Heftige Beschwerden, erhöhtes Cortisol, was ist los mit mir?

  • Hallo zusammen,


    ich bin weiblich, 33 Jahre alt und wohne im schönen Augsburg.


    Meine Schilddrüsenwerte des letzten Jahres habe ich in mein Profil eingetragen... (Werte sind immer ohne LT Einnahme vor der BE) ich habe was die angeht eine kleine Achterbahnfahrt hinter mir.


    Bei mir wurde 2012 Hashimoto diagnostiziert, rückblickend hatte ich es aber schon einige Jahre vorher, kann viele (Überfunktions-)Symptome von damals auf den Anfang von Hashimoto zurückführen, wurde aber natürlich nicht erkannt. Bei der Diagnose damals hatte ich Glück mit der Ärtzin, die es direkt erkannte, ursprünglich ging ich im Glauben, dass ich Depressionen hätte zu ihr. Ich wurde dann recht schnell gut eingestellt, so dass ich zügig eine krasse Verbesserung merkte. Nahm seitdem L-Thyroxin 50 (unter geringen Schwankungen, manchmal ging es hoch auch 75, dann wieder runter auf 50, aber ohne wirkliche Beschwerden). Bis auf Probleme beim Abnehmen (trotz strikter Diät ging kaum was runter bzw. nur seeehr langsam) ging es mir gut und ich merkte nichts von Hashimoto.


    Im März 2019 stellte mich mein Nuklearmediziner (spezialisiert rein auf Schilddrüsenerkrankungen... leider klingt das besser als er wirklich ist...) um auf Novothyral 100. Da ich mich bis dahin nicht wirklich mit meiner Krankheit auseinander gesetzt habe, fiel mir anfangs die krasse Dosissteigerung gar nicht auf (ja, ich ging von einem Tag auf den anderen von LT 50 zu Novothyral 100... seit einigen Wochen weiß ich auch, wie dämlich das ist). 5 Monate später bekam ich dann im Urlaub die Quittung für mein Vertrauen in den Arzt und saß mit Herzrasen und einem gefühlt explodierendem Hals voller Panik an der Ostsee, NUK im Urlaub, niemand erreichbar (aktuelle Werte wurden kurz vor dem Urlaub abgenommen). Wieder zuhause ging ich zum Hausarzt, da der NUK nach 4 Wochen immer noch keinen Befund geschrieben hatte und siehe da: TSH viel zu niedrig, ft3 abartig hoch, ft4 irgendwo in der Mitte. Habe dann auf Novothyral 75 reduziert, kurze Zeit später auf 50/75 im täglichen Wechsel, bis es mir eigentlich wieder gut ging.


    Nach der halbjährlichen Kontrolle im Februar diesen Jahres reduzierte ich wieder auf Anraten des Arztes auf Novothyral 50 (trotz miserabler ft3 und ft4 Werte, beide unter 10%, aber der TSH war dem Arzt halt zu niedrig...) und ab da gingen die aktuellen Probleme so richtig los (Mitte März 2020, in der Woche, wo es los ging, hatte ich Urlaub, den ich dank Ausgangsbeschränkung größenteils mit meinem Sofa und Netflix verbracht habe. 2 Wochen vorher hatte ich einen leichten grippalen Infekt, der aber nach 4 Tagen auch wieder durch war):


    Dauerschwindel (in jeder Lage), Watte/Nebel im Kopf, Benommenheit, Konzentrationsschwierigkeiten, Muskelschmerzen/-zittern, Druck im Hinterkopf, Atemprobleme, Sehstörungen, Verdauungsbeschwerden, Bauchschmerzen, Übelkeit, tiefste innere Erschöpfung, heftiges Krankheitsgefühl, Schlafprobleme trotz Müdigkeit, Appetitlosigkeit, kaum Gewichtsverlust trotz wochenlang sehr wenig Essen, Niedergeschlagenheit, Herzklopfen, Sodbrennen, Druck seitlich am Hals und an der Schilddrüse, Rückenschmerzen.


    Die Beschwerden sind nicht immer alle gleichzeitig da, es fühlt sich an, als würden sie wandern, von einem Körperteil zum nächsten. Manches ist mittlerweile ganz weg (Schmerzen in der Wade, damit fing vor 7-8 Wochen alles an), dafür sind die Atemprobleme stärker geworden. Der Schwindel ist immer da, nur die Intensität wechselt.


    Ein Neurologe hat mich durchgecheckt (u.a. EEG), hat mich zum Kopf MRT geschickt (alles ok), Bauchultraschall auch in Ordnung. EBV hatte ich wohl irgendwann mal, kann mich aber nicht daran erinnern und gehe davon aus, dass das schon länger her ist, da ich seit über einem Jahr nicht mehr krank war (außer der kurze grippale Infekt).


    Den einzigen Anhaltspunkt, den ich außer meiner wirren Schilddrüsenwerte habe, ist ein erhöhter Cortisol Morgenwert im Blut, der sich auch beim Cortisol Speicheltest gezeigt hat. Beim Endokrinologen war ich vor 2 Wochen, er hat mir für die Cortisol Bestimmung einen Urin Sammeltest mitgegeben und "einige Hormone" abgenommen, hat diese aber nicht konkretisiert. Leider dauert der Befund mind. 3 Wochen (war schon froh, ziemlich schnell überhaupt einen Termin bekommen zu haben, beim anderen Endo in der Stadt hätte ich Mitte Juli Termin... der soll allerdings besser sein und nicht nur nach Blutwerten behandeln, sondern nach Befinden. Werde im Juli da also auf jeden Fall auch noch hingehen).

    Beim NUK war ich gestern zum Werte besprechen (von vor 2 Wochen): TSH bei 1,9, soll LT auf 75 erhöhen. ft4 war gut, aber ft3 wieder miserabel (die genauen Werte hab ich noch nicht schriftlich, der Befund war noch nicht ganz fertig...). Angesprochen auf Thybon blockte er ab, "es sei nicht so wichtig, wie hoch der ft3 Wert ist, T4 Monopräparate haben sich bewährt" (Zitat NUK) :Verpeilt: Ab da war's für mich dann vorbei und ich bin gegangen.


    Ich war mittlerweile schon mehrere Wochen krank geschrieben, hab zwischendrin immer mal wieder probiert zu arbeiten, es diese Woche auch mal die ganze Woche mehr oder weniger gut geschafft. Mich schränken die Beschwerden teilweise so massiv ein, dass selbst einfach nur still auf dem Sofa liegen unangenehm für mich ist, weil das Unwohlsein nicht vergeht und ich mich elend fühle.


    Habt ihr Ideen, was los ist? Ist es ein Schub (der einfach sehr lang dauert)? Und woher kommt das hohe Cortisol morgens, liegen die Beschwerden daran?

  • YellowBird,


    ich könnte viel schreiben, beschränke mich auf das wichtigste.


    Mit den Göttern ist weiß ist es so eine Sache ......

    Du bist schlau, informier Dich selber, häufe Wissen an, achte auf die Signale Deines Körpers, lerne sie zu verstehen, dann hast Du immer Optionen zu intervenieren.


    Aber ohne Blutwerte, nicht nur SD-Werte, oder Cortisol, weißt Du nicht wo Du stehst, wir auch nicht :freu:, deswegen könntest Du erstmal alle Dir vorliegenden Daten hier einstellen, geht auch als Datei, Namen abdecken.


    So Dir nicht mehr Werte vorliegen, wolltest Du bitte alle machen (lassen), Augenstern hat hier eine Diagnosevorlage (darufklick) zusammengestellt, lies alles, damit Du die Zusammenhäge verstehst.


    Dann solltest Du alle Bereiche Deine tgl. Lebens überprüfen und verbessern, also menschengerecht gestalten, dazu ebenfalls von Augenstern die Gesundheitstipps (klick).

    Das mag unbequem sein und bedarf wahrscheinlich einiger Veränderungen, aber im Moment gehts Dir nicht, nur SD-Hormone optimieren gelang bisher auch nicht, wovor hast Du also Angst :lach:.


    Wichtig wäre desweiteren die SD-Hormon-Dosis zu splitten, und Du brauchst wahrscheinlich schon T3, die Novothyral-Werte deuten es an, aber nicht alles auf einmal.


    Und dann wäre da noch das Thema Gifte, wie krieg ich die wieder raus, aus dem Leib

    Jetzt hast Du schonmal Informationen, mit denen Du arbeiten kannst.


    Fragen gerne fragen.


    Schönes WE

    Beste Grüße :Wink:

    ardnowa

    „Wer nicht handelt, dem wird auch der Himmel nicht helfen.“
    - Sophokles -

  • Hallo Yellowbird,


    danke für das Hochladen der Dateien. Zu den SD Werten kann man leider ohne die freien Werte nichts sagen.

    Es ist dringend notwendig immer den TSH , fT3 und fT4 messen zu lassen um zu sehen wie es um die SD steht.


    Hohes Cortisol könnte stressbedingt sein und der DHEA scheint mir zu niedrig zu sein.


    Hast du dich schon in die von ardnowa eingestellten Links eingelesen? Da steht eigentlich alles was du wissen möchtest drin.


    Ich würde jedenfalls erst mal den Diagnosetread abarbeiten um ein Gesamtbild zu bekommen und um zu sehen wo du ansetzen kannst.


    LG Venice

    Dein Körper kann fast alles schaffen. Es ist dein Geist, den du überzeugen musst.

  • Hallo Venice,


    das mit den Schillddrüsenwerten ist mir bewusst, den Ärzten leider nicht. Alle halbe Jahre bekomme ich beim NUK die gesamten Werte, die letzten aktuellen 3 TSH-Werte vom Hausarzt wurden von ihm nur so nebenbei mitgemessen, deshalb habe ich dafür kein ft3 und ft4. Die aktuellen (vollständigen) Werte von vor 2 Wochen müssten die Woche noch eintreffen, ich stelle sie dann in mein Profil.


    Den hohen Cortisolwert kann ich mir eigentlich nicht durch Stress erklären, da ich die letzten Wochen kaum was gemacht habe, außer krank zuhause zu sein.

    Hier warte ich aber wie oben geschrieben noch auf die Ergebnisse des Endokrinologen. Der hat einen Cortisoltest im Sammelurin veranlasst und auch Hormonblutwerte mit abgenommen. Er hatte den Verdacht, dass die Pille das Cortisol in die Höhe treibt (hab sie dann ja ziemlich zeitnah abgesetzt). Den Befund bekomme ich aber frühestens Freitag (warum dauert bei Fachärzten alles so lange?).


    Die Links von ardnowa hab ich schon vor einigen Tagen durchgeschaut. Bezüglich der Diagnosevorlage warte ich wie gesagt noch auf den Endo-Befund, weil ich nicht genau weiß, was da alles mit bestimmt wurde. Normalerweise wäre ich schon längst in einem freien Labor gewesen, die nehmen aber gerade dank Corona kein Blut ab...


    Ich splitte seit Donnerstag, soll meine LT Dosis erhöhen (von 50 auf 75), da habe ich mit 12,5 abends vorm ins Bett gehen angefangen und erhöhe in einer Woche auf 25.


    Von meinem Lebensstil her achte ich schon auf vieles aus dem Thread. Bin nur so ratlos, weil ich quasi nichts verändert habe, mein Körper aber urplötzlich so durchgedreht ist.

  • huhu


    Viele Probleme beginnen schleichend ... das fällt einem erst nicht wirklich auf...

    Zudem ist unser Körper sehr lange in der Lage Mängel zu kompensieren..

    Irgendwann geht das aber nicht mehr.

  • Hallo Yellowbird,




    LG Venice

    Dein Körper kann fast alles schaffen. Es ist dein Geist, den du überzeugen musst.

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