Guten Tag,
da ich das Vertrauen in die Ärzte vollkommen verloren habe, was meine Örtlichkeit betrifft (Hannover), wende ich mich hilfesuchend an euch in der Hoffnung auf Vorschläge. Gleich vorweg, ich besitze wegen meinem Krankheitsverlauf nicht über die nötigen finanziellen Mittel um alles, was über Krankenkassenleistung hinaus gehen sollte, mit einzuplanen.
Krankengeschichte
2011 Erste Anzeichen von Antriebslosigkeit, längeren Schlafzyklen und depressive Lebenseinstellung
2012 Nach Zusammenbruch in 2011, Umzug zurück zu den Eltern, da einfach alltägliche Aufgaben nicht mehr bewältigt werden konnten
2012-2013 Versuch der Regeneration mit sehr viel Sport, Abnahme und gutem Körpergefühl (5-10% Körperfett), hielt jedoch nicht lange an. Nächster Zusammenbruch, Auslöser Job, 30% Kündingswelle und schlechte Arbeitsbedingungen.
2014-2017 Nach den Aussagen der Ärzte, ich sei depressiv, mental gestört etc. verlor ich vollkommen mein Selbstbewusstsein und beim Gang zu Psychologen, bekam ich von 5 verschiedenen Fachkräften vollkommen verschiedene Meinungen, alle mit eng gesteckten, eingefahrenen Denkweisen. Und zahlreiche Symptome verschlimmerten sich, vor allem Ende 2017/Anfang 2018. Niemand kam darauf zu sprechen, dass es biologisch sein könnte, es wurden immer sofort Medikamente verschrieben.
Aktuell Ich gab mich mit den Meinungen der Ärzte, und Unterstellungen, dass ich genannten Symptome in meinem Alter nicht haben dürfe, nicht zufrieden und begann, von den Ärzten enttäuscht, selbst nach der Ursache zu suchen und fand zusammenhängend immer meine Schilddrüse als möglichen Auslöser, worauf hin ich regelrecht darum betteln musste, dass dies untersucht würde, gestärkt mit meiner eigenen Analyse aus dem Internet, was mit einem Lachen erwidert wurde...
Ältere Symptome 6-12 Monate
- Haarausfall mit beginn 2017 (in der Familie kein Haarausfall in so frühen Jahren bekannt)
- Andauernder Säurereflux
- Extreme Antriebslosigkeit
- Schlafzyklen 22-12 Uhr und 14-18 Uhr (täglich ohne Ausnahme)
- Brüchiges Haar/Fingernägel
- Raue Stimme
- Muskelschmerzen phasenweise für 1min durch leichten Druck
- Erhebliche Sprachprobleme
- Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindelgefühl, Erbrechen, kalter Schweißausbruch
- Andauernde Müdigkeit
- Manchmal zittrige Hände/Nervosität aus heiterem Himmel
- Dauerhaft weicher Stuhlgang
- Erhebliche Konzentrationsstörungen
- Erhebliche Gedächtnisprobleme
- Hals fühlt sich eingeschnürt an, leichtes Druckgefühl von mir aus rechte Seite
- Das Gefühl, Essen bleibt im Hals stecken (Stunden)
- Gelbe Fleckenbildung auf der Haut an verschiedenen Stellen
- Knistern im Hals
- Ameisenlaufen auf der Kopfhaut mit leichtem Brenngefühl/Verspannung
Aktuell Symptome 1-3 Monate seit Einnahme L-Thyroxin 25mg und absetzen des Antidepressivums (30/50mg Amitryptilin/Mirtazapin)
- Gelbe Fleckenbildung auf der Haut an verschiedenen Stellen
- Knistern im Hals
- Hals fühlt sich eingeschnürt an, leichtes Druckgefühl von mir aus rechte Seite (seltener)
- Dauerhaft weicher Stuhlgang (seltener)
- Erhebliche Sprachprobleme (deutlich seltener)
- Erhebliche Konzentrationsstörungen (deutlich seltener)
- Erhebliche Gedächtnisprobleme (fast gänzlich verschwunden)
- - Haarausfall mit beginn 2017 (in der Familie kein Haarausfall in so frühen Jahren bekannt) (hat sich leider verstärkt, so das ich an eine Glatze als Option denken muss, da es elbst mit kurzem Haar unzumutbar aussieht)
- Ameisenlaufen auf der Kopfhaut mit leichtem Brenngefühl/Verspannung
- stechender Schmerz linke Brustseite unter Rippen für 2H (einmalig)
- stechender/pochender Schmerz rechter Fuß an der Hinterseite, als würde innen ein Impuls/Strom wandern (einmalig)
Blutwerte
04/2018
TSH 8,53 IU/ml
Freies T3 3.73 pg/ml
Freies T4 1.06 ng/dl
05/2018
TSH 3.25 IU/ml
Freies T3 3.34 pg/ml
Freies T4 1.20 ng/dl
07/2018 (Endokrinologe) anders erhoben
TSH 1.88 U/ml
Freies T3 4.91 pmol/l bzw. 3.2 pg/ml
Freies T4 15.9 pmol/l bzw. 1.2 ng/dl
Thyreoglobulin TG-AK TAK 15 IU/ml
Thyreoididperoxid TPO-AK MAK 15 IU/ml
TSH-Rezepter AK TRAK 1.1 IU/l
Ultraschalluntersuchung beim Hausarzt/Internist ergab, dass die Schilddrüse in Ordnung wäre, beim Endrokrinologen, welcher sich meinen gesamten Halsbereich 5-10min. statt der 30sek. beim Hausarzt/Internisten ansah, folgte das Ergebnis, dass es zuerst normal aussehen würde, aber die Schilddrüse insgesamt doch zu klein sei.
Fazit
Zuerst wurden meine Äußerungen ernst genommen (erster Besuch), aber als keine Nervenschäden gefunden werden konnten (ging anfangs nur wegen Zusammenbruch um Arzt), wurden mit Antidepressiva verschrieben, welche tatsächlich eine minimal verbessernde Wirkung hatten (nach 4 Wochen). Danach der Gang zum Job Center, Aufnahme in ein spezielles Programm und Unterstützung durch eine soziale Einrichtung, da ein normales Leben mir nicht mehr möglich war (4 Wochen ohne duschen, 2 Tage in Folge hungern, katastrophaler Schlafrhythmus etc., Briefkasten nicht öffnen, generelle Verzweiflung, was mit mit einem los ist).
Irgendwann ging es in die Tagesklinik, wo die Schilddrüse ebenfalls zu keiner Zeit erwähnt wurde und die Medikation der vorhergehenden Ärzte sofort wieder aufgenommen wurde. Außerdem waren die Mitarbeiter so sehr von Verhaltenstherapie überzeugt, dass es keine anderen Alternativen geben dürfte.
Ich springe mal in der Zeit vor, irgendwann, als die Symptome immer ausgeprägter, häufiger und in der Zahl an Problemen stieg, hatte ich die Nase voll und ging selbst auf Ursachenforschung. Ich denke ich muss nicht erwähnen, dass mein Selbstbewusstsein bis zu diesem Punkt völlig am Boden war, zumal ich mich kaum noch verständlich auszudrücken wusste. Alles deutete auf die Schilddrüse hin, also ging ich zu den Ärzten mit der Bitte diese zu untersuchen und wurde kichernd/gackernd belacht, dass ich kein Arzt sei und alles in Ordnung ist....
Ich wechselte erneut den Arzt und versuchte es nochmal, nach 2x der Bitte wurden die 3 typischen Werte erhoben und eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt, der Arzt jedoch meinte, dass kein Einschreiten nötig sei, es läge noch im Rahmen. Auf meine Bitte, nein betteln, bekam ich dennoch L-Thyroxin verschrieben, gleichzeitig setze ich meine Antidepressiva ab und mein Zustand hatte sich innerhalb von Wochen rasend schnell verbessert. Ich stand nach ca. 1 Woche nicht mehr 5x täglich in Einem Raum, nicht mehr wissend, was ich dort eigentlich tun wollte, kann mich sprachlich viel besser ausdrücken und musste nicht mehr täglich Mittagsnickerchen halten, da ich den Tag sonst nicht überlebt hätte und meine Emotionen kamen endlich wieder zurück, welche ich verloren glaubte, was mich in eine Identitätskrise lenkte.
Seit dem habe ich viele meiner verloren geglaubten Fähigkeiten zurück erhalten, trainiere wieder regelmäßig und bin deutlich besser gelaunt und viel belastbarer als zuvor, dennoch fühle ich mich nicht gänzlich in meinem Element und habe noch mit einigen Symptomen zu kämpfen und wurde beim Endokrinologen erneut ausgelacht, bis ich Hashimoto erwähnte, und dies mit den 3 normalen Werten nicht festzustellen sei, oder jeder Mensch individuell sei und sich im gesetzten Normbereich nicht unbedingt wohl fühlen muss. Nur durch diese und andere Aussagen, kam es überhaupt dazu, 3 weitere Werte erhalten zu haben, ansonsten hätte man mich vor der Untersuchung wieder nach Hause geschickt, obwohl ich fast 4 Monate auf den Termin warten musste.
Um meine Blutwerte musste ich ebenfalls betteln, sonst würden mir diese nach 2-3 Monaten an meinen Hausarzt überreicht und ich bis dahin weiterhin planlos. Meine Gefühle Ärzten gegenüber habe ich oben bereits stark abgeschwächt beschrieben, ich bin wirklich sauer, frustriert und fühle mich nichts ernst genommen. Man sagte mir sogar, ich solle ein Sprachtraining machen, oder zum Psychologen gehen.
Vermutlich ist der Text lange und erschreckend, aber ich wollte möglichst alle kommenden Fragen abgedeckt wissen, damit sich die wichtigen Informationen nicht über mehrere Beiträge erstrecken.
Leider fand ich keinen Rechner, welcher alle meine Werte zusammenhängend in Verbindung bringt, sprich ich werde nicht wirklich schlau daraus und wollte nicht extra ein Buch zu dem Thema kaufen, da dies meiner Meinung nach (eigentlich) nicht meine Aufgabe sein sollte, sondern das der Ärzte. Ich hoffe daher auf Rat hier, ob meine Werte tatsächlich (mittlerweile) vollkommen unbedenklich sind, oder eine Folge der langen Unterfunktion und mein Körper schlichtweg Zeit braucht um sich davon zu erholen, oder ich noch Schritte einleiten sollte?
Viele Grüße,
InVein