft. Ich fahre jeden Arbeitstag mit dem Rad in die Arbeit (6 km einfache Strecke) - das ist meine hauptsächliche Bewegung. Ca. Mitte März bis Mitte Juni ist Hochsaison bei uns, von der ich danach meistens eine Weile brauche, mich zu erholen, die Selbstfürsorge leidet in dieser Zeit oft. Dafür habe ich 2 Monate Winterpause.
Einer der wichtigeren sonstigen Stressfaktoren in meinem Leben ist, dass ich zu wenig Abwehrkraft gegen negative Gefühle und Energien anderer Menschen habe. Kann mich schlecht davor schützen. Was dazu führt, dass ich nicht nur meine eigenen inneren Blockaden abarbeiten muss, sondern auch die geerbten oder übernommenen picken habe und wieder loswerden muss.
Für die Fastenzeit habe ich mein privates ipad in eine Lade im Büro verbannt, da mir die elektromagnetischen Felder davon spürbar nicht gut tun. Desktop-Computer ist viel harmloser. Seitdem gehe ich auch wieder pünktlicher schlafen, um auf meine ausreichenden 7h zu kommen. Leider ist mir erst diese Woche eingefallen, dass die Sommerzeit schon wieder droht, sonst hätte ich mich schon die letzten 3 Wochen darauf vorbereitet, indem ich jede Woche den Wecker eine Viertelstunde früher stelle - erfahrungsgemäß wird die nächste Woche also nicht erfreulich werden.
Ich rauche nicht, trinke keinen Alkohol, meine einzige (pharmazeutische oder sonstige) Droge ist Thyroxin, auch keine hormonellen Verhütungsmittel oder NEMs.
Amalgam habe ich vor ca. 15 Jahren entfernen lassen, Tatoos habe ich keine, Impfungen waren zum Glück in meiner Kindheit noch nicht so extrem ausführlich wie heute: Tetanus, Diphterie, Pocken, Polio, später noch FSME (zuletzt vor 20 Jahren).
OPs: Mandeln wurden als Kleinkind entfernt, 2 kleine orthopädische OPs mit 13 und 18.
Ein Überblick über meine bisherige Geschichte mit Hashimoto:
Im Sommer 2004 war ich aus anderen Gründen bei einem homöopath. Arzt zur Erstanamnese. Er testet auch den Körper insgesamt energetisch durch und hat mich daraufhin zum SD-Wertemachen geschickt. Bingo: der TSH war schon bei 4,x. SD-Hormone noch ok. Keine TPO-AK, aber Tg-AK. US: leichte Struma, leicht heterogen. Keine Symptome zu dem Zeitpunkt.
Ich habe mich entschlossen, noch keine Hormone zu nehmen, sondern hin und wieder Werte zu machen und zu schauen, ob sich mit der homöopathische Behandlung auch hier etwas tut. Das war leider nicht der Fall.
1 1/2 Jahre später, im Jänner 2006, war der fT4 erstmals deutlich niedriger und wenige Tage nach der BE begannen sehr plötzlich sehr deutliche Symptome. Am nächsten Tag habe ich mit Thyroxin begonnen.
Bis Juni 2006 war ich dann bei meiner ersten langfristigen Dosis von 112,5µg angelangt, danach hatte ich aber noch 1 Jahr lang etwa die Hälfte der Zeit mit Schwäche mehr oder weniger großen Ausmaßes zu tun.
Ab Sommer 2007 hatte ich dann knapp 4 ruhigere Jahre mit hin und wieder kleinen Änderungen, insgesamt nur eine Steigerung auf 125µg. Schon damals habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich oft wesentlich kleinere Dosisänderungen brauche als Ärzte glauben oder als viele andere in Hashimoto-Foren Schreibende erleben. Großteils habe ich mich also selbst eingestellt, nach meinem Gespür und nach den Werten. Ich habe einen kooperativen Hausarzt gehabt, der das akzeptiert haben. Leider war er weit weg, was im folgenden ein Problem bedeutet hat, weil es sicher besser gelaufen wäre, hätte ich öfter Werte machen lassen.
Anfang 2011 ist dann etwas passiert, was ich bis heute nicht ganz verstehe. (Für einen Schub hat es m.E. zu lange gedauert.) Zuerst ÜF, subjektiv immer stärker werdend, also Dosis gesenkt, später auch am Papier tw. leicht, tw. stärker. (Hier habe ich Fehler gemacht, zu wenig Werte machen lassen und zu drastisch gewesen, auch abgesetzt zwischendurch).
Im Oktober 2012 dann ein TSH von 11 und deutliche UF-Symptome bei 93,75µg, ab jetzt bei einem näheren Hausarzt, den ich zum Glück entdeckt habe.
Seitdem sind 2 Dinge neu: Ich habe Atmungssymptome, meist ziemlich als erstes Symptom, wenn die Dosis zu hoch oder niedrig ist (zeitweise Kurzatmigkeit, Atmung wie in dünner Höhenluft). Das war davor nicht so.
Und die Abstände zwischen zu viel und zu wenig scheinen zunehmend immer kleiner zu werden, musste dauernd im kleinen Bereich (2-3-5µg) wechseln.
Was mich schon vor 2-3 Jahren auf die Idee gebracht hat, dass das Problem sein könnte, dass der T3 nachhinkt. Das wäre eine logische Erklärung, warum ich keine Dosis mehr lange beibehalten kann, wenn ich einen zu hohen T4 brauche, um genug T3 zu haben und umgekehrt bei normalem T4 zu wenig T3 da ist.
War mir allerdings nicht sicher, weil mein fT3 auch vorher nicht sonderlich hoch war und 2008/09 das Labor gewechselt hat, das hier in der Provinz abholt - das neue hat einen sehr anderen Referenzbereich für fT3, Vergleich also nicht wirklich möglich.
Ein Besuch in einer hiesigen SD-Ambulanz im Jan. 2015, um dieser Sache auf den Grund zu gehen, war gelinde gesagt nicht hilfreich. Also hab ich wieder selbst weitergewurschtelt, je nach Befinden einen Hauch rauf oder runter und beim Hausarzt hin und wieder Werte machen. Um das konkret am Beispiel zu verdeutlichen, der Verlauf seit Juni 2016:
50 Tage 135µg --> ft4 etwas zu hoch, leichte ÜF-Symptome
42 Tage 133µg --> Besserung, dann wieder etwas ÜF-Gefühl
39 Tage 131,25µg --> Besserung, dann beginnt Schwäche
43 Tage 132µg --> Besserung, dann wieder etwas ÜF-Gefühl
48 Tage 131,25µg --> Besserung, dann wieder leichtes ÜF-Gefühl
Inzwischen war es März 2017, ich habe dann am 17.3. wieder ein bisschen gesenkt, jeden 5. Tag 125 genommen und an den 4 Tagen dazwischen 131,25µg - macht einen Durchschnitt von 130µg. Diesmal kommt aber keine Besserung, sondern innerhalb weniger als 1 Woche(!) geht es deutlich bergab, Schwäche, Muskeln krampfig, bäh-Gefühl, bin am Do schon um 20:30h ins Bett gefallen, weil die Energie alle war - UF-Gefühl in erstaunlicher Stärke.
Damit bin ich also am Ende dieser Taktik angelangt. Es gibt offenbar kein Dazwischen mehr zwischen zu wenig und zu viel. Bin vorerst wieder auf 131,25µg täglich zurückgegangen, um Zeit zu schinden, da das das weit weniger schlechte Befinden war.
Da ich am Freitag sowieso einen Termin bei meiner Bodycode-Behandlerin gehabt habe, habe ich sie gebeten, mal ein paar Sachen dazu kinesiologisch zu testen. Bei ihr kommt beim Testen auch raus, dass der nicht mitziehende T3 das Problem ist. Dass mir 130 und langfristig sogar 125µg reichen würden, wenn der T3 dorthin ginge, wo er hingehört.
Ich habe schon in den letzten Jahren mit ihr immer wieder u.a. auch an den Themen Schilddrüse, Immunsystem, Autoimmunsache etc. gearbeitet, und so sehr die Behandlung generell meine Lebensqualität verbessert hat, körperlich, psychisch, energetisch - da habe ich noch keine deutliche Änderung gemerkt, die sich wirklich in Zahlen niedergeschlagen hätte.
Mein Weg, mit dem ich versuche, das Problem anders als nur mit Hormone nehmen zu bessern/lösen, sind aktuell in erster Linie die energiepsychologischen Methoden, hauptsächlich EFT (Emotional Freedom Techniques) als Selbstanwendung und Body Code, gemischt mit ein paar Ideen aus anderen solchen Methoden - was einem halt so über den Weg läuft, wenn einen sowas interessiert.
Ich sehe ganz konkret in meiner eigenen Behandlung, dass den weit überwiegenden Anteil (geschätzt mind. 80%) all meiner Probleme emotional-energetische Blockaden ausmachen. Selbst dort, wo ein äußerer Einflussfaktor (Toxine, Mängel, körperliche Traumen, was auch immer) auftaucht, ist die nächste Schicht, wenn man tiefer geht, meistens wieder eine Emotion, die dazu führt, warum ich immer noch an dem festhalte, auch wenn die akute Belastung schon lange vorbei ist. Oder warum für mich eine Belastung ist, was andere problemlos wegstecken können.
Ich habe begriffen, dass ganz klischeehaft Autoaggression eine große Rolle bei mir spielt in Form einer gewissen Selbstzerfleischung, in die ich leicht rutsche. Und eben Abgrenzung gegenüber anderen, wie oben schon erwähnt - auch ein klassisches Immunsystem-Thema. Neben vielen anderen Themen, von denen ein Teil gelöst, ein Teil in Arbeit und ein Teil sicher noch verborgen in Schmutzwinkeln liegt.
Auch die spirituelle Ebene ist wichtig für mich, die hat mich durch die Anfangszeit sehr durchgetragen, weil dann einfach alles nicht so tragisch war wie ohne. Dann kam eine mehrjährige spirituelle Krise, aber die ist jetzt zum Glück wieder vorbei, bin da wieder auf dem aufsteigenden Ast.
Ein Thema, wo ich noch nicht weiß, wie ich die Balance finde, ist die Ernährung. Wegen längeren gastritisartigen Magenschmerzen habe ich 2011 eine stationäre Mayr-Kur gemacht. Dort ist eine Blutuntersuchung auf IgG4 gemacht worden und es sind sehr viele Lebensmittel und damit Verdacht auf Leaky Gut rausgekommen und die Empfehlung, die stärker reagierenden Lebensmittel mal mind. 3 Monate gar nicht und die weniger starken nicht öfter als alle 3 Tage zu essen. Das habe ich 3 Monate mit Hängen und Würgen geschafft, aber es hat mich total wahnsinnig gemacht. Und keine erkennbare Besserung gebracht. Die Magenbeschwerden sind eher schlechter geworden und meine Verdauungsleistung auch nicht besser.
Da Essen ein emotional schwieriges Thema bei mir ist, ich immer den schmalen Mittelweg zwischen Esssucht und Orthorexie oder zwanghaftem Wenigessen suchen muss und sehr danach gehen muss, wonach mir gerade ist, weil ich es sonst oft nicht vertrage, kann ich nur vorsichtige, kleine Änderungen versuchen. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass rein körperliche Naturheilkunde bei mir nicht sonderlich zieht. Daher schaue ich eher, dass ich über die emotional-energetische Behandlung Besserung reinkriege. Beim Magen ist das sehr schnell und ganz ausgezeichnet gelungen, der ist so gut wie Jahrzehnte davor nicht. Der Darm hinkt noch deutlich hintennach. Habe allerdings auch noch nicht so viel spezifisch dafür behandeln lassen.
Erwähnung verdient noch, dass ich seit Herbst 2015 die ersten Anzeichen für beginnende Prämenopause habe, hatte ein Jahr lang noch etwas kürzere Zyklen mit häufiger (zu) kurzen Gelbkörperphasen und ausführlicherem Brustsymptom als eh schon. Das hat sich seit Dezember allerdings wieder ziemlich auf das vorherige Maß normalisiert. (Zeitgleich mit Beginn der Zuckerabstinenz.) Aber es ist einfach an der Zeit, die ersten hormonellen Änderungen sind da. Die Hälfte meiner Haare ist mir schon ab 2013 abhanden gekommen, vermutlich androgenetischer Haarschwund.
Die nächsten Schritte:
Ich habe mich gestern durchs Internet gewühlt und alles mögliche an Theorien, was entscheidende Faktoren für Umwandlungsstörung, AI im allgemeinen und Hashimoto im speziellen sind oder sein sollen, in eine Liste geschrieben. Die werde ich meiner Bodycode-Behandlerin schicken, damit sie nächsten Freitag mal ein bisschen drübertestet, was davon wirklich entscheidende Faktoren für mich sind.
Unabhängig davon werde ich mir einen Termin bei einem anderen SD-Facharzt besorgen, die T3-Sache nochmal ansprechen und hoffen, dass das nicht wieder so ein Desaster wird. Mit dem Hausarzt alleine ist mir das zu heiß. Mit Thyroxin kenn ich mich aus, aber damit nicht. Er sicher auch nicht.
Ironie des Schicksals: Genau jetzt, wo ich beschlossen habe, einen Versuch mit T3 anzugehen, was ich jahrelang aufgeschoben habe, u.a. aus Respekt vor der neuen Einstellung und weil es eben auch so noch irgendwie gegangen ist, beendet Sandoz, SD-Medikamenten-Platzhirsch hier, Produktion und Vertrieb aller T3-hältigen Medikamente. 25 Gamma (=T3 mono) war spottbillig - anscheinend zu billig und zu wenig nachgefragt, um sich zu rechnen.
Nach meinen Recherchen gibt es jetzt nur noch Novothyral von Merck Wien, kein reines T3-Präparat mehr von einem österreichischen Hersteller. Ähm.
Was für ein Roman! Dabei steht sicher noch nichtmal alles drin.
Kommentare sind gerne erwünscht!
Ich werde mich selbst noch durch ein paar mehr Threads wühlen, habe gestern schon einiges gelesen.
Möge die Kraft mit uns sein!