Habe ein paar Fragen zu meinen Symptomen

  • Hallo zusammen...


    Dann stell ich mich mal kurz vor.
    Mein Name ist Stefanie und ich bin 34 Jahre alt.


    Nachdem ich hier schon mal ein bisschen mit gelesen habe und endlich meine Ergebnisse bekommen habe möchte ich die gerne online stellen und mal eure Meinung dazu hören.
    Da der Bericht sehr "schwammig" ist und hier doch viele schon einige Erfahrung mit der Schilddrüse haben, würde ich gerne ein wenig von euren Erfahrungen profititieren.


    Meine Symptome:


    - tagsüber friere ich ohne ende,
    - nachts schwitze ich,
    - schwindel gefühle,
    - niedirger Blutdruck,
    - Verspannungen,
    - Verdauungsprobleme,
    - Stimmungsschwankungen,
    - ständig Müde,
    - Haarausfall,
    - Antriebslos,
    - Konzentrationsprobleme...


    Hab bestimmt noch das eine oder andere vergessen...


    Hier mein Bluttest:


    FT3 4,4 pg/ml (normal 1.4 - 5.3)
    FT4 0,9 pg/ml (normal 0.7 - 2.2)
    TSH basal 1,81 uE/ml (normal 0.4 - 2.5)
    TSH nach TRH 23,60 uE/ml (normal bis 25)
    TPO-AK <10 U/ml (normal 0-35)
    TG-AK <20 U/ml (normal 0-40, Frauen bis 80=
    TG 23,1 ng/ml (bis 1 als Tumormarker, Graubereich bis 3, bei vorh. SD <70)
    Wiederfindung 90 % (70-130)


    So... Scheint ja auf den 1. Blick - auf jeden Fall für mich - alles normal zu sein, oder???


    Jetzt schreibt der Arzt in seiner Beurteilung folgendes:


    Grenzwertige euthyreote Funktionslage mit auffällig hoch normalem TSH insbesondere auch im TRH-Test einer rechtsbetont normal großen, nicht sicher solide, jedoch angedeutet diffus strukturveränderten Schilddrüse bei offensichtlich seronegativer Autoimmunthyreoidits.


    Ein sicherer Nachweis einer Autoimmunthyreoiditis gelingt nicht, jedoch sollte insbesondere wegebn der positiven Familienanamnese und dem hoch normalen TSH unbedigt eine probatorische Substitution erfolgen, hauptsächlich auch bei möglichem Schwangerschaftswunsch sollte versucht werden, den TSH möglichst im unteren Normbereich zu führen. Zu diesem Zweck empfehle ich die Einnaheme von 1 Tbl. L-Thyroxin 50 und eine prüfende Serumkontrolle zur Dosisadaption in 6-8 Wochen.


    Wäre super, wenn ihr mal eure meinung dazu abgeben würdet.


    Vielen dank schon mal...


    Liebe Grüße,
    Stefanie

  • Guten Morgen, Stefanie,


    dem Arzt darfst du einen Orden verleihen, er versteht sein Handwerk. Vielleicht kannst du ihn hier: http://www.top-docs.de eintragen? Er erkennt nämlich sehr richtig, dass dein TSH zwar schön ist, der TRH-Test nur bedingt auffällig und auch Antiköper nicht nachweisbar, aber dass da definitiv eine

    Zitat

    grenzwertig euthyreote Funktionslage .... bei offensichtlich seronegativer Autoimmunthyreoiditis

    vorliegt. BRAVO!


    Deine Werte:


    ft3 - 77%
    ft4 - 13%


    zeigen ziemlich deutlich, dass die Schilddrüse bereits alles vorhandene T4 in (stoffwechselaktives) T3 umwandelt, weil einfach zu wenig T4 vorhanden ist. Es ist also davon auszugehen, dass sie betroffen ist, auch wenn das sonst noch eher schwer zu erkennen ist. Deine Symptome sprechen eine ziemlich deutliche Sprache ... ich musste ein wenig grinsen, weil ich gerade das nächtliche Schwitzen bei täglichem Frieren nur zu gut kenne, obwohl ich das seinerzeit nicht im Traum irgendeiner körperlichen Störung zugeordnet hätte.


    Es ist sehr vernünftig, dass der Arzt dir die LT-Einnahme empfiehlt, allerdings würde ich persönlich nicht sofort mit 50µg einsteigen, das könnte dich auch gut umhauen. Es wäre gut, für 7-10 Tage je eine halbe Tablette zu nehmen, dann auf eine ganze zu steigern, und nach weiteren (!) 5-6 Wochen zur BE zu gehen (bitte die Tablette an diesem Tag erst nach dem Arztbesuch nehmen) und die Werte und vor allem dein Befinden dann erneut zu beurteilen. Es ist gut möglich, dass es dir ein paar Tage / Wochen gut geht und sich dann wieder verschlechtert, weil die Schilddrüse die Arbeit nach und nach einstellt. Das muss man dann sehen.


    Was heißt denn hier positive Familienanamnese? Wer in deiner Familie ist denn noch betroffen? Ich frage, weil autoimmune Erkrankungen sehr oft familiär gehäuft auftreten. Es gibt eine genetische Prädisposition für AI-Erkrankungen, d.h. die Anlage ist da, und ein Auslöser ist meistens körperlicher oder psychischer Stress bzw. ein Trauma.


    Ja, und falls du Familie planst (also ich mag diesen Arzt wirklich :D ) sollte der TSH mittelfristig wirklich unter 1, besser unter 0,5 liegen und deine freien Werte eher in der oberen Hälfte der Referenzwerte. Wenn das dein Thema ist, schreib nochmal, dazu gibt es massenweise Literatur, auch, was die klassischen Nebenbaustellen und ihre möglichen Mängelerscheinungen bei schwangeren Frauen betrifft. Da gilt es dann schon, sich ein bischen einzudenken.


    Alles Liebe, Jane

  • Hallo Jane,


    vielen Dank für deine Antwort und die super Erklärung...
    Jetzt hab ich es auch gerafft :) .


    Also meine Familienplanung ist abgeschlossen, darum wäre das jetzt nicht so wichtig für mich. Hab meinen Mann zwar schon geschockt, dass ich bald noch Fruchtbarer bin also sonst *lach*, aber das war nur um ihn ein kleines bisschen auf den Arm zu nehmen.


    Viel lieber wäre es mir, wenn die ganzen anderen Symptome sich bessern.
    Aber ich stehe ja noch am Anfang und bin froh endlich einen Doc gefunden zu haben der mich ernst nimmt.
    2011 war ich schon mal beim Internisten, weil ich auch Herzstolpern ab und zu auch Herzrasen habe. Dachte mir, kann mich ja mal durchchecken lassen. Der hat alle möglichen Untersuchungen gemacht. Hatte ihn auch gebeten die Schilddrüse zu untersuchen. Großes Blutbild wurde auch gemacht. In dem Bericht, den ich von diesem Doc bekam, stand drin dass ich niedrigen Blutdruck habe und deswegen eine salzhaltige Ernährung machen sollte. Fand ich gut, weil ich gerne ganz viel Salz nehme und eine "Ausrede" für meinen Mann hatte. Und zu dem Herzstolpern meinte er nur, das ich ja sehr schlank wäre und das schlanke Frauen das eher merken als Frauen mit mehr Gewicht. Das Ende vom Lied war... - ich war nicht schlauer als vorher.
    Dann hat mir vor kurzem eine Bekannte diesen Nuklearmediziner empfohlen. Dachte mir kann ja nicht schaden, probier ich mal. Und, mein Verdacht hat sich doch bewahrheitet...


    Hab heute Morgen das 1. Mal 25µg genommen. Werde das auch für die nächsten Tage so weitermachen. Hab auch ein bisschen Angst vor Erstverschlechterungen... Hab gelesen, dass manche so Lichtblitze vor Augen haben...
    Ich habe eine angeborene Epilepsie. Durch einen Knoten in der Nabelschnur ist mein Gehirn mit zu wenig Sauerstoff versorgt worden und dadurch sind wohl Narben im Gehirn entstanden. Allerdings weiß ich wie ich die Anfälle "vermeiden" kann da sie bei mir durch besondere Stresssituationen ausgelöst werden wie z.B.: Schlafentzug, Lichtblitze (Fotosensibilität), laute Musik, nichts gegessen… Und wenn alle Faktoren zusammen kommen habe ich einen Grand Mal Anfall. Zum Glück kann man das ja alles vermeiden und dadurch hatte ich bisher – zum Glück – erst 5 Anfälle. Der letzte war mit 20 Jahren.
    Nun lese ich hier, dass bei den Erstverschlechterungen auch Lichtblitze beschrieben werden… Davor hab ich schon ein wenig Angst… Ich weiß auch, dass man nicht unbedingt Erstverschlechterungen haben muss, aber…
    Und mit meinem Doc hab ich über das Thema gar nicht geredet, weil ich der Meinung war das wenn ein positiver Befund vorliegt ich bestimmt noch mal zu einem Besprechungstermin kommen muss. Aber davon steht im Bericht nix drin…


    Meine Ma hat auch eine Schilddrüsenerkrankung... Allerdings konnte sie mir nicht genau sagen welche. Sie muss 175µg nehmen. Sie meinte sie hat fast gar keine Schilddrüse mehr. Die löst sich wohl bei ihr auf...
    Und meine kleine Schwester hat auch eine Schilddrüsenerkrankung, aber auch da weiß ich nicht welche. Sie nimmt aber auch ihre Medis nicht. Ist da sehr verantwortungslos :Verpeilt: .


    LG,
    Stefanie

  • Hallo @ all...


    Hab noch mal ne Frage...


    Ich nehme meine Pille immer morgens nach dem Aufstehen. Nun muss man das L-Thyroxin auch morgens nehmen. Spricht irgendetwas dagegen beide Pillen zeitgleich Einzunehmen? Sollte ich die Pilleneinahme auf abends verschieben?


    Liebe Grüße,
    Stefanie

  • Hi Stefanie,


    erstmal kurz zu den Lichtblitzen: Ich denke, dass das eine ziemlich heftige Reaktion auf die Hormoneinnahme bzw. die zugrunde liegende Unterfunktion ist, die zwar auftreten kann, aber ich glaube nicht, dass das zu den regelmäßig auftretenden Nebenwirkungen gehört. Ich hoffe doch sehr, dass sie dir erspart bleiben.


    M. E. spricht nichts dagegen, die Pille zusammen mit den Hormonen zu nehmen, solange du keine Auswirkungen spürst. Die Hormone der Pille führen übrigens generell zu einem veränderten Hormonbedarf, was das LT betrifft. Das solltest du wissen, wenn du die Pille mal absetzt - aus welchen Gründen denn auch immer. Insgesamt hat HT Einfluss auf die Sexualhormone, wie vieles: Bei einigen mehr, bei anderen weniger.


    Liebe Grüße & schönen Sonntag,
    Jane

  • Hallo Jane,


    danke für Deine Antwort :) .
    Allerdings hab ich durch deine Antwort schon wieder ne Frage bzw. hätte gerne eine Erklärung zu dem Einfluss auf die Sexualhormone von denen du gesprochen hast???
    Was genau können das für Einflüsse sein?


    Liebe Grüße und dir auch einen schönen Sonntag,
    Stefanie

  • Hallo Stefanie,


    ich selbst habe damit wenig Erfahrung (was für ein Glück!), kann aber einige Links anbieten, die dir die Zusammenhänge erläutern können:


    Einfluss von HT auf das weibliche hormonelle Gleichgewicht:
    http://www.hashimotothyreoiditis.de/index.php/hormone/frauen


    Progesteron / Progesteronmangel / Östrogendominanz:
    http://www.naturheilpraxis-hollmann.de/Progesteron.htm


    Gute Erklärung für die Zusammenhänge auf schilddrüsenguide.de:
    http://www.schilddruesenguide.de/sd_sexualhormone.html


    Ich hoffe, das hilft dir weiter.
    Liebe Grüße, Jane

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