Ich könnte wahrscheinlich wie viele hier ein ganzes Buch füllen.
Ich versuche meinen Leidensweg kurz zusammenzufassen.
(Hat nicht so geklappt. Tut mir leid. Aber vielleicht findet sich jemand wieder und kann auch etwas für sich mitnehmen.)
Nach vielen Jahren Stress und meinem Unvermögen auf meinen Körper zu hören entwickelte ich zunächst einen Dreh und Lagerungsschwindel. Dieser hat mich komplett aus der Bahn geworfen weil ich keine paar Meter mehr laufen konnte.
Ich baute ziemlich schnell ab und entwickelte immer mehr Symptome. (Herzrasen, Bluthochdruck, Belastungsdyspnoe, Schwäche..)
Mein Hausarzt fand heraus, dass ich einen Morbus Basedow hatte. (ED2017)
Ich wurde versucht mit Thyreostatikum eingestellt zu werden.
Das gelang nicht optimal und ich kam von der Überfunktion in eine Unterfunktion. (TSH von 60- da wusste ich nur noch meinen Namen und sonst nichts mehr und habe auch sämtliche weiteren Symptome einer Unterfunktion mitgemacht. Ich war nahezu bettlägerig)
Dann zurück in die überfunktion. Es war ein Jahr lang ein hin und her.
Nach ca. 15 Monaten erfolgte der Auslass und ein halbes Jahr schien ich geheilt, aber dann kam der Basedow zurück.
Ich muss dazu sagen, mir ging’s in der Zeit richtig schlecht. Meine Arbeit als Krankenschwester fiel mir immer schwerer.
Mein Arzt riet mir zur Radiojodtherapie und diese wurde 2019 durchgeführt. Ich sah es als Chance, mein Leben wieder zurück zu bekommen.
Leider kam alles ganz anders.
Nach der „erfolgreichen“ Radiojodtherapie (inklusive 3 Szintigraphien) sollte ich natürlich mit L-Thyroxin eingestellt werden.
Aber mein Körper reagierte brutalst darauf.
Ich versuchte die verschiedensten Hersteller, auch Tropfen aber ich bekam
schon bei einer Dosis in Höhe von 50ug Herzrasen, Brainfog, Schwindel, Blutdrücke von bis zu 210/130. Ich hatte keine Energie mehr, war direkt außer Atmen.
Eine Endokrinologin sagte mir, dass kann gar nicht sein, handelte es sich doch um ein körpereigenes Hormon und legte mir nahe einen Psychologen aufzusuchen.
(Ich habe zum Glück einen zu Hause)
Ich konnte zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr arbeiten, was mich sehr belastete.
Die letzten Nächte die ich gearbeitet hatte, haben mich total an meine Grenzen gebracht. Ich lag nach dem Dienst völlig erschöpft wach und konnte nicht schlafen. Mein Kopf rauschte, meine Ohren sausten. Im Liegen war das ganz schlimm. Ich kam einfach nicht zur Ruhe.
(Heute weiß ich, da hatten sich schon meine Nebennieren gemeldet, die mit dem ganzen Stress nicht umgehen konnten)
Da ich irgendwie versuchen musste meine Schilddrüsenwerte zu verbessern habe ich L-thyroxin auf 3 mal täglich verteilt und versucht zu erhöhen.
Bei 75ug bekam ich neurologische Ausfälle (Gesichtshälfte taub, Arm taub) und Sehstörungen. Ich konnte nicht mehr liegen vor schwindel und fuhr ins Krankenhaus. (Auch wieder mit hohem Blutdruck.)
Dort wurde ich wieder nach Hause geschickt, ich war offenbar nur nervös und sollte ein bisschen Stress reduzieren.
Für mich war das sehr schwierig, als Krankenschwester hatte ich immer versucht meinen Patienten zu helfen, ihnen Gehör zu verschaffen und sie ernst zu nehmen. Aber ich selbst fühlte mich so hilflos und in meiner Not völlig alleine gelassen.
Mein Hausarzt hat mir dann eine notfalleinweisung geschrieben im Krankenhaus habe ich dann im MRT eine Panikattacke erlitten und wurde wieder vor die Türe gesetzt, weil man mir ja nicht helfen kann wenn ich Untersuchungen abbreche.
Ich war danach ein paar Wochen traumatisiert und war froh meinen privatpsychologen zu haben.
Als ich wieder bei Verstand war, habe ich mich gefragt wo die Panik herkam und merkte, dass ich zu einem völlig anderen Menschen geworden war. Diese Angst passte nicht zu mir.
Also forschte ich weiter.
Ein Arzt bestätigte mir eine Nebennierenschwäche und verschrieb mir Nebennierenmark Adrenavive II, was ich täglich nehme.
Zwischenzeitlich war ich auch in einer Schwindel Ambulanz und bekam die Diagnose, vestibuläre Migräne.
Jetzt machte alles ein bisschen mehr Sinn. Die Migräne machte sich bei jeder hormonschwankung und beim Stress bemerkbar und begleitete mich teilweise 6 Monate am Stück.
Jetzt wusste ich woher u.a der Brainfog und der Schwindel kamen.
Ich nahm 40kg in 3 Monaten zu, entwickelte nach 11 Jahren eine Allergie gegen meinen Hund und bekam die Diagnose Asthma und musste Kortison einnehmen.
Mein Immunsystem war zu der Zeit schon sehr anfällig. Ich nahm alles mit was ich konnte.
Anfang 2021 fand ich eine Ärztin die auf bioidentische Hormone spezialisiert ist.
Sie diagnostizierte Hashimoto und einen Progesteronmangel.
Ich sollte die Schilddrüsenhormone ganz langsam einschleichen und bin was die Schilddrüse angeht auf dem richtigen Weg.
Leider ging bis heute meine Schwäche nicht weg und die Ärztin diagnostizierte mir Depressionen und empfahl mir ein antidepressivum.
Ich arbeite als psychiatrische Fachkraft mit Menschen die an Depressionen leiden,‘ mein Bruder hat Depressionen, ich weiß was Depressionen sind und weiß das ich keine habe.
(Ich frage mich manchmal selbst, wie stark meine Psyche ist, muss man bedenken dass ich knapp 2 Jahre bettlägerig bin und aufgrund meines allgemein Zustandes isoliert bin.)
Aber ich weiß, dass mir ein Antidepressivum nicht helfen kann. Im Gegenteil.
Und mein Freund würde mir jederzeit einen gewissen Grad an Verrücktheit diagnostizieren, aber von Depressionen bin ich seiner Meinung nach weit entfernt.
Dieser Stempel macht es aber sehr schwer, Gehör zu finden.
Widerspricht man, will man die Depression nicht wahr haben.
Ende vom Lied ist, dass ich eine Reha bekomme die auf Depressionen spezialisiert ist.
(Ich bin natürlich dankbar für die Reha, aber hätte eine Endokrinologische Reha bevorzugt.)
Ich hab mir dann ganz aktuell einen ganzheitsmediziner gesucht in der Hoffnung er gibt mir den entscheidenen Tipp. (Er ist auf Mitochondrien spezialisiert)
Folgendes stellte sich heraus.
Meine Mitochondrien können sich nicht mehr optimal regenerieren. (Was die Erschöpfung erklärt)
Ich habe einen extremen Selenüberschuss
(Bitte Vorsicht und Niemals ohne seine Blutwerte zu kennen Selen nehmen. Ich habe das gemacht und unbewusst selenhaltig gegessen. )
Der führt u.a zu Brainfog, Erschöpfung, Müdigkeit, Übelkeit…
Ich habe eine Dysbiose des Darms und habe eine Fäulnisflora die zu viel
Histamin produziert.
Wenn ich Histaminreiche Nahrungsmittel zu mir nehme, bekomme ich allergische Symptome bis hin zu Atmenbeschwerden.
Das hatte ich die letzte Zeit häufiger konnte es mir aber nicht erklären.
Zudem habe ich eine Kaseinallergie ( und hatte die letzten Wochen vermehrt Milchprodukte gegessen)
Anfang des Jahre habe ich Gluten gegessen. Auch keine gute Idee.
Ich habe also die letzten Wochen alles falsch gemacht was man falsch machen konnte. Mein Immunsystem ist nun völlig explodiert.
Ich fühle mich aktuell, als hätte ich einen Schub. Bin hundemüde aber kann seit 2 Nächten nicht schlafen. Mein Brainfog ist Dauergast, inklusive Kopfschmerzen und Schwindel. Ich zittere vor Stress, habe eine Temperatur von 35,3 Grad, fühle mich aber als hätte ich Fieber. Ich bin in Gesicht völlig aufgeschwemmt und an armen und Beinen ödematös eingelagert. Der Hals ist geschwollen und die Atmung erschwert. Kann nichts mehr essen und fühle mich total bescheiden.
Kennt jemand so einen Zustand? Was hat euch geholfen?
(Am Montag habe ich einen Termin zum Ultraschall)
Ich wollte jetzt anfangen mit zeobent.
(Der Arzt hat mir Prä und Probiotikum verschrieben, allerdings u.a. mit Bakterien die als Histaminbildner gelten. Das werde ich freiwillig nicht nehmen 🙈)
Ich versuche viel zu meditieren und die Ruhe zu bewahren, obwohl der Schlafmangel mir sehr zu schaffen macht und die Unruhe eine Entspannung aktuell nicht möglich macht.
Ich versuche viel zu trinken und esse jeden Tag nur Reis mit Gemüse zur Darmentlastung. (Habe keinen Hunger und bekomme kaum etwas runter. )
Ganz vergessen; ich habe auch eine Insulinresistenz entwickelt. (Die freut sich hoffentlich über das unfreiwillige Fasten)
Ich kenne diese „Schübe“ oder was das ist, habe sie bisher immer irgendwie ausgehalten. Aber da ich soviele Auslöser hatte, ist es diesmal besonders heftig und schon eine Herausforderung. Oder ich bin zart besaiteter.
Also wer einen Tipp hat, bitte melden.
Jetzt genug des Mimimi ich freue mich über euren Input und bedanke mich für eure tolle Arbeit.
Wenn mein Kopf wieder denken kann, werde ich mein Wissen auch teilen und hoffe damit anderen zu helfen.
Dann bleibt hoffentlich vielen so ein Weg erspart.