Erhöhen der Hormone, Wechsel von Euthyrox zu L-Thyroxin

  • Liebe Gruppenmitglieder,
    ich verzweifele im Augenblick, da ich von drei Ärzten drei unterschiedliche Empfehlungen zur Dosierung meiner Schilddrüsenhormone erhalte. Ich leide an Hashimoto und nehme seit ...xJahren Euthyrox 88. Da ich mich aber unwohl fühlte, depressive Verstimmungen zunahmen und ich in den letzten 6 Jahren 15 KG Gewicht zugelegt habe, war ich Anfang 2017 beim Nuklearmediziner. Er meinte, ich hätte eine Umwandlungsproblematik und verschrieb mir Novothyral 75.
    Nach ca. 3 Wochen habe ich das Medikament wieder abgesetzt, da mein Blutdruck anstieg auf 150 : 110 und ich zeitweise einen Ruhepuls von über 100 hatte.


    Nach dem Absetzen des Hormons ging es mir sofort besser. Mein Hausarzt verschrieb mir darauf Euthyrox 100, da er meinte, die 88-Dosierung von früher sei ggf. zu niedrig. Er hofft, dass der fT3-Wert durch die höhere Dosis ansteigt. Damit ging es mir auch sofort besser. Zumindest die depressiven Verstimmungen hörten auf. Aber an Gewicht verliere ich dennoch nicht. Auch habe ich massive Nackenschmerzen, oft nachts auch Schmerzen im Oberschenkel, morgens Hitzewallungen, Schwindel und Magenprobleme. Seit Anfang des Jahres war ich dann auch noch gleich 3 x richtig krank (Gürtelrose, Angina, Lungenentzündung). So langsam verzweifele ich.


    Aufgrund der Lungenentzündung war ich bei einer anderen Ärztin, die mir nach Blick auf die Blutwerte riet, wieder auf Euthyrox 88 umzusteigen.


    Last but not least empfahl mir meine Hausärztin (Allgemeinmedizinerin) von Euthyrox auf L-Thyroxin 100 umzusteigen, da bei Euthyrox nach ihrer Meinung häufiger Gewichtszunahmen zu beobachten seien.


    Ich habe mich dann entschieden, L-Thyroxin 100 zu nehmen. Seit 6 Tagen nehme ich also das andere Medikament mit dem Ergebnis, dass ich zwischen himmelhochjauchzend und zutiefst betrübt bin. Ein Wechsel der Gefühle innerhalb von Sekunden. Und schlafen tue ich auch nicht gut.


    Ich hoffe nun auf den Erfahrungsschatz der Gruppe und poste unten auch einmal meine Blutwerte von Dezember 2016 und März 2017. Habt ihr eine Idee, was ich tun soll/kann? Hormone erhöhen? Vermindern? Medis wechseln? Meine Ärzte frage ich nicht mehr, denn die Ratschläge gehen so auseinander, dass ich jetzt ganz verwirrt bin.


    Ach so: Neben L-Thyroxin 100 nehme ich noch Vitamin C 500, Zink 25 und Magnesium 200 ein.


    Meine Blutwerte vom 27.03.2017 nach zweiwöchiger Einnahme von Euthyrox 100 sind:
    fT3 PL (2,0-44 pg/ml) = 2,79
    fT4 PL (0,9-2,0 ng/dl) = 1,43
    TSH PL (0,27-4,2 ulU/ml) = 0,13 (-)


    Hier noch Blutwerte vom 19.12.2016 bei Einnahme von Euthyrox 88:
    fT3 (2,00-4,43 ng/l) = 2,7
    fT4 (0,93-1,7 ng/dl) = 1,5
    TSH Basal (0,27-4,2 mU/l) = 0,46
    TPO-AK (<34 U/ml) = 74,8
    TRAK (<1,0 lU/l) = <0,3


    Vitamin D3 (25-OH) (30-100 µg/l) = 44,8
    Vitamin B1 (20-60 µg/l) = 64
    Vitamin B6 (3,6-18 Mg/l) = 9,9
    Vitamin B12 (197-771 ng/l) = 390
    Zink (70-100) = 77
    Selen (74-139) = 141
    Kalium (3,5-51 mmol/l) = 4,4
    Magnesium (0,7-1,1 mmol/l) = 0,9
    Eisen (37-145 µg/dl) = 110
    Ferritin (15-400 µg/l) = 48,3


    Ich hoffe, ihr habt eine Idee. :Durcheinander:

  • Hallo Mariposa62,


    oje, da hast Du ja schon einiges hinter Dir.
    Ich gehöre hier nicht zu den Fachleuten. Nach 6 Tagen finde ich jedoch eine Einschätzung schwierig. Jeder Wechsel von Hersteller / Präparat sorgt für eine neue Dosis. Da bleibt eigentlich nur abzuwarten wie es Dir in 3 Wochen so geht.
    Ich hoffe Du bekommst aber noch eine fachlichere Antwort ;)


    Liebe Grüße
    Loridori

  • Hallo Loridori,
    vielen Dank für Dein Feedback. Ich gebe dir völlig Recht, dass ich offenbar zu ungeduldig bin. Ich war so froh, als die Diagnose "Umwandlungsstörung" kam, weil ich hoffte, dass meine Probleme jetzt mit neuer Medikation rasch vorüber gehen. Aber statt dessen kamen all die Beschwerden und nun ... bin ich wohl zu ungeduldig. Liebe Grüße
    Mari

  • Hi,
    Du hattest ja ein Kompipräparat bekommen. Stand die Idee mit Thybon mal im Raum? Dann könntest Du beide Werte unabhängig einstellen. Also Du könntest eine geringe Dosis Thybon zusätzlich zum L-Thyrox nehmen und schauen wie es mit welcher Dosis läuft.
    Dann hättest Du nicht nur L-Thyroxin, sondern auch etwas für die Umwandlungsstörung.


    Liebe Grüße
    Loridori

  • Hallo Mariposa,


    Du hast von jetzt auf gleich von Euthyrox auf Novothyral gewechselt? Vielleicht wäre ein stufenweiser Übergang verträglicher (gewesen). Oder eine dauerhafte Kombination aus beidem. Dass zu schnell zu viel T3 oft wegen Nebenwirkungen zum Therapieabbruch führt, ist ein bekanntes Phänomen.

  • Hallo Mari :Wink:


    versuch noch unsere Fragen aus der Vorstellung zu beantworten.


    Was mir sonst noch ein- und auffällt.


    1. Novotharal, die Idee war nicht schlecht, leider hat das Präparat eine etwas T3-lastige Zusammensetzung LT/T3 = 75/15.
    Loridori schrieb schon, es wäre ev. günstiger LT und T3 getrennt voneinander zu portionieren.


    2. Hast Du Novothyral in einer Dosis genommen?


    3. Sowohl Deine Symptome, als auch Deine Werte gehen eher in Richtung unterdosiert.


    4. Eine Ernährungumstellung könnte helfen.


    5. Hohe Virenbelastung. vlt schreibt noch jemand was.


    Beste Grüße :Wink:
    ardnowa

    „Wer nicht handelt, dem wird auch der Himmel nicht helfen.“
    - Sophokles -

  • Hallo Mariposa!


    Kurz zu Deinem Problem:


    Wer von Euthyrox auf L- Thyroxin (Henning?) umsteigt, sollte bedenken, dass LT von Henning die höchste Bioverfügbarkeit hat!
    Wirkt also stärker wie Euthyrox.


    Außerdem enthält Euthyrox auch Lactose, was durchaus Beschwerden machen kann!!!


    Mir sieht es auch nach einer Umwandlungsproblematik aus.
    Aber da müsste man jetzt auch etwas genauer hinschauen.
    Wie siehts mit Deinem Cortisol aus?
    Wie mit den anderen Hormonen?


    Hier mein Diagnosethread, den Du abarbeiten solltest.
    Dann kann man besser sehen, wo der Grund legen könnte.
    http://www.hashimoto-forum.de/viewtopic.php?f=2&t=2511



    Und ja, bitte die Fragen im Vorstellungsthread noch beantworten, dann sehen wir vielleicht noch Anhaltspunkte.


    Deine Krankheiten aus der letzten Zeit lassen auch darauf schließen, dass deine Darmflora nicht in Schuß ist?
    Du hast doch sicherlich Antibiotikum bei der Lungenentzündung und Angina bekommen, oder?


    Wurde das aufgearbeitet?
    Sehr wichtig!!!!!
    Wenn nicht, eine Darmflora Untersuchung machen und gezielt reparieren.


    Wenn Dir das zu umständlich ist, geht auch EM (effektive Mikroorganismen), Leberzauber und Flohsamenschalen, alles in Kombi!


    Und Gürtelrose sind Varizellen (VZV). Was wurde da gemacht???


    LGA

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Ganz lieben Dank für Eure Beiträge. Ich habe alles gelesen.


    Die Fragen in der Vorstellung habe ich beantwortet.
    ardnowa: Ja, ich habe gleich von Euthyrox auf Novotharal umgestellt, ohne Übergang. Das ist mir leider nicht gut bekommen. Und ich habe die Tabletten in einer Dosis genommen. Was meinst Du mit Ernährungsumstellung? Was kann ich tun, um eine Besserung zu erzielen? Freue mich über jeden Tipp.


    Augenstern: Ich habe Antibiotikum sowohl bei der Angina als auch bei der Lungenentzündung bekommen und danach nichts für meine Darmflora unternommen.


    Die Gürtelrose habe ich ohne Beschwerden überstanden und - außer Vitamin-C-Infusionen zur Steigerung des Immunsystems - nichts eingenommen. Es war übrigens die zweite Gürtelrose innerhalb von 2 Jahren. Allerdings an unterschiedlichen Stellen (zuerst unterer Rücken, jetzt im Nacken).


    Ich nehme täglich Flohsamen (gemahlen) zu mir.


    Mein Cortisol wurde untersucht und auch einige andere Werte (27.03.2017):
    Serotonin 119,81 Mg/g Crea (140-230),
    Adrenalin 8,09 Mg/g Crea (31-58)
    Noradrenalin 34,03 Mg/g Crea (150-280
    Dopamin 113,03 Mg/g Crea (150-280)
    Noradrenalin/Adrenalin Quotient 4,20 Quotient (3-6)
    Kreatinin enzym. (Urin) 4,20 Quotient (3-6)
    Cortisol 3,17 ng/ml (3-9)
    Cortisol (13 Uhr) 1,90 ng/ml (0,6-2,3)
    Cortisol (20 Uhr) 1,91 ng/ml (0,2-0,8)
    CRP <1


    Mit der Lungenentzündung stieg der CRP-Wert auf 30, ist jetzt aber wieder <5.


    Der Arzt verschrieb mir aufgrund der o.g. Ergebnisse ein homöopatisches Mittel abends vor dem Einschlafen. Tyrosin 500 mg.


    Der Schlaf war solange ich Euthyrox 100 nahm, prima. Mit L-Thyroxin 100 schlafe ich schlechter. Bin jetzt noch hellwach und kann nicht länger als 5 oder 6 Stunden schlafen. Fühle mich allerdings (noch) nicht erschöpft. Nur die Depris machen mir zu schaffen ...


    Außerdem nehme ich Progesteron-Salbe 10 % abends.


    Vielen Dank für eure Unterstützung. Es hilft mir sehr!

  • Hier noch meine anderen Blutwerte vom 27.03.2017:


    - HbA1c 5,2 % (4,0-6,0) , Insulin, IGF-1)
    - Cholesterin +271 mg/dl (<200) (Wert ist bei mir seit Jahren erhöht)
    - Triglyceride 93 mg/dl (55-110)
    - Glucose 94 mg/dl (55-110)
    - mittlerer Glucosewert 103 mg/dl (68-126)
    - TPO-AK 74,8 U/ml (<34)
    - TRAK <0,3 lU/l
    - GPT 25 U/l (10-35)
    - GOT 24 U/l (10-35)
    - Gamma-GT 37C 16 U/l (<40,4)
    - alk. Phosphatase 64,6 U/l (35-105
    - Ferritin 48,3 Mg/l (15-400)
    - CRP <5
    - Homocystein (keine Werte!)
    - 25-OH-Vit.D3 44,8 Mg/l (30-100)
    Sowie Hormone:
    - Estradiol II PL 18,52 pg/ml
    - Progesteron PL 5,22 ng/ml
    - Freies Testosteron 0,48 ng/ml
    - DHEA-S 173,1 µg/dl (35,4-256,0)
    - Cortisol (Morgenwert) 3,17 ng/ml (3-9)
    - SHBG (keine Werte)

  • Loridori: Der Nuklearmediziner meinte, wir könnten auch mit anderen Medis experimentieren, aber jetzt bin ich doch sehr verunsichert, weil mir die befragten Ärzte komplett unterschiedliche Empfehlungen gaben ...

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