Raynaud/Weißfingerkrankheit

  • Hallöchen und schönen Tag an alle!


    Hat jemand ähnliches an sich bemerkt?:


    Seit einigen Monaten nimmt meine Raynaud-Sympromatik extrem zu. (Falls euch das nichts sagt: es ist ein krampfhaftes Zusammenziehen der Arterien, meistens in den Füßen/Händen, sodass Teile dieser Gliedmaßen ganz weiß und "abgestorben" aussehen. Auslöser ist Kälte und Stress.) Früher, als vor zwei Jahren noch, hatte ich dieses Phänomen lediglich im Winter, wenn ich bei wirklich kalten Temperaturen und zu leichter Kleidung draußen war. Mittlerweile passiert es sogar im Sommer, wenn ich aus der 24 °C warmen Wohnung in den 19 °C Garten gehe. Allgemein ist mein Körper zu reaktiv, also verkrampft gerne, und ich fühle diese übermäßige Vasokonstriktion (Zusammenziehen der Arterien) besonders in den Armen - sie fühlen sich dann kalt und abgeschnürt an, als ob jemand einen Stützstrumpf darüber gezogen hätte.


    Trat das bei euch auch schon auf, durch Hashimoto oder L-Thyroxin? Weist sowas eher auf eine Über- oder Unterdosierung mit L-Thyroxin hin? Soweit ich gelesen habe, kann auch ein simples Elektrolyt-Ungleichgewicht die Ursache sein - oder aber eine weitere Autoimmunerkrankung ...


    Bin gespannt auf eure Erfahrungen!

  • Hallo Hari!


    Ich habe Deinen Beitrag mal in das Hauptforum verschoben.

    Grund: Wir wissen ja noch nicht viel über dich und somit ist es schwierig, Dein Symptom einzuordnen.

    Deshalb hier als Dein Hauptthread, wo man div. nachfragen kann.


    Eine Frage wäre schon mal, wie denn Deine Werte überhaupt aussehen?
    Hormone?

    Schilddrüse?

    sonstige Werte?


    Zum Einstig macht es Sinn, mal den folgenden Thread zu lesen und auch die Verlinkungen:


    An unsere Neuzugänge und für die alten Hasen zur Erinnerung - Wichtige Informationen und Gesundheitsthemen - Hashimoto-Forum


    Dann werde ich nicht ganz schlau aus Deinen Angaben, ob Du männlich oder weiblich bist. Das ist, hormonell gesehen, nicht unerheblich.In der Vorstellung steht weiblich mit allen passenden Angaben, im Mitgliederbereich aber männlich :Durcheinander:


    LG Augenstern

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Dankesehr, Augenstern,

    das Verschieben ergibt natürlich Sinn,

    und auch der Hinweis mit den Profilangaben war wichtig - da ist mir einfach ein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen. Sollte jetzt als "weiblich" gespeichert sein :)


    Die letzten Ergebnisse vom Nuklearmediziner habe ich jetzt hier angefügt. (Zu beachten ist, dass ich ein konstante L-Thyroxin-Dosis nie länger als 7 Wochen durchgehalten habe. Oft habe ich mich überdosiert gefühlt (Nervosität, Zittern, Schlaflosigkeit ...) und habe dann die Dosis eigenmächtig herab gesetzt. So ist zum Beispiel die Blutabnahme vom 12.6.24 nach 4 Wochen mit 25 ug L-Thyroxin gemacht worden - 2 weitere Wochen später, also nach 6 Wochen mit 25 ug, war der TSH-Wert beim Hausarzt schon wieder im (hohen) Ref.bereich.)


    Der CheckUp beim Hausarzt vor etwa einem Jahr war, bis auf SD-Werte und (mittlerweile wieder gutem) Ferritin-Wert unauffällig.


    Das Durcharbeiten der Links habe ich schon begonnen, aber noch nichts in die Richtung "Raynaud" gefunden.

  • Der Vollständigkeit halber:

    Labor vom 14.12.23 nach 7 Wochen mit 12,5 ug L-Thyroxin

    Labor vom 12.6.24 nach 4 Wochen mit 25 ug L-Thyroxin

  • Der CheckUp beim Hausarzt vor etwa einem Jahr war, bis auf SD-Werte und (mittlerweile wieder gutem) Ferritin-Wert unauffällig.

    Es kann scjon sein, dass alles im Referenzbereich war, aber das heißt noch lange nicht, dass sie gut waren.
    Lies dazu:

    Labor-, Referenz- und Blutwerte sind (oft) keine Gesundheitswerte - H.C.'s Blog

    Dann verstehst du besser, wie die Referenzbereiche überhaupt entstehen.


    Die Dosis von 25µg sollte man nicht über längere Zeit, d.h. 2-3 Wochen nutzen. Es reicht nicht zum gut Leben, zum "Sterben" ist es zu viel. Das Regulationssystem kommt total aus dem Tritt.


    Deine Befindlichkeitsschwankungen hängen sicherlich mit den Entzündungsschüben wegen Hashi zusammen.

    Mal kommt viel an Hormonen unkontrolliert ins System, dann wieder zu wenig.


    Das TSH allein gemessen ist nicht gut! Immer zusammen mit den freien Werten, also fT3 und fT4.


    Ich würde dir dringend raten, alles mit einer Blutabnahme zu messen, was im Diagnosethread im Basispakt steht!

    Dazu HPU wie angegeben bei KEAC bestellen und daheim machen.


    Dieses Paket ist erprobt und man kann viel daraus erkennen.

    Mit den vorhandenen Werten stochern wir im Nebel:zwinkern:

    Schilddrüsenwerte allein reichen nie aus, um die Gesamtlage zu beurteilen.

    Das Durcharbeiten der Links habe ich schon begonnen, aber noch nichts in die Richtung "Raynaud" gefunden.

    Da steht auch nichts direkt darüber, es geht darum, Deine Lage einzuschätzen und dass Du Dich mit medizinischen Fragen selbst beschäftigst.


    Insgesamt sehen die Werte der Schilddrüse (abgekürzt: SD) nicht sonderlich üppig aus.

    Ich kann Dir nur raten, alles, was ich vorgeschlagen habe, mal zu checken.


    LG Augenstern

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Danke dir für die schnelle Antwort.


    Natürlich, Referenzwerte sind keine Wohlfühlwerte - ich wollte ausdrücken, dass schon nach wenigen Tagen mein TSH-Wert auf einmal ganz anders aussieht. Gut für mein Befinden muss er dann noch lange nicht gewesen sein :)


    Was genau meinst du mit :

    Die Dosis von 25µg sollte man nicht über längere Zeit, d.h. 2-3 Wochen nutzen. Es reicht nicht zum gut Leben, zum "Sterben" ist es zu viel. Das Regulationssystem kommt total aus dem Tritt.

    ? Ist die Dosis im Allgemeinen, also für jeden mit UF, zu gering? Mein fT4 hatte sich unter 25 ug schon sehr erhöht:

    10,4 (9,3 - 17) (Okt. '23, ohne L-Thyroxin)

    19,67 (11,5 - 24,5) (Juni '24)

    Deshalb ging ich davon aus, dass auch diese kleine Menge bei mir anscheinend viel bewirkt. (Erstaunlich finde ich nur, dass fT3 im gleichen Zeitraum gesunken ist.)


    Ansonsten könnte die fT4-Steigerung ja auch durch einen Entzündungsschub kommen. In dem Fall finde ich es völlig merkwürdig, überhaupt eine Dosis davon abzuleiten, weil so ein Schub doch ständig passieren kann. *kopfkratz*


    Die noch fehlenden Werte des "Basispakets" hole ich nach, auch den Test auf HPU. Zu jedem TSH-Test auch die freien Hormone testen zu lassen hatte ich ebenfalls vor, dann vermutlich als Selbstzahler. (Meine Hausärztin ist leider sehr knauserig und wollte nicht mal den Ferritin-Wert bestimmen, nachdem meine Eisenkur abgeschlossen war - ganz nach dem Motto, der Wert werde schon besser sein als vorher, also ist doch alles okay.)


    Allgemein hätte mich interessiert, in welche Richtung ich gezielter suchen kann, wenn Raynaud ein Symptom ist, dann ist die Suche einfacher. Da alle sonstigen Werte immer gut waren (CheckUp-Werte vom Dez. '23 stelle ich hiermit auch ein) wäre es ein schöner Hinweis gewesen, falls andere mit Raynaud schon Ursachen gefunden hätten. (Hieße dann natürlich nicht, dass dies auch meine Ursache ist, nur dass sie es sein könnte ;) Ansonsten muss ich eben den langen Weg gehen - auch okay.

  • Natürlich, Referenzwerte sind keine Wohlfühlwerte -

    Nicht nur das, sie sind sehr oft nicht mal Gesundheitsbereiche.

    ? Ist die Dosis im Allgemeinen, also für jeden mit UF, zu gering? Mein fT4 hatte sich unter 25 ug schon sehr erhöht:

    10,4 (9,3 - 17) (Okt. '23, ohne L-Thyroxin)

    19,67 (11,5 - 24,5) (Juni '24)

    Bitte überprüfe mal die Masseinheiten der beiden messungen.

    Die scheinen unterschiedlich zu sein

    dann vermutlich als Selbstzahler. (Meine Hausärztin ist leider sehr knauserig

    Die Kasse zahlt nur das aller Nötigste und da auch nur, wenn dringend Bedarf vorliegt.

    Diesen Bedarf bestimmt der Therapeut......

    Allgemein hätte mich interessiert, in welche Richtung ich gezielter suchen kann, wenn Raynaud ein Symptom ist, dann ist die Suche einfacher.

    Da gibt es schon einen Zusammenhang mit SD und Raynaud.

    Die sekundäre Form kann durch Unterfunktion ausgelöst werden.

    Aber nicht jeder hat das.


    SD-Hormone sind das Gaspedal des Stoffwechsels, was auch bedeutet, dass bei zu wenig Hormonen alles ziemlich lahm läuft. Dadurch ist auch die Versorgung mit wichtigen Stoffen nicht mehr garantiert.

    Grad auch in den peripheren Teilen des Körpers.

    Und wenn dann noch Kälte oder Aufregung dazu kommt, wobei sich Gefäße verengen, gehts halt rund.


    Zu Deinen zuletzt eingestellten Blutwerten:
    Leider sind die fast alle in einer unüblichen Masseinheit gemessen.

    Im Moment habe ich keine Zeit, diese alle umzurechnen.

    Deshalb kann ich grad nicht viel dazu schreiben.


    LG Augenstern

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • Oje, meine Hausärztin misst also auch noch in unüblichen Einheiten, na super! Es eilt alles nicht und es soll vor allem nicht in Stress ausarten.


    Ja, da hast du Recht, die Einheiten der SD-Werte waren unterschiedlich. Darf man keinem erzählen, dass ich mal Physik-Leistungskurs hatte! Hier nun endlich in gleichen Einheiten und geordnet, alle TSH-Werte, zu denen ich auch fT3+fT4 habe:


    Juli '23 (ohne L-Thyroxin)

    TSH [mIU/L]: 5,97 (0,27 - 4,20)

    fT4 [pmol/L]: 16,00 (14,30 - 26,10)

    fT3 [pmol/L]: 4,15 (3,10 - 6,80)


    Dezember '23 (nach 7 Wochen 12,5 ug L-Thyroxin)

    TSH [mIU/L]: 3,79 (0,30 - 4,00)

    fT4 [pmol/L]: 15,70 (11,50 - 24,50)

    fT3 [pmol/L]: 3,95 (2,00 - 8,00)


    Juni '24 (nach 4 Wochen 25 ug L-Thyroxin)

    TSH [mIU/L]: 6,45 (0,30 - 4,00)

    fT4 [pmol/L]: 19,67 (11,50 - 24,50)

    fT3 [pmol/L]: 2,81 (2,00 - 8,00)


    Die derzeitige Empfehlung der Nuklearmediziner lautet, auf 50 ug L-Thyroxin zu steigern. Dazu würde die Annahme passen, dass die Raynaud-Symptomatik durch eine zu niedrige Hormonlage ausgelöst ist.

    Allerdings bin ich extrem vorsichtig mit Dosiserhöhungen, da ich nach den ersten zwei Wochen mit 25 ug gleich gefühlt dem Exitus nahe war, obwohl ich laut Ärztin "bestimmt keinen Effekt" spüren werde. Insgesamt geht's mir mit L-Thyroxin merkwürdiger als je zuvor, ich fühle mich nicht mehr zu Hause in meinem Körper.

    Außerdem scheint das fT3 eben nicht mitzuziehen, ganz im Gegenteil - aber vielleicht ist für so eine Aussage das fT4 auch noch zu niedrig.

  • 1. Wie sieht Dein Ultraschallbericht der SD aus?

    2. Dringend folgenden Artikel durcharbeiten:
    Leberunterstützung und Bindemittel, Zweck und Choreografie (16. Januar 2022)

    Auch die Verlinkungen zum Blog lesen ;-)

    3. Das T3 zieht oft nicht mit, muss man jetzt beobachten.

    4. Folgenden Artikel auch durcharbeiten:

    L-Thyroxin & Thybon: Zur verteilten Einnahme der Schilddrüsen-Hormone (Morgens, Mittags, Abends) - H.C.'s Blog

    Bei Steigerung jetzt aufteilen und nicht gleich viel mehr dazu geben.

    Könnte jetzt so gemacht werden:
    morgens die 25µ

    am Abend auf der Bettkante erst mal ein Viertel der 25µg dazu für eine Woche und schauen, wie es Dir damit geht.


    5. Das T3 ist im Moment unterirdisch! Damit kann es niemandem gut gehen.

    Wundere dich also nicht über Dein Befinden.


    Insgesamt geht's mir mit L-Thyroxin merkwürdiger als je zuvor, ich fühle mich nicht mehr zu Hause in meinem Körper.

    Das kann daran liegen, dass zu viel Stoffwechselmüll frei gesetzt wird und Deine Ausscheidungssystematik da nicht hinterher kommt.

    siehe Punkt 2

    LG Augenstern

    "Frage den Kranken, ob er bereit ist alles aufzugeben, was ihn krank macht.
    Erst dann darfst Du ihm helfen"

    (Sokrates)

  • 1. Mein SD-Ultraschall-Bericht von Dez. '23:

    - Volumen rechter Lappen: 3,7 ml

    - Volumen linker Lappen: 4,5 ml

    Die Trachea erscheint im einsehbaren Bereich mittelständig und nicht eingeengt. Die Parenchymstruktur ist inhomogen mit vergröberter Struktur und überwiegend echoarm. Bds. kein Nachweis intrathyreodaler Herdbefunde.

    Beurteilung: Normal große SD mit AIT typischem Echomuster: M. Hashimoto


    2. Leberblog durcharbeiten - mach ich 👍🏼


    3. fT3 beobachten - sinnvoll 👍🏼


    4. Blog zu Hormoneinnahme durcharbeiten - mach ich 👍🏼 An zusätzlich Thybon hatte ich auch schon gedacht, ob ja oder nein entscheidet dann wohl die weitere Entwicklung von fT3.


    5. Stoffwechselmüll, das könnte sein. Noch eine Möglichkeit ist vielleicht, dass eine Erhöhung der Hormondosis bestehende Nährstoffmängel verstärkt hat, weil der angekurbelte Stoffwechsel noch mehr davon verbraucht hat. Muss ich jetzt einfach mal durchchecken lassen!


    Dann habe ich doch erstmal einen groben Plan - ich danke dir für deine Anregungen 🙏🏼

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