Hallo zusammen,
nach der Vorstellung, leg ich dann mal los
Alles begann bei mir mit 17 Jahren, als ich ständig mit starker Übelkeit zu kämpfen hatte, was dazu führte, dass ich meine Ausbildung fast nicht abschließen konnte und regelmäßig krankgeschrieben war. Mein Hausarzt stellte schließlich eine Schilddrüsenunterfunktion fest und verschrieb mir L-Thyroxin. Wie genau die Dosis angepasst wurde, kann ich leider nicht mehr nachvollziehen. Die Übelkeit blieb jedoch bestehen, und der Ärztemarathon begann – Magenspiegelungen, CTs, Nebennierenrindenuntersuchungen usw. – alles ohne Befund. Irgendwann begann ich selbst zu recherchieren und dachte, dass ich vielleicht ein Problem mit Gluten haben könnte, was sich dann auch bestätigte. Die Übelkeit verschwand, aber die anderen Symptome blieben: Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Haarausfall und viele weitere Beschwerden.
Ich sprach das mehrfach bei meinem Arzt an, war aber rückblickend nicht hartnäckig genug. Oft wurde einfach die Dosis der Schilddrüsenhormone erhöht. Mittlerweile nehme ich seit zwei Jahren 200 µg L-Thyroxin, habe mich aber damit abgefunden, dass es mir einfach schlecht geht, da mein Arzt immer sagte: "Ihre Werte sind gut, also passt das."
Bei meinem letzten Gesundheitscheck-up fragte mich der Arzt plötzlich, ob es sein kann, dass ich Hashimoto hätte. Das war mir völlig neu, da nie jemand zuvor davon gesprochen hatte. Als ich ihn bat, in meiner Akte nachzusehen, stellte sich heraus, dass bereits 2008 Hashimoto diagnostiziert wurde – mir jedoch nie mitgeteilt wurde. Zusätzlich wurde ein massiver Vitamin D-Mangel festgestellt (Wert = 8,36). Mein TSH-Wert war mit 0,188 im niedrigen Bereich, was laut Arzt so gewollt war. Auf meine Nachfrage, warum FT3/FT4 nicht getestet wurden, erklärte er, dass diese Werte vor 12 Jahren schon einmal bestimmt wurden und damals in Ordnung waren, weshalb man sich eine erneute Untersuchung sparen könne. Als ich fragte, wie es weitergehen würde, schlug er vor, die Dosis von L-Thyroxin auf 175 µg zu reduzieren.
Eine Kundin von mir, die ebenfalls Ärztin ist, hörte zufällig davon und war entsetzt über die hohe Dosis und meinen Zustand. Sie war so verärgert, dass sie mich zu einem anderen Arzt schickte. Doch auch hier erlebte ich das gleiche Spiel. Ich brachte eine lange Liste an Symptomen mit und berichtete von meiner Geschichte. Der Arzt meinte jedoch, dass das kein Grund zum Traurigsein sei und dass nicht alle Symptome unbedingt dem Hashimoto zugeordnet werden könnten. Zudem sagte er, dass bei Hashimoto vieles verbreitet werde, was nicht zutreffe. Das Gespräch war damit beendet. Meine Kundin war darüber sehr verärgert.
Sie besorgte mir daraufhin einen Termin bei einem renommierten Nuklearmediziner, und ich bin ihr unglaublich dankbar dafür. Dieser erklärte mir, dass meine Schilddrüse sowie ich selbst „hinüber“ seien. Ich habe nur noch ein Volumen von 1 ml und einiges an Narbengewebe. Der Nuklearmediziner äußerte den Verdacht, dass ich eine Umwandlungsstörung (Konversionsstörung der Schilddrüse) habe, wodurch selbst 300 mg L-Thyroxin nicht geholfen hätten. Er erklärte auch, dass die Dosis generell viel zu hoch für mich und meine Statur gewesen sei und dass Hausärzte häufig FT3/FT4 nicht messen, oftmals aus Kostengründen. Er nahm mir Blut ab, und nun warte ich auf die Ergebnisse und einen Behandlungsplan. Der Nuklearmediziner geht davon aus, dass ich dringend ein Kombipräparat benötige, hat mich jedoch darauf hingewiesen, dass es bei der richtigen Einstellung sehr lange dauern kann. Soeben habe ich die Blutwerte (vom 13.03.25) erhalten und hänge diese hier an (Datei ist leider zu groß, die Werte schreibe ich hier in den Text). Die Werte, welche von meinem Hausarzt waren (vom 27.02.25) hänge ich hier auch nochmals an.
Einerseits bin ich wütend auf mich selbst, weil ich nicht hartnäckiger war und mich mit den Symptomen abgefunden habe. Andererseits bin ich auch enttäuscht von meinem Hausarzt, der meine Beschwerden immer wieder abgetan hat und durchaus auch sauer. Es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass mein Leben bisher so schwer war, obwohl ich es anders hätte erleben können.
Nun frage ich mich, ob ich meinem Hausarzt meine Erfahrungen und die neue Diagnose mitteilen sollte. Was denkt ihr? Sollte ich ihn auf seine Fehler hinweisen, oder wäre das eher nicht ratsam? Was sagt ihr zu den neuen Werten und dem Behandlungsvorschlag des Nuklearmediziners? Liegt jetzt tatsächlich eine Umwandlungsstörung vor?
Ich danke euch jetzt schon mal für eure Meinungen
Blutwerte vom 13.03.25 (Nuklearmediziner)
FT4: 15,9 Normbereich: 8,6 - 18,0 Einheit: pg/ml
FT3: 3,6 Normbereich: 1,8 - 4,3 Einheit: pg/ml
TSH-b: 0,04 Normbereich: 0,4 - 4,0 Einheit: µU/ml
Anti-TPO-AK: 1.546 Normbereich: < 50 Einheit: U/ml