Hashimoto-Thyreoiditis?!

Hallo ihr Lieben, habe mich kürzlich bei euch im Forum angemeldet.

Bei mir wurde kürzlich eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt, nehme jetzt seit kurzem L-Thyroxin 50. Habe in letzter Zeit ständig zusätzlich zu den typischen Symptomen so ein merkwürdiges, beengendes Klos-Gefühl im Hals, total unangenehm.
Hat da jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht?
Mein Nuklearmediziner meinte, die Antikörperwerte seien derzeit nicht eindeutig genug, um Hashimoto festzustellen, aber er schließt es nicht aus. Er wolle das bei der weiteren Behandlung beobachten. Allerdings ist meine Schilddrüse auf dem Ultraschallbild grenzwertig klein gewesen, nur noch knapp 9ml Volumen insgesamt und etwas inhomogen sagte er.
Ist das am Anfang normal oder doch evtl. ein Indiz für Hashimoto?

LG Laura

Eine inhomogene SD ist immer ein Beweis für eine Autoimmunthyreoiditis. Liegt gleichzeitig eine Schilddrüsenunterfunktion vor, so ist das ein Beweis für Hashimoto-Thyreoiditis.

Antikörper können positiv sein (TPO-AK + TG-AK, nur TPO-AK, nur TG-AK) oder auch völlig fehlen (seronegative Hashimoto-Thyreoiditis).

Ok, ich danke dir für den Hinweis. Ja, eine Schilddrüsenunterfunktion liegt ebenfalls vor, daher nehme ich auch L-Thyroxin.
Aber dieses spürbar unangenehme Gefühl im Hals, ist das charakteristisch oder einfach normal am Anfang der Tabletteneinnahme?

Zitat von Laura4790

Aber dieses spürbar unangenehme Gefühl im Hals, ist das charakteristisch oder einfach normal am Anfang der Tabletteneinnahme?

Dieses Kloßgefühl im Hals ist so ungefähr das größte Mysterium, das ich im Bereich Schilddrüse kenne. Fast jeder hat es, aber keiner weiß woher es kommt.

Die beste Erklärung ist meiner Meinung nach, dass du die Entzündungsreaktion spürst. Dein Immunsystem greift ja deine Schilddrüse an und zerstört dort Gewebe (Autoimmunerkrankung). Häufig berichten Patienten, dass sie während starker Entzündungsphasen (sog. Schüben) dieses Kloßgefühl verstärkt wahrnehmen.

Ich würde mir darüber keine Gedanken machen, das gibt sich meist mit guter Schilddrüsenhormoneinstellung.

Wichtig: Etwa 16% aller Schilddrüsenpatienten benötigen eine Kombinationstherapie aus beiden Schilddrüsenhormonen (T3 und T4), weil sie genetisch nicht dazu in der Lage sind, sich mit einer Therapie aus nur einem Schilddrüsenhormon (nur T4 = L-Thyroxin) wohlzufühlen.

Ob du betroffen bist oder nicht, kann man nicht an den Blutwerten erkennen, auch wenn das oft fälschlicherweise behauptet wird! Da hilft nur ausprobieren.

Es macht also Sinn, dem Arzt diesen Artikel aus der Ärztezeitung vorzulegen, falls sich deine Beschwerden nicht bessern sollten:
http://www.aerztezeitung.de/me…rauchen-ausser-t4-t3.html

Alles klar. Kann schon sein, dass es genau das ist, was du da beschreibst. Manchmal brennt und sticht das auch leicht.

Was sagst du denn zum 9ml Volumen insgesamt? Das ist ja auch viel zu klein, wenn der Wert bei erwachsenen Frauen bei 18ml ungefähr liegt.

Achtung, das ist die Obergrenze!

9mL ist weder zu groß, noch zu klein. Das ist an und für sich kein Befund sondern normal groß.

Macht bei dir aber auch nix - die Diagnose hast du ja anhand des inhomogenen Gewebes und des TSH-Werts sicher :ThumbsUp:

In diesem Kontext hast du also eine relativ normale Rest-Schilddrüse.

Ja also der TSH lag letztens bei 3,67 bei letzten Blutentnahme.
Antikörperwerte wie schon bereits angesprochen nicht allzu auffällig nach der Ansicht von meinem NUK...

Ich kann mich nur nochmal wiederholen: Ein erhöhter TSH (3,67 ist über der neuen Normobergrenze von 2,5) ist in Kombination mit inhomogenem Ultraschallmuster der Schilddrüse ein Beleg für Hashimoto-Thyreoiditis.

Zusätzliche Antikörper erhärten die Diagnose, sind aber nicht ausschlaggebend. Es gibt auch seronegative Hashimoto, und zudem schwanken Antikörperwerte, weil auch der Autoimmunprozess nicht gleichmäßig verläuft.

Vielen Dank für die kompetente Beratung
Bist du selbst auch Arzt?

Bitte, kein Problem. Nein, bin ich nicht.