Hallo ihr Lieben!
Danke nochmal für die Aufnahme! Ich weiß nicht so recht, wie ich hier weitermachen soll, deswegen erzähle ich euch jetzt einfach mal meine ,,Geschichte". Ich würde mich sehr über Meinungen und Anmerkungen freuen!
Also. So wirklich angefangen hat alles ungefähr vor drei Jahren, als ich 16 war. Jeden Nachmittag, wenn ich von der Schule gekommen bin, musste ich mich immer erst einmal für mehrere Stunden hinlegen und schlafen. Die Müdigkeit hat mich so übermannt, dass ich ohne diesen Extraschlaf den Tag nicht überstanden hätte. Wobei es mir nach dem Nachmittagsschlaf nicht viel besser ging, ich hätte danach direkt weiterschlafen können. Dabei war es egal, ob ich die Nacht zuvor genug geschlafen hatte oder nicht. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mir allerdings nicht allzu viele Sorgen gemacht. Der Gedanke Schilddrüsenunterfunktion kam mir zwar immer mal zwischendurch, weil ich das von Bekannten kannte, aber da es in meiner Familie keine Vorbelastung gab, hatte ich ihn schnell wieder verworfen.
Im Laufe der Zeit wurde es allerdings nicht besser. Ich wurde extrem antriebslos, konnte mich kaum aus meinem Bett bewegen und hatte nicht mal mehr Lust, was mit meinen Freunden zu machen. Ich wollte nur noch schlafen.
Nach meinem Abitur 2017 bin ich dann für ein Jahr ins Ausland als Au Pair und erst da fing ich richtig an, mir Gedanken über meine Gesundheit zu machen. Sobald meine Gastkinder morgens in der Schule waren, bin ich ins Bett gefallen und musste für 3-4 Stunden schlafen. Ich konnte meine Freizeit nicht nutzen, konnte nichts erleben, weil es mir einfach nicht gelang, mich aus meinem Bett aufzuraffen. Ich suchte im Internet immer mehr nach Schilddrüsenunterfunktion und den Symptomen und bemerkte dann auch bei mir extrem trockene Haut und meine Überempfindlichkeit gegen Kälte, die ich bereits in meiner Zeit vorm Abitur hatte.
Deswegen entschied ich mich, nach Beendigung meines Au Pair Aufenthalts im August 2018 mein Blut untersuchen zu lassen.
Die Werte dazu könnt ihr auf meinem Profil nachschauen. Meine Hausärztin meinte, an meinem Hb würde die Müdigkeit auf jeden Fall nicht liegen, der sei für eine Frau sogar sehr hoch (15,6). Es könnte an meiner Schilddrüse liegen, da mein TSH mit 3,48 leicht erhöht sei. Einige würden sich schon ab einem TSH von 3,0 schlecht fühlen, so ihre Worte. Sie wollte mir dann eigentlich erst Jod-Tabletten verschreiben, weil sie glaubte, den TSH damit bereits senken zu können, entschied sich aber nach einem Ultraschall meiner Schilddrüse dagegen.
Sie sagte, dass ihr die Struktur meiner Schilddrüse nicht gefällt und zu unregelmäßig ist, also vermutete sie Hashimoto und nahm erneut Blut ab, um die Schilddrüsenantikörper zu testen. Diese waren jedoch unauffällig, weswegen sie mir anbot, eine Therapie mit L-Thyroxin (Euthyrox) 25 Microgramm zu versuchen, da mein Wert zwar nur leicht erhöht war, aber ich trotzdem diese bleiernde Müdigkeit hatte. Zudem riet sie mir, Jod zu meiden, da sich vielleicht im Laufe der Zeit noch eine Hashimoto entwickeln könnte. Also gesagt, getan, und so begann ich am 14.9.18 mit der Einnahme von 25 Microgramm L-Thyroxin. Bereits nach anderthalb Wochen spürte ich erste Verbesserungen und ich kam durch den Tag, ohne nachmittags noch einige Stunden schlafen zu müssen.
Ca. einen Monat später musste mir vom Betriebsarzt zur Routine Blut abgenommen werden, wobei ich ihn bat, ebenfalls den TSH-, fT3- und fT4-Wert mitzubestimmen lassen. Ich war begeistert, wie schnell mein TSH-Wert von 3,48 auf 2,87 gesunken war. Mir ging es tatsächlich besser.
Dieses Gefühl hielt jedoch nicht allzu lange an. Im November kehrte meine Müdigkeit zurück, ich hielt es nicht mehr aus, ging es mir doch die Wochen zuvor so gut. Und obwohl ich erst 3 Wochen später wieder einen Termin zur Kontrolle der Blutwerte hatte, zog ich ihn vor. Am Morgen der Bluentnahme (26.11.18) wachte ich auf, ich war so gerädert wie schon lange nicht mehr und zack: TSH wieder gestiegen, dieses Mal auf 4,12. Also ging meine Hausärztin höher mit der Dosis L-Thyroxin, auf 50 Microgramm.
Es folgte dasselbe Spiel. Nach ein bis zwei Wochen spürte ich eine Verbesserung, den Dezember über ging es mir gut. Danach kam ab Anfang Januar 2019 bis Ende Januar 2019 wieder ein Tiefpunkt. Ich musste erneut übermäßig viel schlafen, war abtriebslos, und fror extrem. Meine Heizung im Zimmer stand dauerhaft auf 3 1/2, ich lag mit 3 Paar Socken, Wärmflasche und drei Decken im Bett und mir war trotzdem kalt. Ich weinte, weil ich nicht mehr konnte, vereinbarte wieder frühzeitig einen Kontrolltermin beim Arzt zur Blutentnahme am 1.2.19, die eigentlich erst vier Wochen später angesetzt war. Doch dann der plötzliche Umschwung am 30.1.19, den ich bis heute nicht verstehe: Von diesem Tag an ging es mir super. Ich musste absolut gar nicht mehr schlafen nachmittags, unternahm etwas mit meinen Freunden, fror nicht mehr übermäßig. Das Ergebnis der letzten Blutkontrolle vom 1.2.19: TSH wieder gesunken, dieses Mal auf 2,34. Meine Hausärztin war zufrieden, ich sollte bei 50 Microgramm L-Thyroxin bleiben und bekam zusätzlich 100mg Selen täglich verschrieben. Zusätzlich bat ich um einen erneuten Ultraschall der Schilddrüse. Diese sah immer noch ungleichmäßig aus, allerdings hatte sich zum letzten Ultraschall im August nichts verändert. Ein gutes Zeichen, meinte meine Ärztin. Trotzdem möchte sie weiterhin, dass ich auf übermäßig viel Jod verzichte.
(Eine kleine Anmerkung am Rande: Bei meinem älteren Bruder wurde vor 3 Wochen auch eine leichte Unterfunktion der Schilddrüse festgestellt, nachdem ich ihm geraten habe, sich darauf checken zu lassen, da er ebenfalls über Antriebslosigkeit und bleiernde Müdigkeit geklagt hat. Bei ihm ist der Grund allerdings, dass seine Schilddrüse zu klein für seine Größe ist und nicht genug Hormone für seinen Körper produzieren kann. Er nimmt seitdem ein Kombi-Präparat aus Jod und 50 Microgramm L-Thyroxin.)
Und jetzt bin ich hier bei euch gelandet, mit einigen Fragen im Gepäck und ich würde mich freuen, wenn ihr vielleicht eine Antwort wisst oder eine Meinung dazu habt.
1. Was sagt ihr zu meiner Geschichte? Hättet ihr bei einem TSH von 3,48 schon L-Thyroxin gegeben, obwohl der Wert noch im Rahmen liegt?
Einige sagen ja, dass man ab einem TSH von 2,0 schon hellhörig werden muss.
2. Wisst ihr vielleicht, wie meine fT3 und fT4 Werte zu deuten sind?
Ich bin da leider nicht schlau draus geworden, aber im Internet sagen alle immer, wie wichtig sie sind. Deswegen bitte ich meine Hausärztin bei jeder Blutabnahme auch immer, sie mitzubestimmen. Sie würde sonst nämlich nur den TSH bestimmen, aber auf den allein soll man sich ja nicht verlassen.
3. Ist es normal, dass mein Befinden so schwankt?
4. Glaubt ihr, dass sich wirklich irgendwann nochmal Hashimoto bei mir entwickelt?
Wenn man das so sagen kann. Meine Hausärztin hat immer nur so schwammig geredet, sie meinte, es wäre kein Kuhfleckenmuster auf meiner Schilddrüse zu sehen, sie sei halt nur unregelmäßig/ungleichmäßig. Als ich sie gefragt habe, was genau sie damit meint, hat sie sich nur herausgeredet und keine vernünftige Antwort gegeben.
Danke fürs Lesen meines Textes, obwohl er etwas lang geworden ist..
Ich bin dankbar für jede Anmerkung, Meinung, Hilfe und jeden Tipp!
Liebe Grüße,
Bananenbrot