Diagnose "leichte Hashimoto" / leichte Unterfunktion?

  • Liebe alle,


    ich bin ganz neu hier und habe vor kurzem von meinem Hausarzt die Diagnose "leichte Hashimoto mit leichter Schilddrüsenunterfunktion" bekommen.

    Meine Werte habe ich im Profil eingetragen.

    Zum Hintergrund:

    Ich habe seit mehreren Monaten Probleme mit starker Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsproblemen und Kreislaufproblemen (fühlt sich an wie niedriger Blutdruck; ich fühle mich auch schnell unterzuckert).

    Mein Hausarzt hat dann die üblichen Blutwerte untersuchen lassen und da waren alle Werte in Ordnung; TSH basal bei 2.1.
    Dann hat er noch einen Schilddrüsen-Ultraschall gemacht und dabei festgestellt, dass meine Schilddrüse ziemlich klein ist.
    Genaue Volumenwerte weiß ich jetzt nicht, aber er meinte, dass sie ungefähr halb so groß wie normal ist. Ansonsten hat er aber keine Auffälligkeiten wie Knoten o.ä. gesehen.

    Weitere Schilddrüsenwerte waren bei der Untersuchung nicht gemessen worden, also habe ich darum gebeten, dass man da noch mal weitere Werte untersucht.

    Ich habe also noch mal Blut abgenommen bekommen, und dabei kamen dann die übrigen im Profil angegebenen Werte heraus.

    Aufgrund des TAK-Werts außerhalb des Referenzbereichs, in Kombination mit der verkleinerten Schilddrüse und dem TSH-Wert, hat er dann festgestellt, dass ich leichte Hashimoto und damit zusammenhängend eine leichte Unterfunktion habe, mit deren Behandlung man beginnen könnte, aber nicht müsste.

    Da ich ja Beschwerden habe und gerne wissen würde, ob es mir mit der Einnahme der Hormone besser geht, wollte ich dann lieber gleich anfangen.

    Ich habe 25mg L-Thyroxin verschrieben bekommen, was ich jetzt seit ein paar Tagen nehme.


    Generell bin ich mir aber unsicher, was die Diagnose angeht, da bis auf den TAK-Wert ja eigentlich alles "normal" ist und es mich wundert, dass ich mich trotzdem so fertig fühle.

    Hat dazu jemand mit ähnlich "guten" Werten evtl. Erfahrungen oder kann das ansonsten ein bisschen einschätzen?


    Ansonsten vielleicht noch relevant: Ich ernähre mich vegetarisch. Eisenwerte waren völlig in Ordnung, allerdings wurden ansonsten keine Vitaminwerte bestimmt.


    Vielen Dank! :Daumen:

  • Was auch vielleicht noch relevant ist: Ich nehme zur Verhütung eine östrogenfreie Pille. Darauf bin ich letztes Jahr im Juni/Juli von einer anderen Pille umgestiegen, nachdem bei mir Thrombophilie (heterozygote APC-Resistenz) diagnostiziert wurde, weshalb ich kein Östrogen mehr nehmen darf.

  • Danke für den Hinweis, das habe ich jetzt gemacht.

  • Hallo *eiskaffee*,

    Willkommen im Klub! Liebst Du Eiskaffee??? Bald ist wieder Sommer, zum Glück:Daumen:


    Ich antworte dir mal auf einige Deiner Bemerkungen im obigen Text:

    und habe vor kurzem von meinem Hausarzt die Diagnose "leichte Hashimoto mit leichter Schilddrüsenunterfunktion" bekommen.

    Eine "leichte Hashimoto" gibt es aus meiner Sicht nicht. Entweder man hat es oder eben nicht.

    Bei Dir scheint es aber klar zu sein.

    So leicht finde ich Deine Unterfunktion nicht, mit solchen Werten geht es vielen nicht gut.

    Normwerte täuschen da gern mal über die Höhe von Werten hinweg.

    Dazu kannst Du folgenden Artikel lesen:

    https://hcfricke.com/2018/12/1…t-keine-gesundheitswerte/


    Mein Hausarzt hat dann die üblichen Blutwerte untersuchen lassen und da waren alle Werte in Ordnung; TSH basal bei 2.1.

    Was wurde denn noch gemessen?

    In unserem "Diagnosethread" kannst Du schauen, was alles nötig ist, um sich ein klares Bild zu machen:

    Vorschlag für eine umfassende Diagnose

    Im Vorwort steht auch, warum so viel nötig ist und es nicht reicht, sich nur um die Schilddrüse zu kümmern.

    Dann hat er noch einen Schilddrüsen-Ultraschall gemacht und dabei festgestellt, dass meine Schilddrüse ziemlich klein ist.
    Genaue Volumenwerte weiß ich jetzt nicht, aber er meinte, dass sie ungefähr halb so groß wie normal ist. Ansonsten hat er aber keine Auffälligkeiten wie Knoten o.ä. gesehen.

    Besorge Dir schriftlich das Untersuchungsergebnis. Ist serh wichtig auch für später, um eigene vergleiche zu haben.

    Du wirst sehen, auf Ärzte kann man sich fast nie verlassen. Deshalb immer alles selbst haben und abheften.

    Aufgrund des TAK-Werts außerhalb des Referenzbereichs, in Kombination mit der verkleinerten Schilddrüse und dem TSH-Wert, hat er dann festgestellt, dass ich leichte Hashimoto und damit zusammenhängend eine leichte Unterfunktion habe, mit deren Behandlung man beginnen könnte, aber nicht müsste.

    Ist klar Hashi, würde ich auch sagen.

    Ich habe 25mg L-Thyroxin verschrieben bekommen, was ich jetzt seit ein paar Tagen nehme.

    Wie lange sollst Du diese Menge einnehmen?

    Länger als eine Woche ist nicht ratsam. Dann solltest Du noch 12,5µg drauf legen.

    Diese dann abends auf der Bettkante unter die Zunge legen.

    Hier die Erklärungen dazu:

    https://hcfricke.com/2020/01/1…e-morgens-mittags-abends/


    Generell bin ich mir aber unsicher, was die Diagnose angeht, da bis auf den TAK-Wert ja eigentlich alles "normal" ist und es mich wundert, dass ich mich trotzdem so fertig fühle.

    Hat dazu jemand mit ähnlich "guten" Werten evtl. Erfahrungen oder kann das ansonsten ein bisschen einschätzen?

    So gut sind Deine Werte nicht! Und Tg-AK erhöht, dazu kleine SD.

    Das passt schon zusammen!

    Ich ernähre mich vegetarisch. Eisenwerte waren völlig in Ordnung, allerdings wurden ansonsten keine Vitaminwerte bestimmt.


    Vielen Dank!

    Eisen? Das ist kein guter Parameter.

    Um die Eisenlage im Körper zu messen, muss man mindestens Ferritin + CRP haben. Dazu das kleine Blutbild.

    Was auch vielleicht noch relevant ist: Ich nehme zur Verhütung eine östrogenfreie Pille. Darauf bin ich letztes Jahr im Juni/Juli von einer anderen Pille umgestiegen, nachdem bei mir Thrombophilie (heterozygote APC-Resistenz) diagnostiziert wurde, weshalb ich kein Östrogen mehr nehmen darf.

    Das ist sehr wichtig!!!

    Hormonelle Verhütung, egal mit welcher Methode, ist ein massiver eingriff in die komplette Hormonlage der frau, einschließlich der Schilddrüse.

    Auch hierzu hat uns HC einen gut fundierten Artikel geschrieben:

    https://hcfricke.com/?s=Pille


    Insgesamt liegt ein Stück Arbeit vor Dir, welche wir Dir nicht abnehmen können.

    Aber gern zeigen wir Dir einen Weg und sind für Fragen offen.


    Lies Dich auch durch andere Threads und nutze die Suchfunktion. Einiges an Infos ist da versteckt.


    In diesem Bereich stehen noch andere wichtige Themen, die sich lohnen, zu bearbeiten:

    Wichtige Informationen und Gesundheitsthemen


    Ich wünsche Dir eine gute Woche!

    LG Augenstern

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Vielen Dank für deine ausführliche Einschätzung und die Links mit weiteren Infos! :lach:
    Das werde ich mir möglichst bald alles mal durchlesen.


    Beim nächsten Termin werde ich noch mal nachfragen, wie groß die Schilddrüse jetzt eigentlich genau ist und ob man ansonsten irgendwas erkennen kann, was relevant wäre.


    Ich habe den nächsten Termin erst Ende April; so lange soll ich jetzt erst mal die 25mg nehmen, und dann soll der TSH-Wert wieder kontrolliert werden, und je nach dem, wie der ausfällt und wie ich mich fühle, soll dann weiter über die Dosis entschieden werden.


    Abgesehen von den Schilddrüsenwerten wurden noch gemessen:
    Leukozyten, Hämoglobin, Hämatokrit, Ertythrozyten, MCV, MCH, MCHC, Thrombozyten, Creatinin, eGFR, Harnsäure, y-GT, Eisen, Kalium, Cholesterin, HDL-Cholesterin, LDL-Cholesterin, Triglyceride, Glucose.


    Davon war aber nur MCHC außerhalb des Referenzbereichs mit 32.2 (33.0-36.0), und Leukozyten an der Grenze mit 4.01 (4.00-11.2).

  • Beim nächsten Termin werde ich noch mal nachfragen, wie groß die Schilddrüse jetzt eigentlich genau ist und ob man ansonsten irgendwas erkennen kann, was relevant wäre.

    Lasse Dir den Bericht unbedingt schriftlich geben!!! Die Interpretation von Seiten der Ärzte ist teilweise serh skurril und einfach falsch.

    Deshalb immer alles schriftlich selbst in den Akten haben.

    Ich habe den nächsten Termin erst Ende April; so lange soll ich jetzt erst mal die 25mg nehmen, und dann soll der TSH-Wert wieder kontrolliert werden, und je nach dem, wie der ausfällt und wie ich mich fühle, soll dann weiter über die Dosis entschieden werden.

    25µg ist zum Leben nicht genug und zu viel zum Sterben :zwinkern:

    Es ist wahrscheinlich, dass durch diese geringe Menge Deine Werte letztendlich noch mehr absacken.

    Das TSH sinkt, aber die 25µg LT reichen nicht aus, die Differenz zur Eigenproduktion auszugleichen.

    Du nimmst ja was, um mehr zu bekommen, das klappt praktisch nie bei längerer 25µg Einnahme.

    Diese Dosierung ist für höchsten 2 Wochen gedacht, dann langsame Steigerung um 12,5µg.



    Davon war aber nur MCHC außerhalb des Referenzbereichs mit 32.2 (33.0-36.0), und Leukozyten an der Grenze mit 4.01 (4.00-11.2).

    Werte in der Norm heißen nicht, dass alles ok ist.

    Außerdem muss man alles auch im Zusammenhang sehen.

    deshalb wäre es schon gut, wenn Du die Werte mal postest.



    LGA

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Es ist wahrscheinlich, dass durch diese geringe Menge Deine Werte letztendlich noch mehr absacken.

    Das TSH sinkt, aber die 25µg LT reichen nicht aus, die Differenz zur Eigenproduktion auszugleichen.

    Du nimmst ja was, um mehr zu bekommen, das klappt praktisch nie bei längerer 25µg Einnahme.

    Diese Dosierung ist für höchsten 2 Wochen gedacht, dann langsame Steigerung um 12,5µg.

    Oh, hast du dazu (wissenschaftliche) Quellen/Studien?
    Dazu steht weder etwas in der Packungsbeilage noch hat der Arzt etwas dazu gesagt.

  • Das sind langjährige Erfahrungen.

    Aus dem Artikel zum Splitten kannst Du das auch heraus lesen.


    In wie weit das dann bei Dir läuft, weiß man nicht, ich würde es halt nicht drauf ankommen lassen. :zwinkern:

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

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