Hallo Community,
auch ich (männlich, 41 Jahre) habe mich angemeldet, weil ich seit einiger Zeit körperliche Probleme habe, die kaum erklärbar sind und ich trotzdem mal Euren Rat sehr gerne hören würde. Schon seit fast 10 Jahren habe ich (wie ich immer dachte) eine normale SD-Unterfunktion, die mit einer täglichen L-Thyroxin-Dosis lt. Hausarzt ausreichend behandelt wird (in den letzten Jahren nehme ich immer 50mg ein).
Trotzdem ist mein TSH-Wert NIE deutlich unter die 2,0-Grenze gefallen. In den vergangenen 2-3 Jahren suchte ich immer wieder verschiedene Fachärzte aufgrund unterschiedlichster immer wiederkehrender Beschwerden auf. Meistens ohne Erfolg.
Jetzt wird’s spannend:
Im Februar 2019 musste eine Kieferhöhlen-OP unter Vollnarkose durchgeführt werden. In den Monaten danach nahm ich urplötzlich (ohne jegliche Veränderung meiner Essgewohnheiten) ca. 20 Kilo ab, ich war auch immer relativ aufgedreht und voller Energie. Der TSH-Wert war zu dieser Zeit immer so 1,1. Auch ängstlicher, unruhiger und fast depressiv war ich in dieser Zeit. Mein Hausarzt schob natürlich alles auf die Psyche -> Depression !!
Ab Ende des Jahres 2019 änderte sich doch einiges. Ich hatte ab diesem Zeitpunkt bis noch heute immer mehr werdende Symptome, die mich mehr als nachdenklich werden ließen:
- Starke Gewichtszunahme (wieder ohne jegliche Änderung der Essgewohnheiten, sogar kohlenhydratfrei und nur mit Wasser als Getränk wurde sich ernährt)
- Muskel-/Gelenk- und Knochenschmerzen
- trockene Schleimhäute
- Rillen auf Fingernägeln
- Brennen im Hals, Sodbrennen
- starke Müdigkeit (ohne Kaffee geht fast nicht)
- aber dennoch Schlafprobleme (am Tag müde, im Bett manchmal putzmunter)
- Träge (erst war ich ja voller Energie und jetzt genau das Gegenteil)
- Manchmal Wortfindungsstörungen
- Vielmals stark schwitzen bei der kleinsten Tätigkeit, dann wiederum manchmal frieren)
- manchmal Schwindel + Benommenheit
- ständig Durchfall, Blähungen
- Muskelzuckungen
- stark erhöhte Leber- u. Cholesterinwerte
- ständiger chronischer Schnupfen
Und vieles, vieles mehr …
Am meisten stört mich aber zu der Müdigkeit, die sehr starke fast wöchentlich erhöhende Gewichtszunahme !!
NUN ABER, bekam ich endlich mal 2 Befunde eines NUK von 2017 + 2018 in die Hände, wo eigentlich nur ganz normale Kontrollen gemacht werden sollten und diese über Jahre in meiner Krankenakte beim Hausarzt verschwanden. Da ich aber für einen anderen Facharzt diese Unterlagen brauchte, war das gleich perfekt um mal reinzuschauen.
2017:
SD-Sonografie: Normal große und supraclavikulär gelegene SD mit mäßig echoarmer Struktur. Kein sicherer Knotennachweis. Beidseits zervikal kein Anhalt für pathologische Halslymphknotenveränderungen.
Rechter SD-Lappen: 9ml / Linker SD-Lappen: 4ml
SD-Szintigrafie: Normal große und supraclavikulär gelegene SD. Das Aktivitätsverteilungsmuster ist homogen. Kein sicherer Nachweis auf eine umschriebene Mehr- oder Minderanreichung des Radiopharmakons. Der uptake ist mit 0,71% normal.
Labor:
TSH = 2,59 mU/l (0,25-3,99)
FT3 = 3,16 ng/l (2,00-4,39)
FT4 = 1,18 ng/dl (0,93-1,69)
TPO = 27 U/ml (<60)
Thyreoglobulin AK = 56 ++ U/ml (<33)
TSH-Rezeptor AK = <0,27 IU/l (<1,79)
Calcitonin = 1,55 ng/l (<11,79)
Beurteilung: Normal große SD mit mäßig echoarmer Struktur. Kein sicherer Nachweis einer Knotenbildung. Dennoch Hinweiszeichen auf eine Immunthyreopathie ! Im Zusammenhang mit der heutigen in-vitro wird eine Dosiserhöhung des L-Thyroxins empfohlen (langsam steigend auf 100 täglich). Dabei sollte der basale TSH-Spiegel im unteren Normbereich eingestellt werden. Zusätzlich Jodkarenz empfohlen.
Fakultativ wäre auch die Gabe von Selen (z.B. 200) möglich, wobei die Kosten derzeit nicht von den Krankenkassen getragen werden.
2018:
SD-Sonografie: Normal große und supraclavikulär gelegene SD mit Darstellung einer mäßig echoarmen Struktur. Kein sicherer Knotennachweis. Keine wesentliche Volumenänderung im Vergleich zum Vorbefund. Beidseits zervikal kein Anhalt für pathologische Halslymphknotenveränderungen.
Rechter SD-Lappen: 9ml / Linker SD-Lappen: 4ml
SD-Szintigrafie: Normal große und supraclavikulär gelegene SD. Das Aktivitätsverteilungsmuster ist inhomogen und flau. Dennoch kein sicherer Nachweis auf eine umschriebene Mehr- oder Minderanreichung des Radiopharmakons. Der uptake ist mit 0,16% medikamentös bedingt erniedrigt.
Labor:
TSH = 2,04 mU/l (0,25-3,99)
FT3 = 2,89 ng/l (2,00-4,39)
FT4 = 1,10 ng/dl (0,93-1,69)
TPO = 17 U/ml (<60)
Thyreoglobulin AK = <10 U/ml (<33)
TSH-Rezeptor AK = <0,27 IU/l (<1,79)
Beurteilung: Normal große SD ohne Nachweis einer Knotenbildung. Im Zusammenhang mit der Vorgeschichte wird weiterhin von einer chronischen Thyreoiditis ausgegangen. Im Zusammenhang mit der heutigen in-vitro wird eine leichte Dosiserhöhung des L-Thyroxins empfohlen. Dabei sollte der basale TSH-Spiegel im unteren Normbereich eingestellt werden. Zusätzlich Jodkarenz empfohlen.
Ist das wirklich Hashimoto ??
Ein befreundeter Arbeitskollege hatte wohl ähnliche Befunde und ihm wurde zweifelsfrei vom Facharzt Hashimoto diagnostiziert.
Auch meine mittlerweile 14-jährige Tochter hat seit ihrem 3.Lebensjahr Hashimoto und niemand wusste woher sie das hat.
So das wars, ich hoffe meine ganzen Fragezeichen könnte mir vielleicht jemand von Euch erklären
Vielen Dank im Voraus