Hallo zusammen,
leider war mein Text zu lang für das Profil, daher hier meine zusammengefasste Situation. Erkrankungen der Schilddrüse sind in meiner Familie ausreichend vorhanden (Hyperthyreose, Hypothyreose, Kropf). 2004/2005 hatte ich erstmals eine Schilddrüsen-Überfunktion mit Medikamenteneinnahme über mehrere Monate. Danach war alles ok.
Ich muss dazu sagen, dass ich damals eine einzigartig gute Ärztin hatte, die mittlerweile leider in Rente ist. 2011 hatte ich einen erneuten Rückfall in die Überfunktion und nahm ca. 2 Monate Medikamente ein. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits bei meinem neuen Hausarzt (Schilddrüse ist mein Spezialgebiet...) in Behandlung.
Danach war wieder Ruhe und ich kam nur regelmäßig zur Kontrolle. Als ich 2012 mit dem zweiten Kind schwanger war, musste ich mir schon eine Art Standpauke anhören, dass es ja sehr riskant sei usw. Aber alles blieb weiterhin ruhig und mir ging es gut. Dann bei einer Kontrolle im Sep. 2014 lag mein TSH Wert plötzlich nur noch bei 0.05.
Nach einer erneuten Kontrolle vier Wochen später lag er wieder bei 1,73 und alles war laut Arzt in bester Ordnung. Ich kann nicht mehr genau sagen, wie lange ich schon Beschwerden habe, man lernt ja damit zu leben.
Da ich früher bereits einmal unter Depressionen litt (oder war es das gar nicht?), Medikamente nahm und in Therapie war, waren mir diese Symptome zum Großteil ja nicht neu. Jedenfalls rannte ich meinem Hausarzt wegen des mittlerweile unerträglichen Leidensdrucks 2015 die Bude ein. Damals waren erhebliche Schlafstörungen mit Erschöpfung mein größtes Problem. Da ja laut Blutwerte mal wieder alles perfekt war, verschrieb er mir ein Schlafmittel, dass ich genau einmal nahm.
Am nächsten Tag war ich wie unter Drogen und nicht in der Lage aufmerksam Auto zu fahren. Ich sagte ihm, dass ich zwei Kinder habe und fit sein muss, da hat er mir eine rezeptfreie Teemischung aufgeschrieben.
Als ich wieder bei ihm stand (ich hatte mittlerweile selbst in Punkto Schilddrüse recherchiert und einen Verdacht geäußert) meinte er, die Werte seien in Ordnung und er glaube nicht, dass es organische Ursachen hätte. Er druckte mir eine Überweisung zum Psychiater aus.
Ich zählte sämtliche Beschwerden auf, die mich zu diesem Zeitpunkt quälten: müde, erschöpft, Leistungsabfall, Konzentrationsschwäche, Wortfindungsstörungen, Gedächtnisstörungen, Orientierungsstörungen, Stimmungsschwankungen, extreme Launen, Vergesslichkeit, Unentschlossenheit, heiße Füße, Gewichtszunahme trotz kompletter Ernährungsumstellung und Sport (v. a. Bauch), totaler Libidoverlust, Kopfweh/Schwindel, Blähungen, Verdauungsstörungen, Rosazea (ich hatte nie Probleme mit der Haut), Akne, strohige Haare, trockene Augen Auch auf meinen Hinweis, dass meine Werte bei näherer Betrachtung auf eine UF hindeuten ließ er sich in keinster Weise ein. Ich konnte ihm dann noch eine Überweisung zum Endokrinologen abschwatzen bevor er mich einfach stehen ließ, mir die Hand gab und mir alles Gute wünschte.
Glücklicherweise erwies sich mein Frauenarzt als sehr kompetent und hat noch allerlei (teils kostenpflichtige) Werte überprüft, auch Hormone. Einzig ein Testosteronmangel hat sich gezeigt. Trotzdem war ich fast schon happy, dass endlich mal wenigstens irgendwas gefunden wurde. Das Gel, dass ich dann zur Behandlung verwendete zeigte allerdings keinerlei Wirkung.
Außer, dass mir nach einiger Zeit dunkle Haare an den Innenseiten beider Arme wuchsen. Nach 6 monatiger, beschwerlicher Wartezeit folgte dann die Untersuchung beim Endokrinologen. Ich war voller Zuversicht. Mir ging es zu dem Zeitpunkt zwar wieder besser, aber trotzdem konnte ich es nicht glauben, dass auch das Ergebnis hier nichts brachte. Danach war ich so deprimiert und dachte, na ja, vielleicht sind es ja doch die Nerven, dass ich enttäuscht aufgab. Ich hatte einfach auch keine Kraft mehr mich zu rechtfertigen, quasi als Simulant hingestellt zu werden und/oder mir einen neuen Arzt bzw. eine neue Anlaufstelle zu suchen.
Also lebte ich mit den, dann wieder erträglicheren und teilweise verschwundenen Symptomen weiter. Bis jetzt! Ich möchte einfach mal wieder fit sein. Bin ständig nur müde und erschöpft. Ich nehme immer mehr zu, egal wie und was ich esse.
Die Symptome haben sich wieder verstärkt bzw. sind zurück gekommen und ich habe mich dazu entschlossen, ein aktuelles Blutbild und Ultraschall SD machen zu lassen. Das war wieder bei meinem verständnisvollen Hausarzt.
Ergebnis "Blutwerte perfekt", Schilddrüse im US unauffällig, alles in Ordnung. Als ich ihn fragte, ob er mir trotzdem eine Überweisung für Szintigramm geben kann wurde er gleich wieder abweisend und schnippisch und ich zog wie erwartet ergebnislos von dannen.
Zwei Tage später hatte ich zum ersten mal einen Termin bei einer Heilpraktikerin. Sie führte eine Elektro-Akkupunktur durch und es gab mehrere Baustellen: Zähne, Nerven, Gallenblase, Schilddrüse, Kreislauf, Venen, Allergieinweis, Darm, Gelenke, Blase. Jetzt nehme ich seit letzter Woche folgende Präparate ein: Vigodana Loges (Nerven), Phönix-Plumbum (Gallenblase), Spongia comp. (Schilddrüse). In 6 Wochen soll ich wieder kommen.
Eine Veränderung merke ich bisher nicht. Es ist aber auch sehr schwer, da die Symptome ja immer schubweise kommen und teilweise auch zeitweise verschwinden. Ich wollte einfach mal hören, was Ihr dazu meint. Bin ich bescheuert? Könnte es Hashimoto sein, eine latente UF, oder doch was ganz anderes?
Ich habe in meinem Profil einfach mal die Werte ab 2015 aufgelistet die genommen wurden und mir wichtig erscheinen. Bitte vor allem den aktuellen TSH Wert beachten. So hoch war er bei mir noch nie. Aber wie gesagt, laut Arzt alles perfekt... Ich danke Euch schon jetzt für Eure Hilfe und Ratschläge.
01/15
TSH (0.25-4.0) 1.88
ft3 (2.3-4.2) 2.64
ft4 (0.9-1.9) 1.09
MCH 27.6
12/15
TSH 1.42
ft3 2.83
ft4 0.91
MCH 27.8
06/16
TSH 1.48
ft3 2.92
ft4 0.95
MCH 27.9
12/16 (Endokrinologie)
TSH (0.4-4.0) 1.87
ft3 (2.2-5.0) 2.8
ft4 (0.8-1.9) 1.19
Anti-TG (<40) <20.0
Anti-TPO (<35) <10.0
TRAK (<0.60) <0.1
07/18
TSH (0.25-4.0) 3.06
ft3 (2.30-4.20) 2.63
ft4 (0.90-1.90) 1.05
MCH (28.0-33.0) 28.1