Liebe Forenmitglieder,
ich hoffe sehr, dass ihr mir in meiner aktuellen Situation helfen könnt.
Kurze Vorgeschichte:
Meine Schilddrüsenunterfunktion wurde 2011 mit Hashimoto diagnostiziert und mir wurde L-Thyroxin gegeben. Mir ging es damals nicht gut, ich war depressiv und sehr müde. Mein ft3 wollte nie in der Normbereich, sodass ich zusätzlich Thybon einnahm und dann eine Weile zu Novothyral wechselte. Mit Thybon fühlte ich mich endlich voller Energie und meine Stimmungslage war deutlich besser, fröhlich. Ich hatte jedoch sehr viel körperlichen und psychischen Stress, den ich erst im Laufe des letzten Jahres lernte zu reduzieren.
Bis dahin hatte ich einen extrem supprimierten TSH, mit dem es mir laut Ärzten unmöglich sei, schwanger zu werden. Auch waren meine Sexualhormone quasi nicht vorhanden.
Ich suchte einen Schilddrüsenarzt auf, der scheinbar auch Ahnung von Fertilität hatte. Dieser reduzierte mir meine damalige Dosis von Novothyral 100 (also 100 Mikrogramm T4 und 20 Mikrogramm T3) auf L-Thyroxin 75, was wegen Nebenwirkungen sogar noch auf 50 gesenkt wurde. Ich schlitterte in eine katastrophale Unterfunktion samt Depressionen und vielen weiteren schlimmen Beschwerden, stieß aber auf taube Ohren.
Ich wechselte den Arzt erneut (kein Endokrinologe, sondern Nuklearmedizin), man gab mir wieder Thybon, ich wurde 'hochgepeppelt', gerade so weit, dass mein TSH noch im Normbereich für Frauen mit Kinderwunsch war. Parallel arbeitete ich an meinem Lebensstil. Meine Medikamentation war zuletzt L-Thyroxin 75 und Thybon 15 und 10 im täglichen Wechsel. Meine freien Werte krebsten während meiner gesamten Laufbahn immer im unteren Drittel herum.
Heute:
Ich bin schwanger In der 8. Woche. Am 25.02. hatte ich meinen ersten Termin in einer neuen Endokrinologie mit Internisten im Haus. Diese meinten, es gäbe nicht genügend Daten/Studien zur Einnahme von T3 während der Schwangerschaft, das Ungeborene könne eine Tachykardie oder Hyperthyreose entwickeln, darum solle ich das Thybon ausschleichen und L-Thyroxin steigern auf 100.
Meine Werte vom 25.02. nach Einnahme von L-Thyroxin 75 und Thybon 10:
- TSH: 0,3 (0,27 - 4,2)
- FT3: 3,4 (2,9-7,9)
- FT4: 11,6 (11,6 - 20,9)
- TPO-AK: den genauen Wert weiß ich nicht, aber ich hatte keine Entzündungswerte
Heute befinde ich mich bei L-Thyroxin 100 und Thybon 5. Am 26.03. sollen die Blutwerte erneut genommen werden. Nun ist es so, dass ich seit letzter Woche massive Müdigkeit und Energiemangel habe (bis zu 11h Schlaf und dann noch mal tagsüber), plötzlich sehr oft traurig bin und weine. Das kenne ich von meiner ersten Misere ohne Thybon. Allerdings könnten es dieses Mal ja auch Schwangerschaftssymptome sein. Nachdem ich beschrieb, wie es mir ging, meinte man, ich könne Thybon auf 10 steigern, solle dann L-Thyroxin auf 75 senken, da sonst der TSH zu sehr supprimiert sei. Außerdem könne mir niemand versprechen, dass dem Kind nichts passiere.
Das macht mir natürlich sehr Angst. Ich möchte auf gar keinen Fall dem Ungeborenen schaden, aber natürlich auch nicht selbst in eine depressive Stimmungslage rutschen.
Habt ihr vielleicht Erfahrungen, Studien oder ähnliches zur Einnahme von Thybon während der Schwangerschaft? Das Argument der Ärzte war, dass der Stoffwechsel während dieser Zeit noch völlig anders wäre, weshalb ich bereit war, das Ganze noch mal zu probieren. Ich möchte jetzt erstmal bis zur nächsten Blutabnahme L-Thyroxin 100 und Thybon 5 durchnehmen, um dann hoffentlich an den neuen Werten etwas ablesen zu können.
Ich fühle mich sehr verunsichert und weiß nicht, was richtig ist. Ich bin um jeden Hinweis dankbar.
Ganz liebe Grüße
Lilian
P.S.: Den Sticky oben habe ich mir schon durchgelesen.