Hallo liebe Forumsmitglieder!
Ich lese schon einige Zeit hier im Forum mit und konnte bereits viele hilfreiche Informationen aus euren Beiträgen gewinnen. Vielen Dank dafür !
Heute habe ich meine neuen Werte bekommen und da ich mich immer noch nicht ganz wohl fühle und auch bezüglich der Dosierung und des Zeitpunkts etwas ändern möchte, würde ich mich sehr über eure Hilfe freuen!
Unten folgt mein Krankheitsverlauf. Ich möchte mich schon jetzt bei Euch für die investierte Zeit, die Geduld und Mühe danken!!
Ich hatte im Mai eine Erkältung und danach plötzlich starke Schmerzen im Schilddrüsenbereich, Gliederschmerzen, Herzrasen, ein starkes allgemeines Krankheitsgefühl, konnte auch kaum mehr schlafen. Beim Endokrinologen zeigte sich bei der Ultraschalluntersuchung eine entzündete Schilddrüse, die TRAK Antikörper waren stark erhöht, sowie auch die TPO-AK. Zudem hatte ich eine deutliche Hyperthyreose.
Somit war die erste Verdachtsdiagnose ein Morbus Basedow.
Die Szintigrafie zeigte aber überraschend eine normales Uptake, die Thyreoiditis Quervain kam leider nicht in Frage und man teilte mir mit, dass eine sichere Diagnose erst im Verlauf möglich ist und eine Unterscheidung zwischen Basedow und Hashimoto nicht möglich zu diesen Zeitpunkt.
Bei der nächsten Kontrolle der Schilddrüsenwerte, etwa 4 Wochen später bestand eine euthyreote Stoffwechsellage, ich war sehr glücklich darüber. Diese hatte aber nur einen kurzen Zeitraum Bestand, ich fiel in eine starke Unterfunktion, mein TSH Wert war bei 122 und die T3 und T4 Werte waren sehr niedrig.
Ich begann dann L Thyroxin von Hexal langsam bis zu 75 µg hoch zu dosieren. Es stellte sich dennoch etwa 4 Wochen später eine weiter bestehende Unterfunktion heraus, die aber nicht mehr so stark war.
T3 und T4 waren erniedrigt, T3 lag immer unter T4, prozentual gesehen etwa 20 %, der TSH Wert war noch immer moderat erhöht.
Ich habe in dieser Zeit schon viel gelesen, mehrere Studien und vor allem in eurem Forum viele hilfreiche Information bekommen. Ich entschloss mich zusätzlich Thybon zu nehmen und sprach das mit meinem Hausarzt ab, der einverstanden war. Zusätzlich hatte ich in Absprache mit dem Endokrinologen die Dosis von Thyroxin auf 100 erhöht.
Somit nahm ich morgens ganz früh vor dem Aufstehen beziehungsweise eigentlich schon in der Nacht gegen 4.00 Uhr 100 Thyroxin µg und 2,5 µg Thybon.
Die zweite Dosis Thybon 2,5 µg nahm ich immer etwa gegen 11:00 Uhr.
Ich spürte eine fast sofortige Verbesserung meines Befindens, vor allem konnte ich mich wieder konzentrieren, was mir sehr sehr wichtig war, da ich gerade viele Prüfungen schreiben muss.
Rückwirkend muss ich sagen dass es eventuell grundsätzlich nicht ganz sinnvoll war, T4 Zu erhöhen und Thybon gleichzeitig neu einzusetzen, denn so konnte ich nie herausfinden, ob mit der Erhöhung von Thyroxin allein mit etwas Geduld ein ähnlich guter Zustand möglich gewesen wäre.
Nach etwa sechs Wochen fühlte ich mich wieder etwas müde und erschöpft. Ich habe ich die Werte wieder kontrolliert. Sie sind alle im Normbereich jedoch ist dort noch etwas Spielraum gerade im Bereich des T3 Wertes. Siehe Werte 03.11.21
Hier noch zusätzlich die Werte vom 10.09.2021 mit 75 µg L Thyroxin von Hexal noch ohne Thybon
T3: 2,84 Referenzbereich: 2,21-4,43
T4: 12,7 Referenzbereich: 9,3-17
TSH: 6,43 Referenzbereich: 0,27-4,2
Dann begann ich mit einer Erhöhung von L-Thyroxin auf 100µg
und nahm zusätzlich 5µg Thybon, auf zwei Dosen verteilt
Werte 3.11.2021 AKTUELL
T3: 2,51 Referenzbereich: 2,21-4,43
T4: 11,8 Referenzbereich: 9,3-17
TSH: 0,61 Referenzbereich: 0,27-4,2
Ich bin nun sehr unsicher, wie ich weiter vorgehen soll. Einerseits denke ich, dass ich vielleicht einmal sinnvoll wäre, nur Thyroxin alleine zu versuchen. Dieses Mal mit etwas mehr Geduld um herauszufinden, ob das alleine auch ausreichend ist?
Ich habe gesehen, dass wirklich nur eine kleine Untergruppe der Patienten zusätzlich von einer T3 Einnahme profitiert, bzw. diese notwendig ist, um in den Wohlfühlbereich zu kommen.
Denn das T3 lässt sich in dieser kleinen Form sehr schwer dosieren und ich muss zugeben, dass ich es nicht ganz regelmäßig einnehme, was den Zeitpunkt angeht. Dieser schwankt zwischen ein, zwei Stunden manchmal.
Zusätzlich nehme ich momentan meine Hauptdosis Thyroxin immer nachts um 4:00 Uhr etwa, denn ich hatte früher das Gefühl, wenn ich dies erst kurz vor dem Frühstück mache, komme ich erst gegen elf richtig zu mir und bin ganz lange noch müde und unkonzentriert.
Nun aber merke ich dass es meinen Schlaf belastet, wenn ich nachts aufwache und immer auf die Uhr gucke, ob es schon Zeit ist für die Medikation ist und auch hier bin ich nicht ganz genau, manchmal nehme ich die Hauptdosis ( 100µg Thyroxin, 2,5 µgThybon) um drei manchmal um vier manchmal um fünf…. deshalb wollte ich euch fragen, ob das ebenfalls einen negativen Einfluss haben kann?
Ich weiß, das waren jetzt viele Informationen und ich hoffe, sie sind einigermaßen verständlich. Ich würde mich wahnsinnig über eure Gedanken freuen, denn das alles ist noch ganz neu für mich.
Deshalb hier meine Fragestellung:
Wie würdet ihr bei meinem jetzigen Werten vorgehen, es gibt beim T3 noch etwas Spielraum nach oben, oder täusche ich mich?
Der TSH Wert aber sollte dennoch nicht mehr allzu viel sinken...
Und wäre es ein Versuch wert, die Hälfte der Thyroxin Dosis am Abend zu nehmen und die andere dann einfach morgens wenn ich aufstehe um auf die nächtliche Einnahme verzichten zu können?
Macht es außerdem Sinn, noch einmal ganz auf das Thybon zu verzichten, um herauszufinden, wie es sich mit dem Thyroxin allein mit der erhöhten Dosis anfühlt oder sieht man an den Werten so schon, dass das nicht ausreichend sein kann?
Müsste ich das Thyroxin erhöhen, wenn ich mit dem Thybon aufhöre? Ich nehme im Moment zweimal täglich 2,5 µg.
Ist es überhaupt möglich, einen natürlichen, dem gesunden T3 Spiegel ähnelndem T3 Spiegel zu haben, mit einer alleinigen Einnahme von Thyroxin?
( Insofern man nicht zu der Patientengruppe gehört, die aufgrund dieser speziellen Genomvariation und einer daraus resultierenden veränderten Deiodinase in einem Teilbereich nicht in der Lage ist, eine „Gewebehypothyreose“ zu verhindern, und sich somit nie ganz wohl fühlt)
Auch frage ich mich dies, weil die gesunde Schilddrüse, wenn ich das richtig sehe, nur etwa 85 % des T3 aus T4 umwandelt und 15% immer selbst von ihr produziert werden.. wandelt eine beeinträchtigte Schilddrüse dann einfach mehr entsprechend um, wenn dieser Teil nicht selbst produziert wird, oder fehlt das schlussendlich?
Ich nehme übrigens alle wichtigen Nahrungsergänzungsmittel, von Selen, Zink über Vitamine D bis hin zu den Antioxidantien, Folsäure, Omega 3, ernähre mich vegetarisch und gesund, mache regelmäßig Sport, siehe Infos im Vorstellungsbereich. Dort habe ich auch die grundsätzlichen Fragen zum Lebensstil beantwortet.
Ich würde mich sehr über Eure Gedanken freuen!
Vielen herzlichen Dank im Voraus und viele Grüße
Sarah Ann