Dieses Skript diente als Diskussionsgrundlage zum Seminar am Sonntag, den 05.11.2017 im Gasthof Bären in Bopfingen.
Thema: „Häufige Probleme bei der heutigen Schilddrüsendiagnostik!“
Zitat„Dieses Skript ist verfasst von einem Nichtmediziner, daher keine Garantie auf Vollständigkeit bzw. vollständig medizinische Korrektheit. Aber dieser Nichtmediziner ist ein Hashimoto-Erkrankter mit 18-jähriger Erfahrung rund um die SD und mit der deutschen Ärzteschaft.“
Michael D'Angelo, Leiter der SHG Schilddrüsen-Hypophyse Ostalb-Ries
Die Schilddrüse und deren Erkrankungen
Wo und was ist die Schilddrüse?
siehe Bild-Quelle:https://www.vitalisplus.ch/wp-…uploads/schilddruese1.jpg
Die Schilddrüse (kurz SD) gehört zu den endokrinen Drüsen und steuert eine Vielzahl von lebenswichtigen Prozessen im menschlichen und tierischen Körper. Vor allem das Hormon Thyroxin (T4 = Tetrajodthyronin/Levothyroxin und T3 Trijodthyronin), ist absolut lebensnotwendig, ohne Thyroxin im Körper stirbt der Mensch.
siehe Bild-Quelle: http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/12/bs12-48.htm
Auf der SD sitzen noch 4 Nebenschilddrüsen, die vor allem das Parathormon produzieren.
Wie wird die SD gesteuert?
Siehe Bild-Quelle:
http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/12/bs12-48.htm
http://www.laborlexikon.de/Lex…ung_Hypophysenhormone.gif
Die Steuerung der gesunden Schilddrüse erfolgt über die Hypophyse- (Hypothalamus) mit dem Hormon TSH (Thyreoidea-stimulierenden Hormon, auch Thyreotropin).
Was macht die Schilddrüse in unserem Körper?
Die SD stellt aus dem natürlichen Halogen Jod (ein Spurenelement) und Eiweiß Tyrosin, welches sich in der Nahrung des Menschen befinden soll, das Hormon Thyroxin her.
Aufgrund des Fehlens von Jod und von Tyrosin in der Nahrung kam es häufig zu Thyroxinmangel in bestimmten Ländern und bestimmten Zeiten (z.B. Nachkriegszeiten mit allgemeinen Nährstoffmängeln).
Zur Behebung dieses Thyroxinmangels wird vor allem durch die WHO in einigen Ländern, seit Jahrzehnten speziell nur für das „fehlende Jod“- eine Anreicherung propagiert:
a) dem Tierfutter zur Anreicherung im Fleisch, Milch und Milchprodukten zugesetzt (Salzlecksteine, direkt im Zusatzkraftfutter)
b) Speisesalz mit Kaliumjodat versetzt (nicht Streusalz, aber viele mit Jodunverträglichkeit verwenden es dazu)
Welche Erkrankungen gibt es bei der Schilddrüse (Thyreoiditis)?
a) nach der allgemeinen Ursache:
Erbkrankheiten: Strumabildung (mit oder ohne Knoten), genetische Prädisposition nicht das gleiche.
Infektionskrankheiten (akute/bakterielle und subakute/virale Thyreoiditis, Thyreoiditis de Quervain)
Degenerative Erkrankungen (Riedel-Struma?)
Autoimmunkrankheiten
Autoimmunthyreopathie (ganz alter Name: Primäres Myxödem)
1. Hashimoto-Thyreoiditis/Autoimmunthyreoiditis/Morbus Hashimoto (in Österreich), benannt nach dem Pathologen Hakaru Hashimoto (1881 bis 1934), beschrieben 1912 auf Deutsch, wobei die SD durch Lymphozyten vergrößert/hypertroph ist!!!
2. Ord-Thyreoiditis benannt nach britischem Arzt William M. Ord (1834-1902) beschrieb 1879 als erster die atrophe/verkleinerte SD, die Ord-Thyreoiditis (Autoimmunthyreopathie Typ 1B und 2B)
3. Morbus Basedow benannt im Jahre 1840 nach Karl Adolf von Basedow: 1799 bis 1854 bzw. anderer Name ist Graves´ Diseas, benannt nach dem irischen Arzt Robert James Graves (1797 bis 1853), der die Symptomkombination bereits 1835 beschrieben hat.
4. Postpartum Thyreoiditis, welche nach einer Schwangerschaft bei Frauen auftreten kann.
MERKE: Eine Hashimoto/Ord-Thyreoidits (kurz: Hashi) bzw. Morbus Basedow ist in erster Linie eine Erkrankung des Immunsystems und erst in zweiter Linie eine Erkrankung der Schilddrüse! Die Ursachen für die chronische Autoimmunerkrankung vom Typ Hashimoto sind noch unbekannt.
Es liegen bei allen chronischen SD-Erkrankungen bestimmte SD-Antikörper (TPOAK/MAK, TAK/TgAK und TRAK) vor. Leider vergessen viele Ärzte diese sehr grundlegende Information!
Tumorkrankheiten
Schilddrüsen-Krebs:
Differenzierte Schilddrüsenkarzinome (papilläres und follikuläres Schilddrüsenkarzinom)
medulläres Schilddrüsenkarzinom
undifferenziertes Schilddrüsenkarzinom (anaplastisches Karzinom)
andere bösartige Tumore in der Schilddrüse
Intoxikationen: Zuviel an Jod durch die Einnahme von Lugol´scher Lösung, Lithium oder Interferon
ZitatAlles anzeigenb) nach dem Symptomen
Klassische Unterfunktionssymptome (häufig bei Hashimoto-Thyreoiditis):
„Kälteempfindlichkeit
Müdigkeit, erhöhtes Schlafbedürfnis, Antriebslosigkeit, Teilnahmslosigkeit
Verlangsamte Reflexe
Gedächtnisschwäche, depressive Verstimmungen
Gewichtszunahme und erhöhte Blutfettwerte (vor allem Cholesterin, insbesondere das LDL-Cholesterin kann erhöht sein)
Muskelschwäche, Muskelsteifigkeit und Schmerzen
Kühle und blasse trockene Haut
Myxödeme: Teigige Schwellung des Unterhautbindegewebes, vor allem an den Armen, Beinen und im Gesicht. Betroffene wirken "aufgeschwemmt".
Spröde, brüchige Haare, vermehrter Haarausfall
Brüchige Nägel
Heisere, tiefe Stimme, langsame, verwaschene Sprache
Chronische Verstopfung
Eventuell ein Kropf (Struma)
Flüssigkeitsansammlung in den Augenlidern (Lid-Ödeme)
Unregelmäßige Monatsblutung bei Frauen, unerfüllter Kinderwunsch oder reduzierte Empfängnisfähigkeit
Verminderung des sexuellen Lustempfindens und der Potenz bei Männern
Bei schwerer, lang bestehender und unbehandelter Schilddrüsenunterfunktion können verlangsamter Herzschlag, erniedrigter und speziell ein erhöhter diastolischer Blutdruck (zweiter Blutdruckwert) auftreten. Die Herzkranzgefäße können verkalken und es kann zu einer Herzmuskelschwäche oder einem Herzbeutelerguss kommen“
Quelle: https://www.apotheken-umschau.…lfaeltig-und-unspezifisch
Klassische Überfunktionssymptome: (häufig bei Morbus Basdow)
ZitatAlles anzeigen„Nervosität, Reizbarkeit, Rastlosigkeit, Konzentrationsschwäche
Zittern
Schlafstörungen
Hoher Blutdruck, heftiger Puls und zu schneller Herzschlag (Herzrasen); im Extremfall auch lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen.
Gewichtsverlust trotz guten Appetits
Warme, feuchte Haut, Schweißausbrüche, Wärmeunverträglichkeit
Haarausfall, brüchige Nägel
Durchfall
Muskelschwäche, Muskelschmerzen
Manchmal dunkle Hautverfärbungen oder weiße Flecken (Vitiligo)
Menstruationsstörungen; Verminderung von Libido und Potenz
Teigige Unterschenkelschwellungen (Myxödem) bei der Basedowschen Erkrankung
Augensymptome im Rahmen der Basedowschen Erkrankung. Dazu gehören: Tränenfluss, Fremdkörpergefühl, Lichtscheu, Druckgefühl (manchmal schmerzhaft), Rötung der Augenbindehaut, Lidschwellung, Hervortreten der Augen (Exophthalmus) und Sehstörungen (oft Doppelbilder)“
Quelle: https://www.apotheken-umschau.de/Schilddruesenueberfunktion
Problem: Es kommt häufiger vor, dass die Symptome von Überfunktion und Unterfunktion bei chronischer Autoimmunthyreopathie fließend ineinander übergehen. Deswegen besteht ein Diagnose-Problem bei den Ärzten.
Wie diagnostizieren heute deutsche Ärzte eine Schilddrüsenerkrankung?
a) Volumen der Schilddrüse:
Eine normal große Schilddrüse unter leichtem Jodmangel war früher bei Männern 18 bis 24 ml und bei Frauen 12 bis 18 ml! Betonung auf war! Mittlerweile ist das Volumen immer häufiger heute unter 10 ml bei Mann und Frau.
Eine vergrößerte SD ist für viele Ärzte immer noch das Anzeichen für einen Jodmangel.
Die Vergrößerung der SD beruht auf ganz normalen physiologischen Anpassungsprozessen an die jeweiligen Umweltbedingungen. Nur die Knotenbildung (heiße Knoten und kalte Knoten) kann die SD krank machen, also Knoten über 1 cm Durchmesser sollten regelmäßig beobachtet werde, so die Ärzteschaft.
In Japan: Sehr kleine SD der Regelfall
In Deutschland war die SD früher größer (siehe oben) und im Laufe der jahrzehntelangen Jodierung nahm das durchschnittliche SD-Volumen ab.
Problem: Wie groß ist oder darf eine „gesunde“ SD sein?
Antwort: Dazu gibt es keine eindeutige medizinische Aussage, weil die Größe der SD immer u.a. vom vorhandenen Jod in der Nahrung abhängig ist/war.
Die deutschen Ärzte haben vor Jahrzehnten willkürlich eine Obergrenze beim Volumen gezogen, abhängig von der damaligen niedrigen Jodaufnahme.
Viele Ärzte ziehen heute häufig die falsche Schlussfolgerung, wenn es keine schriftlich-medizinische Untergrenze gibt, dann gibt es auch keine Erkrankung aufgrund einer zu kleinen SD. Dies führt zu massiven Problem bei der atrophen Hashimoto -Ord-Thyreoditis-, da diese eben zu einer kleinen SD führt.
Problem: Das Abtasten/Palpation einer Schilddrüse hat nur Sinn, wenn diese vergrößert ist. Die Ord-Thyreoiditis kann dadurch nicht erkannt werden, wenn die Ärzte ihre Patienten nur an der SD abtasten sollen, bevor sie Ultraschall und Blutbild der SD machen.
Zitat„Eine tast- und sichtbare Schilddrüsenveränderung tritt ab etwa 40 ml auf“
siehe Quelle auf Seite 2 Folie 8. : http://www.dr-blankenfeld.de/f…BadOrb_SD_Teil1_DRUCK.pdf
Problem: Automatismus des Jodmangelstrumas
Viele Ärzte meinen heute immer noch, dass eine vergrößerte SD automatisch ein Jodmangelsymptom sei -trotz der jahrzehntelangen Jodierung von Lebensmitteln und der Zunahme von Jodunverträglichkeit, wird den Patienten immer noch Jod verordnet, nur nicht mehr auf Kassenrezept.
Aber neben Jodmangel kann auch eine hypertrophe Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Basedow zu einer Vergrößerung der SD führen.
Sprich: „Viel Jood ist immer good!“ glauben viele – auch Ärzte - immer noch!
Prof. Gärtner, München:
Zitat„Der Jodbestand Erwachsener wird auf 10–20 mg geschätzt, 70–80 % davon befinden sich in der Schilddrüse. Etwa 80 μg Jodid entspricht ca. 130 μg Schilddrüsenhormon )werden in Form von T4 und T3 (bei normaler Jodversorgung im Verhältnis 9:1) täglich sezerniert und von der Leber und anderen Geweben metabolisiert. “
Quelle: http://www.jodmangel.de/brosch…553_2007_69_OnlinePDF.pdf (S. 186)
Grobe Berechnung des Gesamtjodbedarf im Leben eines Menschen
Annahme: 200 µg tägliche Jodaufnahme, aus denen theoretisch ca. 320 µg Thyroxin hergestellt werden könnte, bei der Annahme nur 70 % bis 80 % werden in der SD verarbeitet, wären es 224 µg bis 256 µg Thyroxin, wenn genügend vom Eiweiß Tyrosin vorhanden ist.
200 µg Jod x 365 Tage im Jahr x 80 Jahre alt = 5.800.000 µg Jod = 5,8 g Jod um ganzen Leben (ohne Schwangerschaft)
Frauen, die schwanger wurden, brauchen ca. 6 g Jod im ganzen Leben.
Maximaler Gesamtjodbedarf im Leben schwankt von 4 bis 6 g Jod.
Die Gabe von zusätzlichem Jod durch Tabletten oder Lugol´scher Lösung oder durch Nahrungsergänzungsmittel ist aber bei einer Schilddrüsenautoimmunerkrankung
wie Hashimoto/Ord-Thyreoidits und Morbus Basedow kontraindiziert!
Einschub Lugol´sche Lösung
ZitatAlles anzeigenLugol`sche Jodlösung, 5%, 100ml
100 ml Lugol´sche Lösung mit Tropfverschlüsse! Pharmazeutische Qualität.
5% elementares Jod in 10% Kaliumjodidlösung.
1 Tropfen Menge per Dosierung: 6.25 (- 6,5 mg) Jodium (2.5 mg Jod und 3.75 mg Kaliumjodid). Die Rezeptur stammt vom französischen Arzt Jean Guillaume Auguste Lugol.
=> 1. Tropfen Lugol´scher Lösung enthält 2,5 mg reines Jod und 3,75 mg Kaliumjodid, also 6,25 bis 6,5 mg Jod!!!!!
=> 10 Tropfen (= 65 mg Jod) Lugol´scher Lösung enthalten demnach mehr Jod, als der ganze Körper normalerweise vorrätig hat (10 bis 30 Milligramm)!
=> 10 Tropfen Lugol´scher Lösung enthalten eben soviel Jod wie 1 Kaliumiodid-Tablette ( = 65 mg Jod), wie sie im atomaren Katastrophenfall ausgegeben werden.
=> Der tägliche Jodbedarf beträgt ca. 200 µg Jod, also wenn ihr nur 1 Tropfen Lugol`sche Lösung zu Euch nehmt, hab ihr das 32,5 fache der täglich notwendig Jod.
=> Wenn ihr 10 Tropfen einnehmt, dann hab ihr auf einen Schlag das 325 fachen des Tagesbedarfs an Jod intus!
=> Wenn ihr das also 10 Tage einnehmt, dann.........selber rechnen....
Etwas viel Jod, oder?
Michael D'Angelo"
Quelle: https://www.hashimoto-forum.de…=2&t=4595&start=10#p57152
Einschub Ende
Eventuelle Ausnahme: Schwangere Hashi-Frauen mit relativ niedriger Thyroxin-Dosis, wobei der Fötus Jod zur Entwicklung des Körpers benötigt. Das Immunsystem ist im Allgemeinen dann bei der Hashi-Frau heruntergefahren, so dass der Fötus als Fremdkörper nicht abgestoßen wird. Aber dennoch könnte eine zu hohe Jodgabe zu einer Überreaktion des Immunsystems führen. Die Abortrate bei Frauen mit Autoimmunerkrankungen der SD ist sehr hoch, aber die genaue Ursache dafür ist unbekannt.
Viele SD-Autoimmunerkrankte vertragen aber die kleinste Menge an Jod nicht und holen sich ihre Lebensmittel aus dem Ausland, wo es noch keine künstliche Jodierung gibt.
Welche diagnostische Untersuchung zur Ermittlung einer SD-Fehlfunktion gibt es?
Die TSH-Wert-Bestimmung oder der „Eierlegende-Woll-Milch-Sau“-Wert der Endokrinologie
Die Steuerung der SD erfolgt über eine kybernetischen Steuerungsmechanismus, d.h. dieses System soll sich selber regeln, wenn alles korrekt funktioniert. (siehe oben Bildnis). Ein hoher TSH-Wert soll die SD anregen, mehr Thyroxin zu produzieren, ein niedriger TSH-Wert, soll die Produktion von Thyroxin vermindern.
Der TSH-Wert wäre also ein guter Parameter zur Diagnose und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen, wenn man wüsste, in welchen Grenzen sich ein gesunder Mensch bewegt bzw. daraus Rückschlüsse ziehen könnte, welche Werte pathologisch/krankmachend sind.
=> Ein guter Gedanke, aber wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wär........
Wie ermittelt man nun diese TSH/Thyreotropin-Werte zur Grenzwertbestimmung?
Antwort: Mit medizinisch-statistischen Untersuchungen (Biometrie)
Erläuterung: Gruppe A krankheitsfreie Bevölkerungsgruppe(disease-free) in USA
Gruppe B Referenzgruppe in den USA (J Clin Endokrinol Meta 12 2007)
siehe Bild-Quelle Abb 1: https://www.diabetologie-onlin…lddruese-im-fokus-1739903
Für Erwachsene in Österreich:
0,27 – 5,1 mU/L (Methoden- und laborspezifisch)
0,30 – 3,0 mU/L (Referenzbereich für Erwachsene)
Ship 0 - Studie aus 2002: TSH-Referenzwert von 0,25 – 2,12/2,2 mU/L
(SHIP = Study of Health in Pomerania, 1997 - 2001)
Zitat“Daten der SHIP-Studie zeigen, dass ein großer Anteil der Patienten, die Schilddrüsenmedikamente einnehmen, entweder unter- oder übertherapiert sind [31]. Die TSH-Referenzwerte lagen entsprechend der lokalen Gegebenheiten als ehemaliges Jodmangelgebiet (s.o.) bei 0,27–2,15 mIU/l (Patienten < 50 Jahre) sowie bei 0,19–2,09 mIU/l (Patienten ≥ 50 Jahre).
….
So wiesen 10 % jener Patienten, die mit Thyroxin behandelt wurden, einen erhöhten TSH-Wert auf, bei fast 20 % war dieser Wert erniedrigt, ….... Wurden die vom Hersteller angegebenen Referenzwerte zugrunde gelegt, war der Anteil der normalen TSH-Werte noch niedriger (Abb. 9, rechte Säule).
Internationale Studien bestätigen dieses Phänomen und zeigen ebenfalls, dass ein hoher Anteil an Patienten unter Schilddrüsenmedikation keine euthyreote Stoffwechsellage erreicht. In der Colorado Thyroid Disease Prevalence Study lagen gleichermaßen nur 60 % der Patienten unter Schilddrüsenmedikation innerhalb des normalen TSH-Bereiches“
[7] Canaris GJ et al. Arch Intern Med. 2000;160:526-34.
Quelle: https://www.deutschesarztporta…e/rp_cme_03_v20160624.pdf
=> Ergo sind 40 % der Patienten unter Schilddrüsenmedikation nicht innerhalb des normalen TSH-Wertbereiches (von angeblich Gesunden), sprich sie haben überwiegend einen supprimierten TSH-Wert, was von den allermeisten Ärzten als Überdosierung interpretiert wird.
Kora-F4-Studie aus 2012: TSH-Referenzwert von 0,3 – 3,6 mU/L
(KORA = Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg)
Zöphel et al.: TSH-Refrenzwert von 0,3 – 3,3 mU/L
Hallowell et al. (2002): 0,39 – 4,6 mU/L
NHANES (aus 2002): 0.4 – 2.5 mU/L (zuvor 0.4 – 4.0 mU/L)
(NHANES: National Health and Nutrition Examination Survey)
=> mit dieser Studie ging die Streiterei um den „richtigen“ TSH-Referenzwert-Bereich los!
NHANES III: 0,45 – 4,12
Bild-Quellen: https://medonline.at/download/gft15/gft15do/01_Li.pdf
ZitatAlles anzeigen"Krieg" um neuen TSH Referenzbereich?
Editorial von L. A. Hotze, Wiesbaden
In einem amerikanischen Newsletter für Schilddrüsenpatienten ((http://thyroid.about.com/);Herausgeberin: Mary Shomon)) las ich kürzlich einen Beitrag, in dem ein in der amerikanischen Ärzteschaft offenbar kontrovers diskutiertes thyreologisches Thema aufgegriffen wird. Aufgrund der außergewöhnlichen verbalen Schärfe der Diskussion entschloss ich mich, der Sache nachzugehen.
…...
…..
Was steckt dahinter?
Um die Sache für denjenigen, der sich nicht täglich mit Schilddrüsenthemen beschäftigt, näher zu bringen, müssen zunächst die Hintergründe und die Vorgeschichte beleuchtet werden:
Hintergründe
Im Jahr 2002 hatte die National Academy of Clinical Biochemistry (NACB) (http://www.nacb.org) vorgeschlagen, den TSH Referenzbereich zu ändern, u. z. auf 0.4 - 2.5 mIU/L (zuvor 0.4 - 4.0 mIU/L); Text nachzulesen in "Guideline #27": http://www.nacb.org/lmpg/thyroid/3c_thyroid.doc
Die Basis für diesen Vorschlag bildete eine umfangreiche, über mehrere Jahre dauernde Datenerhebung im Rahmen eines National Health and Nutrition Examination Survey ((NHANES; (http://www.cdc.gov/nchs/about/major...questexam.htm)).
Die wichtigsten Ergebnisse des NHANES-Datenerhebung in Bezug auf Schilddrüsenparameter (Antikörper, TSH) und ethnische Zugehörigkeit sind im Folgenden wieder gegeben (2):
Hinweis: Deutsche Übersetzung am Ende des Textes.
Für die Ermittlung des früheren TSH Normbereich war nicht berücksichtigt worden, ob die in den Seren der Stichprobe Schilddrüsen-Antikörper vorhanden waren. Für den neuen Referenzbereich hingegen wurden nur Seren von antikörperfreien Personen herangezogen.
Im Januar 2003 hatte die American Association of Clinical Endocrinologists (AACE) sich dem Vorschlag der NACB angeschlossen und seinen ärztlichen Mitglieder empfohlen, den neuen Referenzbereich anzuwenden.
Im Oktober 2003 wurden die Daten erstmals von Prof. Carole Spencer in Deutschland präsentiert, u. z. anlässlich der Tagung "Schilddrüse 2003". Der Text ist in dem Verhandlungsbericht der Tagung publiziert (1). Die deutschen Internisten griffen das Thema 2004 auf (Übersichtsartikel: /ils/content/040/mmw2.pdf)
Wie ging die Sache in den USA weiter?
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Empfehlung der American Association of Clinical Endocrinologists (AACE) vor ca. 3 Jahren schätzte der Verband, dass sich mit Einführung des neuen Referenzbereichs die Zahl der Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion verdoppeln würde, von 13 Millionen auf 27 Millionen, neuere Schätzungen gehen sogar von bis 42 Millionen aus. Dies sind 17.5%, bezogen auf die weiße Bevölkerung (bei Afroamerikanern kommt die AIT kaum vor). Wenn man die 42 Mio. nur auf weiße Frauen bezieht (AIT ist auch bei Männern relativ selten) erhält man eine Rate von über 30% weißer Frauen mit potentieller Hypothyreose.
Allerdings haben viele Labors in den USA die Empfehlungen nicht aufgegriffen. Einige Ärzte haben die neue TSH Grenze in ihr Konzept aufgenommen, andere kannten die Richtlinien, entschlossen sich jedoch, beim alten Referenzwert zu bleiben. Es gibt - laut Newsletter von Mary Shomon - Ärzte (auch Endokrinologen), die die Empfehlung gar nicht kennen. Es komme auch vor, so Shomon, dass Patienten, die von sich aus ihren Arzt auf die neue Empfehlung ansprachen, die Behandlung verweigert wurde, manche sogar aufgefordert wurden, den Arzt zu wechseln.
2005 dann tauchten sich widersprechende Arbeiten im J Endocrinol Metab auf:
Surks und Mitarbeiter (3) schreiben in: "Controversy in Endocrinology: The Thyrotropin Reference Range Should Remain Unchanged", dass eine Routine mäßige Therapie der subklinischen Hypothyreose nicht empfohlen wird, und erst Recht nicht bei Individuen mit im oberen Normbereich liegenden TSH (von 2.5 bis 4.5).
http://jcem.endojournals.org/cgi/co...tract/90/9/5489
Andere Autoren titeln ihre Veröffentlichung: "The Evidence for a Narrower Thyrotropin Reference Range is Compelling". (4)
http://jcem.endojournals.org/cgi/co...tract/90/9/5483
Als Pro- Argumente führen sie auf:
* Die weiße Bevölkerung hat einen TSH Mittelwert von 1.45
* Afroamerikaner (bei sehr geringer AIT Inzidenz) haben einen TSH Mittelwert von 1.18 (signifkant niedriger)
* "Doppelstandard" vieler Ärzte, die zwar bei mit Levothyroxin therapierten Patienten einen TSH Wert von 1 - 1.5 empfehlen, aber einen TSH Wert bis 4.5 bei nicht therapierten Patienten als in Ordnung ansehen.
Wie ist die Situation in Deutschland?
Ähnlich wie in den USA: auch hier verwenden einige Ärzte und Labors den neuen Referenzbereich, andere nicht. Allerdings ist hierzulande bislang keine nach außen sichtbare Kontroverse innerhalb der Ärzteschaft entstanden
- noch nicht (?).
.….
…..
Quelle: https://ht-mb.de/forum/showthr…83&viewfull=1#post1245283
Welche Faktoren können den TSH-Wert beeinflussen?
Antwort: Sehr viele Faktoren können den TSH-Wert beeinflussen!!!!!
Problem: Die multifaktorielle Beeinflussung des TSH-Wertes durch andere Faktoren als die Thyroxin-Konzentration im Blut.
ZitatAlles anzeigen„Diskordanzen zwischen TSH und den Schilddrüsenhormonen können bestehen:
bei hypothyreoten Patienten unter L-Thyroxintherapie in der Anfangsphase
oder bei Dosisänderung, da die Änderung von fT4 derjenigen von TSH um Wochen vorausgeht.
nach Behandlung einer Hyperthyreose: fT4 normalisiert sich sehr viel schneller als TSH.
bei Patienten mit instabilen Schilddrüsenerkrankungen: die Änderung der fT4-Konzentration erfolgt rasch, die von TSH langsam.
bei alten Menschen: sie haben im Vergleich zu jungen häufiger erhöhte oder erniedrigte TSH-Werte bei normalem fT4 und T3, bzw. fT3. (8)
bei den subklinischen Schilddrüsenerkrankungen: abnormes TSH, aber normales fT3 oder fT4 (Prävalenz in der Allgemeinbevölkerung für subklinische Hypothyreosen 2 –15%! (7)).
Einflussgrößen auf die TSH-Konzentration (5)
Schwangerschaft:
Etwa 3% der Schwangeren haben im ersten Trimenon eine stark erniedrigte TSH-Konzentration. Ursache ist die Suppression durch eine hohe hCG-Konzentration.
Sekundäre (zentrale) Hypothyreose:
Hier können normale TSH-Konzentrationen gemessen werden. Das TSH hat jedoch eine verminderte biologische Aktivität. Patienten mit zentraler Hypothyreose zeigen keinen diurnalen TSH-Rhythmus, der nächtliche TSH-Abfall fehlt. Zur Differenzierung zwischen sekundärer und primärer Hypothyreose dienen die Bestimmung von Auto-Antikörpern gegen die thyreoidale Peroxidase (anti-TPO) und der TRH-Test.
Sekundäre (zentrale) Hyperthyreose:
Ursachen: TSH-produzierender Hypophysentumor oder Resistenz der Hypophyse gegen T3 und T4. Auswirkung: erhöhte SD-Hormonwerte bei normalen oder diskordant erhöhten TSH-Werten.
Medikamente:
Erhöhung des basalen und stimulierten TSH durch Metoclopramid und Domperidon als potente Stimulatoren der TSH-Sekretion (starker Effekt), und durch Sulpirid, Chlorpromazin, Haloperidol, und Biperiden (geringerer Effekt).
Verminderung des basalen TSH durch Dopamin und L-Dopa z.B. bei katecholaminabhängigen Patienten auf der Intensivstation (6).
Veränderung der Bindungsproteine
Verminderung der Bindungsproteine durch angeborenen TBG-Mangel, Analbuminämie, schwere nicht-thyreoidale Erkrankungen, Erkrankungen mit Hypoproteinämie, Lebererkrankungen, Nierenerkrankungen und Intensivpatienten mit „Low-T4-Syndrom“.
Erhöhung der Bindungsproteine durch angeborene TBG-Vermehrung oder dysalbuminämischen T4-Exzess. Physiologische Erhöhung vor allem von TBG bei Gravidität und in der Neugeborenenperiode. Medikamentös induzierte Steigerung der TBG-Synthese mit Erhöhung der Gesamthormonkonzentration vor allem durch Östrogene.
Veränderungen der Bindungsproteine bewirken eine Veränderung der Gesamthormonkonzentration, jedoch kaum eine Veränderung der freien Hormonfraktionen und auch in der Regel keine Beeinflussung des TSH. Jedoch führt die Inhibition der Bindung der Schilddrüsenhormone T3 und T4 an die
Bindungsproteine (dies sind vor allem thyroxinbindendes Globulin TBG, Albumin und
thyroxinbindendes Präalbumin TBPA) zu einer Veränderung der Konzentration freier Schilddrüsen-hormone.
Thyroxinbindungsinhibitoren sind freie Fettsäuren und Medikamente. Freie Fettsäuren im Blut (z. B. Öl-, Linol-, Linolen- und Arachidonsäure) sind erhöht unter Heparintherapie, durch Infusion von Fettemulsionen, bei diabetischer Ketoazidose und bei Hungerazidose.
Medikamente, die mit der Thyroxinbindung interferieren:
- ASS: inhibiert die Bindung an Bindungsproteine, vor allem an das TBPA
- Heparin: mobilisiert freie Fettsäuren, die um die Bindung an TBG konkurrieren
- Phenytoin: konkurriert mit dem T4 um die Bindung an TBG
Antiepileptika: Phenobarbital, Carbamazepin und Primidon hemmen die Bindung von T3 und T4
Auswirkung: Verfälschung von fT4 im Sinne einer Erhöhung.
Medikamente, die konversions(Umwandlung von T4 in T3)-hemmend wirken:
- Propylthiouracil
- Propranolol
- Amiodaron
- Dexamethason
- Röntgenkontrastmittel
- Phenolische Substanzen (Flavonoide, Auronoide, z.B. Lycopus, Löwenzahn,
Rosmarin)
Weitere klinische Einflussgrößen:
Auch Hunger und Ketoazidose bewirken eine Konversionshemmung von T4 zu T3 und bewirken so das „Low-T3-Syndrom“. Das Low-T3-Syndrom spielt auch bei vielen anderen akuten und schweren Erkrankungen (postoperative Zustände, Herzinfarkt, Lungenembolie, etc.) eine klinisch bedeutsame Rolle.
Chronische, schwere Allgemeinerkrankungen mit kataboler Stoffwechselfunktion „supprimieren“ die TSH-Konzentration z. T. vollständig im Sinne einer Downregulation.
Demgegenüber können auch beim Schilddrüsengesunden in der Phase der Überwindung einer solchen Erkrankung physiologischerweise die TSH-Konzentrationen auf Werte über 4 mIU/l ansteigen.
Es gibt eine Vielzahl von Einflussgrößen, die auch beim Gesunden die TSH-Konzentration akut verändern können.
So weist die TSH-Sekretion eine ausgeprägte zirkadiane und pulsatile Schwankung auf, die 30 bis 50 Prozent des Minimalwertes betragen können (Werte nehmen im Tagesverlauf zur Nacht hin zu). Diese Tatsache muss bei grenzwertig niedrigen Werten nach Abnahme in den Nachmittagsstunden berücksichtigt werden (9).
Akuter Schlafentzug und Schmerz (Patienten in der Notaufnahmesituation!) erhöht deutlich die basalen TSH-Konzentrationen, wohingegen Fasten die TSH-Serumkonzentration etwa auf die Hälfte des Ausgangswerts senken kann.
All dies zeigt, dass für die Interpretation von Schilddrüsenwerten die Kenntnis von Alter, Begleiterkrankungen, Medikamentenanamnese und spezieller Begleitumstände ganz entscheidend ist.“
Quelle: http://www.klinikum-stuttgart.…r_upload/LabTOPs_07_1.pdf
ZitatAlles anzeigen„RUDOLF HOERMANN
30. Juli 2016 um 02:37
TSH ist seiner Natur nach ein indirekter Parameter im Sinne eines Kontrollelements in einem Regelkreis. Damit unterliegt es nicht wie andere Laborparameter der üblichen einfachen Populationsstatistik, sondern es ergeben sich einige Besonderheiten, die ich hier aus klinischer Sicht kurz ansprechen möchte.
Den TSH-Referenzbereich sollte jeder Endokrinologe am besten für sein eigenes Kollektiv verifizieren, die Angaben des Herstellers oder Labors können nicht einfach übernommen werden [1].
Isolierte univariate Ableitungen eines TSH-Referenzbereichs sind jedoch methodisch fragwürdig, da TSH nach logarithmischer Transformierung zusammen mit FT4 und FT3 in einer Population von Schilddrüsengesunden einer multivariaten Normalverteilung unterliegt. Die unterschiedlichen methodischen Vorgehensweisen führen in der klinischen Praxis zu erheblichen Unterschieden in der diagnostischen Klassifikation von subklinischen Fehlfunktionen der Schilddrüse [2].
Die Beziehungskurve von FT4 und TSH wird durch Paare gebildet, die sich am sog. Setpoint in einem Gleichgewicht befinden [3]. Die Sollwert-Streuung und intra-individuelle Varianz einer Einzelperson fallen weit geringer aus als die inter-individuelle Varianz in einer Population von Schilddrüsengesunden [4].
In einer Population stellt sich daher die TSH-FT4 Beziehung als nicht-linear und im mittleren Teil gedämpft dar [5,6]. Das heißt die exponentielle TSH-FT4-Beziehung oder lineare Korrelation zwischen logTSH und FT4 ist hier aufgehoben; sie gilt nur im hypothyreoten Abschnitt [7]. Im euthyreoten Bereich wird die Beziehung im Sinne einer Feinanpassung von zahleichen Faktoren wie Alter und Body Mass Index, aber nicht mehr signifikant von TSH geprägt und modifiziert [8].
Der Gleichgewichtspunkt ist konditional [8]. Das heißt der frühere Sollwert als Gesunder lässt sich nicht als Zielwert seiner Therapie definieren. Unter eine LT4-Therapie formieren sich andere Gleichgewichte als im gesunden Zustand [8]. Eine gute therapeutische Einstellung hat sich daher an den geänderten Gegebenheiten auszurichten. Bei Patienten nach totaler Thyreoidektomie wurde unter hohen LT4-Dosen eine Konversionsschwäche beobachtet, die zu einer Dissoziation von sowohl FT3 und FT4 als auch FT3 und TSH führt [9]. Ein Pat mit völlig supprimiertem TSH kann daher durchaus noch niedrige FT3-Spiegel aufweisen. Ein normales TSH – oder im Einzelfall sogar supprimiertes – TSH unter LT4-Gabe bietet also keine Garantie für eine Normalisierung der T3-Spiegel und eine wirkliche Euthyreose auf Gewebsebene [10-12].
Für den interessierten Leser seien noch einige aktuelle weiterführende Zitate zur Thematik angefügt [13-16].
Meiner Meinung nach kann TSH daher als orientierender Screeningtest dienen, ist aber sicher kein Goldstandard, im Gegenteil für sich alleine nicht einmal ein ausreichendes Diagnostikum und kein genauer Zielwert für klinische Therapieentscheidungen oder zur Dosisfindung.“
Quelle: http://blog.endokrinologie.net…funktionsdiagnostik-2616/
Prof. Hörmanns Aussage einfacher erklärt:
ZitatAlles anzeigen„Thema: Bestimmte SD-Werte befinden sich in der Referenz und ihr fühlt Euch nicht irgendwie dementsprechend, aber der Arzt oder die Arzthelferin meint unerschütterlich, daß Euer Wert sich in den Referenz oder Normbereich befinde und damit alles in Ordnung sei.
Wie kann man dem Arzt oder dessen Helferinnen am besten verdeutlichen, daß diese Vorstellung nicht unbedingt Eurer Realität entsprechen muss?
Was könnte man da sagen, damit es auch beide verstehen:
Sehr geehrter Herr Doktor Ötzelbrözel!
Sehr verehrte Frau Tausendschön!
Stellen Sie sich vor, was eigentlich so ein Referenzbereich darstellt. Er soll eine Hilfestellung geben, damit man besser entscheiden kann, ob die momentane hormonelle Einstellung in die richtige Richtung geht.
Was ist eigentlich so ein Referenzwert? Ein Referenzwert (früher Normbereich) stellt die Summe von Werten von unterschiedlichen Personen dar, die angeblich keine Schilddrüsenprobleme haben sollen. Dazu wurden die Daten von verschiedensten Personen und Altersgruppen erfasst, um ganz allgemein zu sehen, wo bei SD-Gesunden bestimmte SD-Werte ungefähr liegen.
Stellen Sie sich vor, so eine neuen Referenz würde es nun um die Schuhgröße von Deutschen geben, also Männlein und Weiblein im Alter von 8 bis 80 Jahren. Dazu werden alle Größen der befragten Deutschen erfasst und statistisch ausgewertet.
Nun käme bei dieser Statistik heraus, die gewöhnliche Schuhgröße von Männer zwischen 39 und 45 liegt und die bei Frauen von 36 bis 42 geht. Somit wäre also der Referenzbereich bei Männern (39 bis 45) und bei Frauen (36 bis 42).
Und nun sind Sie Herr Doktor Otzelbrözel ein Schuhgeschäft-Besitzer bzw. Sie Frau Tausendschön die Schuhfachverkäuferin und sagen einem männlichen oder weiblichen Kunden, daß er ab sofort auch Schuhe Größe 42 tragen kann, denn nach der neuesten statistischen Untersuchung ist die Schuhgröße 42 eine Optimal-Schuhgröße in der Referenz, wo sich alle wohl fühlen müssen.
Nun wendet der männliche Kunde ein, daß er sich mit Schuhgröße 42 gar nicht wohl fühle, alles sei so beengt, da er eigentlich die Schuhgröße 45 habe. Und die weibliche Kundin sagt, daß sie sich auch nicht besonders wohl fühle, sie schwimme immer in diesem Schuh Größe 42, weil sie eigentlich eher die Größe 39 habe.
Würden Sie Herr Doktor oder Frau Tausendschön auch nur den erst besten Schuh tragen, der sich in der Schuh-Referenz befinden, ohne weitere zu probieren, ob vielleicht ein anderer Schuh besser passt, wenn sie genau wissen, sie fühlen sich mit diesem erst besten Schuh nicht wohl, obwohl er in der statistischen Referenz für deutsche Schuhe liegt???
Was würden Sie Herr Doktor Ötzelbrözel oder Frau Tausendschön davon halten, wenn der Schuhgeschäftsbesitzer oder die Schuhfachverkäuferin ihnen sagen würde, sie hätten einfach nur "Befindlichkeitsstörungen", "es sei alles nur Einbildung" oder "psycho-vegetative Störungen", wenn sie vom Kunden mit "Zipperleins" das zu hören bekommen, daß er sich mit dem Schuh Größe 42 einfach nicht wohl fühlen will?
Achtet dabei mal auf den Gesichtsausdruck der Angesprochenen!!!
Liebe Grüße
Michael D'Angelo“
Quelle: http://www.ht-mb.de/forum/archive/index.php/t-1139121.html
Wenn dann SD-Kranke – vor allem die mit Hashimoto – Thyroxin einnehmen, passiert häufig das:
Problem: Die Supprimierung des TSH-Wertes durch die Thyroxineinnahme bei SD-Kranken.
Fallbeispiel:
ZitatAlles anzeigen„ AW: Unterfunktion trotz supprimiertem TSH?
Hallo Kokoredo!
Du schreibst:
Zitat von kokoredo
Um nochmal alle Werte-Profis an zu sprechen :
Tsh 0,186
=> TSH-Wert supprimiert! Die Frage ist nur, warum.
Ft4 0,91 ng/dl (0.9-1,8)
=> Nur ganz knapp über der Untergrenze!! Also ein sehr deutlicher Hinweis auf eine Unterfunktion!
Ft3 1,76 pg/ml (2,0-4,0)
=> Der FT3 ist sogar unter der Untergrenze!! Was Eindeutigeres für eine Unterfunktion gibt es wohl nicht!
ca. 7h vor der Be nahm ich L-Thyroxin 75, was ich seit ca. 8 Monaten einnehme.
=> Dann vermute ich mal, daß der FT4-Wert 24 h nach der letzten Thyroxineinnahme noch niedriger wäre.
Ich habe folgende Symptome :
Gewichtszunahme
Müdigkeit
Stressunverträglichkeit
Weinerlich
Trockene Haut
Muskelschmerzen
Verstopfung
=> Lies nach bei SD-Unterfunktionssymptome! Alles deutet auf eine Unterfunktion hin, außer dem ollen TSH-Wert.
Im Krankenhaus sagte man mir, dass ich bei diesem TSH nicht an einer UF leiden könnte, was sagt ihr dazu ?
=> Da hat sich wohl irgendeiner im Krankenhaus in seinem Wissensstand massiv überschätzt. Der TSH-Wert ist ein Hypophysenwert und kein SD-Wert! Mit dem TSH-Wert will die Hypophyse die SD steuern, aber leider ist bei sehr vielen SD-Kranken die Hypophyse - vermutlich aufgrund der jahrelangen Unterfunktion aufgrund von Hashi - extrem sensibel und reagiert auf die Peaks/Spitzen an SD-Hormonen im Blut mit einer massiven TSH-Wert-Absenkung, anders auch genannt als TSH-Wert-Supprimierung. Diese Form von Supprimierung hat rein gar nichts mit einer SD-Überfunktion zu tun. Leider wissen das sehr viele Ärzte nicht, weil sie einfach nicht fachlich genügend qualifiziert sind.
Sehr viele mit Hashi haben hier schon allein mit einer Einnahme von Monopräparaten wie L-Thyroxin oder Euthyrox oder Efferox oder Levothyroxin eine Supprimierung des TSH-Wertes hinbekommen, weil man die ganze Tagesdosis auf einmal morgens einnehmen soll, was total unnatürlich ist und es dann sogenannnte Spitzen oder Peaks im Blut von FT4 gibt, was dann die Hypophysen veranlasst, den TSH-Wert massiv zu senken, weil die Hypophyse meint, es sei zuviel Thyroxin im Blut, was aber nicht stimmt. Nach ein paar Stunden normalisiert sich die Konzentration dieser morgendlichen Hochdosiseinnahme an Thyroxin, aber das kriegt dann wiederum die Hypophyse nicht mehr mit.
Daher bin ich selbst als Laie sicher, daß Du immer noch in einer Unterfunktion bist und dein TSH-Wert eigentlich aufgrund der Tabletteneinnahme supprimiert ist.
Liebe Grüße
Michael D'Angelo“
Quelle: http://www.ht-mb.de/forum/show…20&viewfull=1#post2822020
siehe Abbildung: Umfrage Wohlfühlbereich und der TSH-Wert
Quelle: http://www.ht-mb.de/forum/show…ert-f%FChlt-Ihr-Euch-wohl!!
Zitat„Von Brigitta vom Lehn 10. Mai 2013
Das Problem: Viele Ärzte und mindestens so viele Patienten nehmen ein Abweichen von den Referenzwerten zum Anlass, vorschnell mit einer Hormontherapie zu beginnen oder diese einzufordern. „Dabei bedeuten erhöhte Referenzwerte noch keine Therapieentscheidung. Sie sind nur von diagnostischer Bedeutung“, betont Völzke. Die Experten sind sich einig, dass eine Hashimoto erst ab einem TSH-Wert von 10 behandelt werden sollte. Zusätzlich muss das Ultraschallbild deutlich eine verkleinerte und strukturauffällige, „echoarme“ Schilddrüse zeigen.“
Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung…a7-a282-927b70ac5f79.html
ZitatAlles anzeigen„2013
Empfehlung der amerikanischen und europäischen Leitlinien für Behandlung der subklinischen Hypothyreose:
Bei TSH-Werten < 10 wird keine routinemäßige Thyroxinsubstitution empfohlen.
Die Leitlinien argumentieren ihren Standpunkt mit einem höheren oberen TSH-Normalwert älterer Personen, der fehlenden Evidenz einer positiven Wirkung der Therapie, einer besseren Überlebensprognose und den potentiellen Risiken einer Überdosierung.
Garber JR et al. Clinical Practice Guidelines for Hypothyroidism in Adults:Thyroid 2012
Pearce SH et al. 2013 ETA Guideline: Management of Subclinical
Hypothyroidism. Eur Thyroid J. 2013“
Quelle: http://docplayer.org/14711197-…bt-es-neue-zielwerte.html
Leit-linien werden zu Leid-linien für SD-Kranke:
Wenn diese „Leitlinien“ von normalen Hausärzten ohne tiefere SD-Kenntnisse gelesen bzw. angewandt werden, dann wird es garantiert eines geben: Mehr unentdeckte SD-Patienten – meist mit einer chronischen SD-Erkrankung - die vermutlich länger Leiden werden, da sie immer später diagnostiziert und behandelt werden.
Zusatz-Problem für „Hausärzte“: Die Vorschrift der Stufendiagnostik (abgemildert)!
Zitat„Die Posten GOP 32320 und 32321 wurde zum 01.01.2008 (alt) folgendes geändert, wo wörtlich dort steht:
„Die Abklärung einer Schilddrüsenerkrankung muss als Stufendiagnostik erfolgen. Das bedeutet, dass bei Verdacht auf eine Funktionsstörung zunächst das TSH bestimmt wird, danach erfolgt bei Werten außerhalb der Norm (und nur dann) die Bestimmung von fT3 und fT4. Die Vorgehen ist nicht nur leitlinienkonform , sondern folgt auch dem Gebot der wirtschaftlichen Erbringung von Laborleistungen.“
http://www.ht-mb.de/forum/show…fendiagnostik-der-SD-quot
Die Posten GOP 32101, 32320 und 32321 wurde zum 01.01.2012/2014 (neu) folgendes geändert/abgemildert:
ZitatTSH gilt als der wichtigste Laborwert bei der Diagnostik von Schilddrüsenerkrankungen und bei der Beurteilung der Schilddrüsenhormon-Stoffwechsellage unter Therapie sowie vor diagnostischen Eingriffen mit jodhaltigen Kontrastmitteln. Im Regelfall wird bei Patienten ohne schwere Allgemeinerkrankung bei Verdacht auf Schilddrüsenerkrankung primär das TSH bestimmt und abhängig vom Resultat der ggf. weitere diagnostische Ablauf bestimmt.
Die Bestimmung der Gesamthormone T3 und T4 wurde zum Quartal 3/2007 in den Anhang IV der nicht
oder nicht mehr berechnungsfähigen Leistungen des EBM übernommen.
Quelle: http://www.kbv.de/media/sp/Laborkompendium_final_web.pdf
GOP = Gebührenordnungsposition (auch Gebührenordnung Physiotherapeuten)
EMP = Einheitliche Bewertungsmaßstab ist das Vergütungssystem der vertragsärztlichen bzw. vertrags psychotherapeutischen Versorgung in Deutschland.
ZitatAlles anzeigen„Was hat denn der TSH-Wert überhaupt für eine Bedeutung??
Hallo Ihr lieben Hashis und MBler, die mit ihrem TSH-Wert Probleme haben!
Für mich persönlich hat mein TSH-Wert keine große Bedeutung, weil meine Hypophyse jahrelang einfach manchmal nicht genügend TSH produzieren konnte, neben einigen anderen Hormonen auch noch! Ich hatte jahrelang Unterfunktionsbeschwerden, aber niemand erkannte die SD-Unterfunktion, weil der TSH-Wert, wenn er gemacht wurde, noch in der Norm war.
Immer war es irgendetwas anders, aber natürlich am häufigsten wurden meine Beschwerden (m)einer kranken Psyche zugeschoben.
Selbst meinem Endo fällt es immer noch schwer, nicht nur sofort anhand des TSH-Wertes meine Einstellung zu beurteilen. Ich muss ihn -selbst heute noch- immer daran erinnern, daß meine Hypophyse schwächelt!
Aber solch eine Hypophysenschwäche soll ja nicht jeder haben und deswegen soll ich eine Ausnahme sein. Aber wer weiß, ob bei Hashi eben eventuell auch die Hypophyse davon betroffen ist.
Also was ist los mit dem ollen TSH-Wert:
1) Stufendiagnostik: Die Vorschrift der Stufendiagnostik erlaubt dem Arzt erst dann eine genauere SD-Untersuchung, wenn der TSH-Wert nicht in der Referenz ist. Und darin liegt ein großes Problem: Was ist der richtige TSH-Wert mit einer richtigen Aussagekraft, mit dem man SD-Erkrankungen erkennen kann.
2) Wo liegt der "aussagekräftige" TSH-Wert:
a) Bei den "althergebrachten TSH-Wert-Anbetern" geht der TSH-Wert von 0,2 oder 0,3 mU/L bis 3,5 oder 4,0 oder 4,5 oder 5,0 oder noch höher, bis 10,00 mU/L. Die Althergebrachten sind sich nicht mal einig über die richtige Referenz! Einzig und allein in der Ablehnung des Referenzbereiches von 0,3 bis 2,0 bzw. 2,5 mU/L sind die Althergebrachten sich einig!
Was soll ein so stark schwankender Wert für eine Aussagekraft haben??
b)Baby, Kleinkinder und Kinder haben extrem schwankende TSH-Wertbereiche mit ebenfalls unterschiedlichen Angaben zum Alter des Kindes!!
Erwachsene sollen dann einen anderen TSH-Referenzbereich haben als Kinder!
Und was jetzt ganz neu ist, ältere Menschen haben ebenfalls einen anderen TSH-Wert als Erwachsene, aber welchem Alter mit welchem TSH-Wert als normal angesehen werden kann, ist man sich in Fachkreisen ebenfalls einig!
Schwangere sollen einen anderen TSH-Referenzwert haben als Nichtschwangere!
Frauen, die die Pille nehmen, haben einen anderen TSH-Wert als Frauen ohne die Pille!
Dicke Kinder/Erwachsene sollen ebenfalls einen anderen TSH-Werte haben als nicht dicke Kinder/Erwachsene!
Ab welchem Alter hat man also welchen TSH-Wert, der die "Norm" oder die "Referenz" darstellen soll?? Tja, ich hab dazu keine Antwort!
Ein so stark schwankender Wert, der auch noch alters-, geschlechts-, gewichts-abhängig ist, soll eine gewichtige diagnostische Rolle spielen!!!???
UNGLAUBLICH! UND DAS VON LABOR ZU LABOR!!!
3) Warum wird dennoch nur dem TSH-Wert selbst an sich so eine große Bedeutung zugeschoben?
a) Er ist einfach billig und schnell zu ermitteln!
b) An Referenzwerte anhand von Richtlinien kann sich der Arzt besser festhalten und muss nicht selbst entscheiden, ob die Person offiziell krank ist oder nicht! Alles was in der Referenz ist, ist okay! Wohlfühldosen gibt es nicht!
4) Welche realen Probleme treten mit dem TSH-Wert bei Hashi-Erkrankten auf?
a) Eine schnelle Diagnose von einer schleichenden Hashi ist nur schwer zu machen, weil die meisten Ärzte noch die althergebrachten TSH-Werte-Bereiche haben, wobei der SD-Autoimmunerkrankte schon lange sich nicht mehr wohl fühlt, aber der TSH-Wert noch in der Referenz ist. Es kann lange dauern, bis der TSH-Wert endlich über der Referenz ist. Und in der Zwischenzeit leidet der Patient halt unter einer "psychovegetativen Erkrankung".
b) Die Einstellung mit Thyroxin bei einer erkannten SD-Autoimmunerkankung geht bei vielen sehr schlecht, weil die Hypophyse aufgrund der synthetischen Hormone bei vielen supprimiert sein kann.
c) Dann gibt es natürlich auch noch die Sonderfälle, wo die Hypophysen-Hypothalamus-Achse selbst gestört ist, wo also garantiert keine Aussagekraft dahinter steckt.
Mein persönliches Fazit:
Ein TSH-Wert sollte bei SD-Autoimmunerkrankten nur mit äußerster Vorsicht herangezogen werden. Bei obigen Problemen kann man mit solch einem Wert keine gute Beurteilung der Thyroxinstoffwechsellage ermitteln.
Liebe Grüße
Michael D'Angelo“
Quelle:http://www.mb-ht.de/forum/show…09&viewfull=1#post2662809
Fazit:
Die Fixierung des TSH-Wertes als „Eierlegende Woll-Milch-Sau“ stellt nicht nur bei der Diagnose von SD-Erkrankung ein großes Problem dar, sondern ein viel größeres bei der Therapie mit SD-Hormonen, da bei vielen therapierten Patienten ein supprimierter TSH-Wert häufig auftritt. Die Tyrannei des TSH-Wertes sollte in der SD-Diagnostik beendet werden.
Ein Erklärungsgrund für diese Supprimierung (nach Prof. Dr. med. R. Wahl, Tübingen): Durch morgendlich unphysiologisch hohe Einnahme der Tagesdosis kommt es zu Spitzen im Blut, die die Hypophyse selbst erkennt und dann die TSH-Ausschüttung massiv senkt.
Zukünftiges Super-Problem bei der Diagnostik: Alle Menschen - sogar die mit nachgewiesener Hashimoto-Thyreoiditis - sollen erst ab einem TSH-Wert von 10,00 mU/L mit Thyroxin behandelt werden.
Weitere Möglichkeit zur Diagnose und Therapie einer SD-Erkrankung: Die Messung der freien Schilddrüsen (fT4 und fT3)!
Die Bestimmung der freien SD-Werte - fT4 und fT3- zeigt die aktuelle ungebundene Thyroxinkonzentration im Blut direkt (unmittelbar) an, während der TSH-Wert dies nur ein indirekter (mittel) machen soll.
Die SD-Hormone werden im Blut i.d.R. an Bindungsproteine wie
* TBG (Thyroxin bindendes Hormon)
* Thyroxin bindendes Präalbumin (TBPA)
* Albumin.
* Biotin (soll für gesunde Haare und Haut förderlich sein bzw. die nächtliche Hunger lindern) soll die SD-Hormone auch binden.
Die SD-Hormone in der gebundenen Form heißen T4 und T3, wobei in dieser Form es in ca 99,75 % im Blut vorliegt.
Labore können auch beide Formen gleichzeitig messen und sagen dann dazu totales T4 (TT4) und totales T3 (TT3).
Krankheiten und chronische Entzündungsprozesse beeinflussen die Bindung von Schilddrüsenhormonen ebenfalls.
ZitatAlles anzeigen„T3 und T4
Normalwerte des T3
Erwachsene: (total) T3: 0,9-1,8 ng/ml oder 1,4-2,8 nmol/l
Erwachsene: freies T3: 3,5-8,0 ng/l oder 5,4-12,3 pmol/l
Für Kinder und Jugendliche gibt es eigene Tabellen je nach Alter.
Normalwerte des T4
Erwachsene: (total) T4: 5,5-11,0 µg/dl oder 77-142 nmol/l
Erwachsene: freies T4: 0,8-1,8 ng/dl oder 10-23 pmol/l
Für Kinder und Jugendliche gibt es eigene Tabellen je nach Alter.
Die Normalwerte können je nach Labor und Bestimmungsmethode Abweichungen zeigen.“
Quelle: http://www.hashimotothyreoidit…hp/hormone/hormonregelung
Seit fast 10 Jahren erstatten die Krankenkasse nur noch bestimmte Werte bzw. über bestimmte Labore.
Zitat„Hinweise zur Abrechnung
Die Bestimmungen von Gesamt-Thyroxin (TT4) und Gesamt-Trijodthyronin (TT3) sind, ebenso wie die indirekten Methoden zur Bestimmung der freien Schilddrüsenhormone (z.B. T3-Uptake, Thyroxin-bindendes Globulin: TBG), nicht mehr Bestandteil des EBM, können also auch nicht mehr über die Laborgemeinschaft bezogen werden. Dies entspricht den aktuellen Empfehlungen zur Schilddrüsendiagnostik, die ebenfalls die Bestimmung der freien Schilddrüsenhormone fT4 und fT3 in den Vordergrund stellen.
In der Laborgemeinschaft kann nur die Bestimmung von TSH angefordert werden. Bei unauffälligem TSH sind im Allgemeinen keine weiteren Untersuchungen erforderlich. Bei erniedrigtem oder erhöhtem TSH sollten fT4 und fT3 bzw. fT4 allein im Fachlabor bestimmt werden. Hierfür ist ein Überweisungsschein erforderlich. Bei TSH-Werten unter 0,3 mE/l und über 4,0 mE/l kann eine automatische Benachrichtigung per Fax erfolgen, die Untersuchungen können dann nachgefordert werden (innerhalb von 3 bis 4 Tagen).“
Quelle: http://www.labor-gaertner.de/u…uesen-Labordiagnostik.pdf (Laborinformation Stand 02 2015)
Problem:
Manche Ärzte/Hausärzte wissen -vermutlich- den Unterschied zwischen Tx- und fTx-Werten nicht so genau und meinen deswegen, sie dürfen diese Werte nicht mehr bei ihren Kassenpatienten abnehmen (häufige Aussage von Ärzten auch bei nachgewiesener SD-Erkrankung: Das zahlt die Kasse nicht!)
Sie dürfen es bei Kassenpatient schon anordnen, nur müssen sie dazu einen Überweisungschein für die freien Werte an ein Fachlabor senden und die werden dort bestimmt.
Nur der TSH-Wert für Kassenpatienten kann mit der Laborgemeinschaft, wo früher viele Ärzte drin waren bzw. noch drin sind, abgerechnet werden, der ca. 2,45 - 3,00€ kostet.
Die freien Wert kosten so von 4,10 € bis 3,70 € für Kassenpatienten.
Beim Privat/IGEL-Patienten läuft dies ja ganz ohne Kassenbeteiligung und da kann der Arzt anweisen, was er gemacht haben möchte. Patient kann dies als Individuelle Gesundheitsleistung (IGEL, Abrechnung über den Arzt) oder als reiner Privatpatient (Rechnung zahlt Patient selbst).
'Quelle: http://www.labor-muenchen-zent…ruesendiagnostik_0705.pdf (Stand 05 2007)
ZitatAlles anzeigen„EBM- und GOÄ-Abrechnung:
- TSH (EBM-Ziffer 32101, 3,00 Euro, GOÄ-Ziffer 4030, 16,76 Euro
- FT3 (EBM-Ziffer 32321 3,70 Euro, GOÄ-Ziffer 4022.H4, 16,76 Euro)
- FT4 (EBM-Ziffer 32320, 3,70 Euro, GOÄ 4023.H4, 16,76 Euro)
- Thyreoglobulin (EBM 32420 17,40 Euro, GOÄ 4070, 60,33 Euro)
- Anti-TG (EBM-Ziffer 32502, 8,70 Euro, GOÄ 3876, 30,16 Euro),
- Anti-TPO (EBM-Ziffer 32502, 8,70 Euro, GOÄ 3871, 30,16 Euro),
- TRAK (EBM-Ziffer 32508, 11,25 Euro, GOÄ 3879, 36,87 Euro),
- Calcitonin (EBM-Ziffer 32410, 14,90 Euro, GOÄ 4047, 32,18 Euro),
- CEA (EBM-Ziffer 32324, 3,80 Euro GOÄ 3905.H3, 16,76 Euro).
Quelle:Ärzte Zeitung, 20.01.2010“
Quelle: http://www.lab-kl.de/news/news…tik-der-schilddruese.html
Problem der Umwandlungsstörung von fT4 in ft3 durch fehlendes Enzym
Nicht selten tritt das Problem Umwandlungsstörung auf d.h. es fehlt das Enzym Deiodase, von es 3 Formen gibt, wird nicht in ausreichender Menge gebildet, so das das selbst gebildete fT4 bzw. das eingenommene fT4 aus den Thyroxintabletten nicht mehr in der stoffwechselaktive fT3 umgewandelt wird.
Tabelle 1: Schilddrüsenparameter bei NTI
(NIT: Nicht schilddrüsenbedingte Erkrankungen)
Krankheitsbild Veränderung des Laborparameters
siehe Quelle: http://www.labor-staber.de/pdf…lddrueseAbbott%202009.pdf
Viele Ärzte und Labors propagieren, daß nur der ft4-Wert ermittelt werden soll und nicht der fT3-Wert, da diese zu stark schwanken würde.
Wenn man jetzt nur TSH- und fT4-Werte macht, dann sieht man dieses Problem dadurch nicht.
ZitatAlles anzeigen„Einige typische Beispiele für Medikamenteninteraktionen:
Kompetition um die Bindungsstellen an den Transportproteinen Heparin, Furosemid und Salicylate führen zu einem Anstieg des FT4 bei leicht erniedrigtem oder normalem Gesamt-T4 und gleichbleibendem TSH. Bei Heparin scheint dies auch ein In-vitro-Effekt zu sein. Rheumamittel wie Fenclofenac oder Fenoprofen führen zu erniedrigten Gesamthormonwerten, das FT4 bleibt dennoch im unteren Normalbereich.
Demgegenüber zeigt Diclofenac keine Veränderungen.
Zunahme oder Abnahme der Menge an Transportprotein Östrogene (Schwangerschaft oder Kontrazeptiva) führen zu einem erhöhten Angebot an Transportprotein und somit zu erhöhten Gesamthormonwerten, Androgene zu einem erniedrigten Angebot und somit zu erniedrigten Gesamthormonwerten.Die freien Hormone sind kaum verändert.
Konversionshemmung Eine Konversionshemmung von T4 zu T3 und erniedrigte T3-Spiegel bewirken Propanolol und Glucocorticoide. Durch Substratstau können die T4-Werte ansteigen. Jodhaltigeverursachen eine besonders starke Konversionshemmung. Anstieg von T4 und Abfall von T3 sind besonders ausgeprägt.
Jodhaltige Kontrastmittel können darüber hinaus bei schon bestehender latenter Schilddrüsenüberfunktion zu einer schweren hyperthyreoten Stoffwechsellage führen. (THYREOTOXISCHE KRISE)
Enzyminduktion
Einige Medikamente (Phenobarbital, Carbamazepin,Rifampicin, Diphenylhydantoin)
beeinflussen durch eine Induktion von Leberenzymen den Jod-Thyronin-Stoffwechsel mit dem Ergebnis erniedrigter Gesamt-T4- und FT4-Werte. T3 verändert sich nur wenig. Normale TSH- Werte weisen auf eine euthyreote Stoffwechsellage hin.
Änderungen der TSH-Freisetzung
Die TSH-Bestimmung liefert im Allgemeinen die zuverlässigste Aussage, ist aber dennoch nicht gänzlich frei von Wechselwirkungen mit Medikamenten. Zentral wirkende Substanzen wie Metoproclamid, Domperidon und Sulprid bewirken eine gesteigerte Freisetzung von TSH, Dopamin, L-Dopa und Glucocorticoide hemmen die TSH-Freisetzung.
Andererseits führen manche Medikamente auch zu echten behandlungsbedürftigen Funktionsstörungen. Lithium übt einen thyreostatischen Effekt aus. Dies hat einen TSH-Anstieg zur Folge und eine Strumahäufigkeit von 40–50 % bei diesen Patienten.
Amiodaron(Herzmedikament)
Das häufig verordnete Antiarrhythmikum Amiodaron zeigt besonders komplexe Auswirkungen auf die Laborparameter und auf die Schilddrüsenfunktion selbst:
Jodüberlastung (Amiodaron besteht zu 39 % seines Gewichts aus Jod)
Anstieg von T4, Abfall von T3, Anstieg von TSH (Hemmung der Konversion von T4 zu T3)
Amiodaron wirkt toxisch auf das Schilddrüsengewebe.
Mit zunehmender Einnahmedauer hemmt Amiodaron direkt die hypophysäre TSH-Freisetzung.
Die so verursachten Funktionsstörungen führen – je nach Ausgangslage des Patienten und der Jodversorgung – zu einer Amiodaron-induzierten Hyperthyreose (in bis zu 23 % der Fälle) oder zu einer Hypothyreose (in bis zu 32 % der Fälle). Zur obligatorischen Basisdiagnostik vor Beginn einer Amiodarontherapie gehören daher neben der Bestimmung von TSH, FT3, FT4 auch die Bestimmung von Anti-TPO und Anti-TG zur genauen Evaluation der Funktionslage. Die weitere Therapiekontrolle erfolgt mit TSH (und gegebenenfalls auch FT3 und FT4).“
Quelle: http://www.labor-staber.de/pdf…lddrueseAbbott%202009.pdf
Bestimmung der Schilddrüsenantikörper zur Diagnose von chronischen Autoimmunerkrankungen
Die Bestimmung der SD-Antikörper:
a) TPOAK (Thyreoperoxidase-Antikörper, alt: MAK)
b) TgAK (Thyreoglobulin-Antikörper: TAK)
c) TRAK (TSH-Rezeptoren-Antikörper)
Während TPOAK und TgAK häufig bei einer chronischen Hashimoto-Thyreoiditis auftreten, ist bei Morbus Basedow die TRAK die diagnostizierende Antikörperart.
Es können auch bei Morbus Basedow die TPOAK und TAK auftreten bzw. umgekehrt genauso. Da beide chronischen Autoimmunerkrankungen fließend ineinander übergehen können, verwenden viele Ärzte den Oberbegriff „Autoimmunthyreopathie“ für beide.
Während Hashimoto überwiegende eine Unterfunktionssymptomatik aufweist, ist es bei Morbus Basedow mehr die Überfunktionssymptomatik.
In der Anfangsphase kann allerdings bei Hashimoto eine Überfunktion (Hashi-Toxikose) auftreten, wenn der Autoimmunprozess die SD zerstört und dadurch Thyroxin -unkontrolliert durch den TSH bzw. Hypophyse – freisetzt.
Bei Morbus Basedow tritt häufig auch eine endokrine Orbitopathie (kurz e.O.) oder Exophthalmus (Glotz-Augen) mit auf.
MBler mit e.O. haben es gut bei der Diagnose: Der Arzt muss ihnen nur in die Augen schauen, schon wissen sie, was der Patient hat.
Hashis müssen meist mit ihren Ärzten kämpfen, um eine eindeutige Diagnose zu erhalten!
Die Pathogenität bzw. die krankmachende Wirkung der Antikörper sind unterschiedlich:
a) TPOAK: Ist ungewiss, ob er pathogen ist oder nicht. Man weiß nicht, ob dieser Antikörper überhaupt etwas an der SD zerstört oder nicht. Aber er ist organspezifisch, weil sich nur in der SD Thyreoperoxidase befindet.
b) TgAK: Nach bisherigem Wissen ist dieser nicht pathogen, aber organspezifisch, weil nur in der SD sich Speichersubstanz Thyreoglobulin befindet.
c) TRAK: Ist nachweislich pathogen, denn TRAK könnte blockierend bzw. anregend an den SD-Rezeptoren wirken und so einer Unterfunktion bzw. Überfunktion auslösen. Zudem spielt er eine Rolle bei der e.O., wo das Augenhintergrundgewebe durch diese Antikörper sich entzündet und sich zur e. O. entwickelt.
Problem: Die Bestimmung der Antikörper können entweder nur die TPOK oder die TgAK vom Arzt mit der Kasse abgerechnet werden.
Es gibt allerdings SD-Autoimmunerkrankte, die haben nur TgAK im Blut. Wenn jetzt vom Arzt nur TPOAk bestimmt werden und nicht im nächsten Quartal auch die TgAK, dann besteht die Gefahr, die SD-Autoimmunerkrankung des Patienten nicht erkannt wird.
Zitat„Seit 1999 dürfen die Schilddrüsen-Antikörper (TPO-AK, Tg-AK bzw. TSH-Rezeptor-AK) nur noch einmal pro Quartal abgerechnet werden, häufigere Bestimmungen sind im Allgemeinen auch nicht erforderlich. Die Bestimmung der Schilddrüsen-Autoantikörper dient zur
Diagnostik einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, für die Verlaufskontrolle haben sie weniger Bedeutung, nur die Bestimmung der TSH-Rezeptor-Antikörper im Verlauf der thyreostatischen Therapie beim M. Basedow kann prognostischen Wert haben.“
Quelle: http://www.labor-gaertner.de/u…uesen-Labordiagnostik.pdf
Problem: Es gibt SD-Autoimmunerkrankte, die haben keine nachweisbaren SD-Antikörper (seronegative), wobei die Diagnose sehr schwierig ist, weil viele Ärzte meinen „Ohne Antikörper keine Autoimmunerkrankung.“ Häufig findet man aber im Ultraschallbild dann die Antwort auf die Beschwerden.
Weitere Diagnostik durch den Ultraschall der Schilddrüse
Eine Zerstörung der SD ist durch ausgebildete Ärzte mit guten Ultraschallgeräten meistens gut zu sehen. Meist sind Zerstörungsprozesse des Schilddrüsengewebes im Ultraschallgerät echoarm und inhomogen, neben der Vergrößerung und Verkleinerung der SD selbst, die man ebenfalls im Ultraschallgerät sehen und messen kann. Allerdings muss der Arzt die entsprechende Ausbildung haben und nicht jeder Arzt mit Ultraschallgerät kann eine Thyreoiditis erkennen.
Neuere Untersuchungen in Punkto Schilddrüse und deren Erkrankung von THYROID TRANS ACT seit 2012
Auszuüge
ZitatAlles anzeigen„Aus der „Ärzte Zeitung“ vom 15.6.2016
Schilddrüse
Diagnostik und Therapie ändern sich!
Etwa ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland leidet an Störungen der Schilddrüsenfunktion mit beträchtlichen Auswirkungen auf die physische und mentale Gesundheit. Jüngere Erkenntnisse haben einen Paradigmenwechsel eingeleitet, der die Diagnostik und Therapie bei Schilddrüsenfunktionsstörungen nachhaltig verändern wird.
Das Interview führte Thomas Meißner
Aktuelle Position: Direktorin der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen und Zentrallabor – Bereich Forschung und Lehre am Universitätsklinikum Essen
…
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Forschungsschwerpunkte Vor allem Schilddrüsenhormonwirkung in Bezug auf Alter und Geschlecht, Schilddrüsentumoren/-Krebs, (neuro-) endokrine Tumoren, Transition in der Endokrinologie und Diabetologie.
Ärzte Zeitung: Frau Professor Führer, die Entdeckung der Schilddrüsenhormon-Transporter (MTC8-Transporter) habe das Konzept der Schilddrüsenhormon-Wirkungen revolutioniert, haben Sie und Ihre Kolleginnen Professor Klaudia Brix aus Bremen und Professor Heike Biebermann aus Berlin in einem Übersichtsartikel geschrieben. Was haben Sie damit gemeint?
Professor Dagmar Führer: Das jahrzehntealte Konzept, wonach die Hormone T3 und T4 aus dem Blut irgendwie in die Zelle gelangen, um dort ihre Wirkungen zu entfalten, ist definitiv überholt.
Vor zwölf Jahren war erstmals ein Kandidat für eine Art "Eingangskontrolle" in die Zelle gefunden worden, der MCT8-Transporter, der eine zentrale Rolle im Gehirn spielt. Ist das Transportprotein in der Zellmembran defekt, hat das Konsequenzen für die Gesundheit.
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Führer: Thyronamine sind Schilddrüsenhormon-Derivate, die eine andere Wirkung als die klassischen Schilddrüsenhormone selbst haben.
Thyronamine schalten ab, wo T4 bzw. das aktive Hormone T3 aktiviert, sie erzeugen Kälte oder senken die Herzfrequenz, wo T3 Hitze erzeugt oder die Herzfrequenz erhöht. Daher auch der Name "kalte Schilddrüsenhormone".
Wenn ich also T3, T4 im Blut messe und zugleich die Thyronamine bestimme und beides steht in einem bestimmten Verhältnis zueinander, dann erhalte ich womöglich eine Erklärung dafür, warum T3 und T4 im Einzelfall nicht so viel klinische Wirkung entfalten, wie ich anhand der Werte erwarten würde - und umgekehrt.
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Wir haben früher sehr apodiktisch erzählt bekommen, dass jeder TSH-Wert über 2,5 mU/l pathologisch sei. Jetzt dürfen wir nicht ins andere Extrem verfallen nach dem Motto, alles unter einem TSH Wert von 10,0 mU/l sei harmlos.
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Führer: Das scheint ein gewisser physiologischer Mechanismus zu sein. Es gibt Unterschiede in der Neuroregulation der Hypophyse, eine reduzierte T4-Sekretion, eine veränderte T4-zu-T3-Deiodierung und eine wahrscheinlich geringe Empfindlichkeit für Schilddrüsenhormone auf der Organebene. Zumindest kann man dies in Tiermodellen organspezifisch beobachten.
In der Leber ist der Effekt deutlich, während er im Herzen weniger ausgeprägt zu sein scheint. Beim Menschen kommen in der "Altersbetrachtung" der Schilddrüsenfunktion noch zwei Aspekte hinzu, nämlich die Zunahme von Autoimmunthyreoiditiden und auch der Schilddrüsenautonomien mit dem Alter. Dies kann auch ein Grund sein, warum in epidemiologischen Studien die TSH-Kurven im Alter in verschiedenen Populationen unterschiedlich verlaufen.
In deutschen Kohorten wie der SHIP oder der Heinz-Nixdorf Recall Kohorte zeigt sich kein TSH-Anstieg mit dem Alter, in der schottischen Tayside Study oder der australischen Busselton Health Study hingegen schon.
Für die Betrachtung der Schilddrüsenfunktion bei älteren Patienten ist es wichtig zu berücksichtigen, in welchem Land und in welcher früheren endemischen Gebiet man sich befindet.
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Idealerweise wird die künftige Analytik alle relevanten Metaboliten abbilden - Professor Josef Köhrle aus Berlin hat dafür den Begriff "Thyronom" vorgeschlagen, also von T4 bis T0, inklusive des TSH-Werts. Hinzu kommen möglicherweise Metaboliten, die mit den Stoffwechselfunktionen der Schilddrüsenhormone zusammenhängen, etwa aus dem Urin oder aus dem Serum/Plasma.
=> Anmerkung Referent:
Schweineschilddrüsenhormone enthalten alle T4 bis T0!
Monopräparate wie Euthyrox, Efferox, L-Thyroxin, enthalten nur freies T4!
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Das ist ein deutliches Signal an die pharmazeutische Industrie: Patienten könnten von T4/T3-Kombinationspräparaten profitieren, deren Verhältnis nicht wie bisher 4:1, sondern zum Beispiel 15:1 beträgt.Und wir benötigen retardierte T3-Präparate. Unsere Schilddrüse setzt den ganzen Tag Hormone frei.
=> Anmerkung:Kombi-Präparate mit T4 und T3 (Prothyrid und Novothyral bzw. zusätzliches Thybon) werden von vielen Ärzte verteufelt bzw. für Medikamente aus dem Mittelalter gehalten und deswegen nicht verordnet!
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Quelle: https://www.hashimoto-forum.de/viewtopic.php?p=51269#p51262
(Hervorhebungen, Einfügungen und Unterstreichungen sind vom Verfasser)
Gesamtfazit:
Solange die versprochene Revolution in der Endokrinologie noch nicht stattgefunden hat, brauchen wir SD-Kranke bzw. SD-Autoimmunerkrankte alle möglichen heute schon vorhandenen Untersuchungsmethoden auf einmal und nicht häppchenweise unter einem ständigen Kampf mit den Ärzten und der Kasse:
TSH-Wert NICHT NUR ALLEINE
fT4-Wert
fT3-Wert
TPOAK-Wert
TgAK-Wert
TRAK-Wert
Ultraschalluntersuchung ggf. mit Szintigraphie
SD-Medikamente: Nicht nur Monopräparate, sondern auch Kombi-Präparate, inkl. des Schweinethyroxins.
Hoffen wir, dass Frau Prof. Führer mit Team mit ihrer Forschung im „Thyroid Trans Act" weiter machen kann.
Michael D'Angelo